0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut
Arbeit verrichtete. Aber wer beschreibt ihren Schrecken, als sie plötzlich keine Musik, sondern etwas Grauenhaftes, etwas Furchtbares anhören musste. In ihrem Schrecken vertraut sie sich Peter Cotton, meinem jungen Namensvetter, an und spielt ihm die Aufnahme vor. Der Junge schaltet sofort richtig. Er bringt das Band von hier weg und in Sicherheit. Als Phil und ich uns hier umsahen, drückte er mir einen Zettel in 24 die Hand. Er wollte sich mit uns treffen, um uns das Tonband auszuliefern. Aber wir warteten vergebens. Die Gegenseite muss irgendwie erfahren haben, dass Peter Cotton etwas wusste, das ihnen gefährlich werden konnte. Peter ist verschwunden. Wir suchten ihn bei Susy Fleckson. Er war nicht da, aber Susy berichtete uns von dem Tonband. Jetzt achten Sie auf eine Kleinigkeit: Hier steht ein Mikrofon. Susy Fleckson hat hier aus lauter Jux bei einer kleinen Geburtstagsfeier eine Aufnahme gemacht und das Mikrofon nicht wieder nach Hause mitgenommen. Band und Mikrofon blieben Tag und Nacht hier stehen. Das war unser Glück. Jetzt wissen wir, wie Roger Porten starb, wie die Leute vor ihm starben, die angeblich am Steuer ihres Wagens einen Herzschlag erlitten, und jetzt wissen wir auch, wie Lieutenant Matthew starb. Hören Sie zu. Hier ist das Tonband aus der Todeszelle.«
Ich schaltete das Gerät wieder ein. Die Musik klang auf. Dann plötzlich brach die Musik ab.
Eine Sekunde war Stille. Dann vernahmen wir eine entschlossene Männerstimme. Die Stimme von Detective-Lieutenant Matthew:
»Hier spricht Lieutenant Matthew von der Unfallabteilung der Stadtpolizei. Ich befinde mich wahrscheinlich in der Dunkelkammer des ›Paul-Rusky-Instituts für angewandte Chemie‹. Vor einer halben Stunde habe ich das Haus betreten. Die Haustür war nicht abgeschlossen. Im Dunkeln wurde ich plötzlich niedergeschlagen. Vor ein paar Minuten bin ich hier, in der Dunkelkammer, wieder zu mir gekommen. Der Raum hat keine Fenster. Die einzige Tür, eine Metalltür, ist von außen abgeschlossen. Ich kann sie nicht öffnen. Selbst mit der Pistole wäre es sinnlos. Oberhalb der Tür…« Unsere Blicke flogen unwillkürlich in die genannte Richtung, »- gibt es eine kleine Öffnung. Gas strömt ein. Es riecht süßlich. Aber ich kann nicht sagen, was es für ein Gas ist. Ich nehme an, dass man mich mit diesem Gas töten wird. Ich habe keine Chance mehr. Vielleicht ist Roger Porten auf die gleiche Weise getötet worden. Wer auch immer diese Aufnahme einmal hören wird, ich flehe ihn an, dieses Tonband dem FBI zu übergeben. - Das Sprechen ist mir sehr schwer gefallen -ich muss auf hören…«
Die Stimme war verklungen. Ein leises Knacken auf dem Band verriet, dass Matthew selbst seine Aufnahme ausgeschaltet hatte. Gleich darauf erklang wieder die Musik. Ich stellte das Gerät ab.
Lieutenant Wools starrte fassungslos auf die kleine Öffnung über der dicken Metalltür. Mr. High sah sinnend das Tonbandgerät an. Unser Kollege Matthew war in dieser Gaskammer umgekommen.
***
Der nächste Tag war ein Freitag. Für mich begann er mit einem Besuch in dem Krankenhaus, wohin Phil noch in der Nacht gebracht worden war.
»Du hast es gut«, sagte ich, während ich ihm die Hand drückte. »Du kannst im Bett liegen und faulenzen. Was war eigentlich los? Aus dem Anruf einer Streifenwagenbesatzung konnten wir nicht viel entnehmen.«
»Stich in den rechten Oberschenkel«, sagte Phil grinsend. »Ich will nicht übertreiben, aber es war ein sehr unangenehmes Gefühl.«
»Kann ich mir vorstellen. Und wie kam es dazu?«
Phil erzählte seine Story. Ich hörte aufmerksam zu.
»Das hätten wir uns denken können, Phil. Es gibt zwei Leute, die von dem Tonband als Erste gewusst haben: Susy und Peter. Susy hielt den Mund, aber ich nehme an, dass sich Peter verplapperte. Also schnappten sie ihn, bevor er sich mit uns treffen konnte. Damals werden sie noch nicht gewusst haben, dass auch Susy die Aufnahme angehört hatte. Aber wenn sie Peter ein bisschen durch die Mangel gedreht haben, wird er es ihnen sicher verraten haben, und folglich mussten sie sehen, dass sie Susy auch noch bekamen. Bevor sie darüber sprechen konnte.«
»Das werden wohl ihre Überlegungen gewesen sein«, stimmte Phil zu. »Ich bin dafür, dass wir möglichst schnell in den Zeitungen veröffentlichen lassen, dass wir im Besitze des Tonbandes sind. Wenn wir es haben, brauchen sie Susy nicht mehr zu behelligen, denn es ist dann einfach zu spät für sie, da wir das Band ja
Weitere Kostenlose Bücher