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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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wir uns die Leute, die in dem Hause der ersten Anschrift wohnten, aber von keinem war etwas Negatives bekannt.
    Ich sprach auch mit Susy Fleckson am späten Nachmittag noch einmal, aber es war wie verhext.
    Unsere Leute fanden im Institut die Gasflaschen. Unsere Laborspezialisten machten sich darüber her. Am späten Abend kam der Befund in mein Office, wo ich einsam über den Akten hockte. Die Wissenschaftler hatten festgestellt, dass es ein neuartiges Gasgemisch war, wie es nirgendwo auf der Welt hergestellt wurde - soweit man öffentlich davon wusste.
    Ich tippte auf der Schreibmaschine eine kurze Notiz, dass man versuchen sollte, nachzuweisen, ob Lebewesen, die an diesem Gas gestorben sind, alle Anzeichen eines Herzschlages haben.
    Nach einer eingehenden Besprechung mit unserem Chef hatte die Presseabteilung das Tonband mit der Aufnahme von Lieutenant Matthews letzten Worten für die Presse freigegeben.
    Die Abendzeitungen brachten den vollen Wortlaut, zum Teil sogar in riesiger Aufmachung. An jeder Straßenecke schrien einem die Zeitungsboys die Schlagzeilen nach.
    Alle Rundfunkstationen und Fernsehgesellschaften brachten ab drei Uhr nachmittags immer wieder Bild und Beschreibung von Peter Cotton. Danach verfolgten meine Kollegen 28 Anrufe, die alle vorgaben, den Jungen gesehen zu haben. Es waren ausnahmslos taube Nüsse: Entweder hatte man einen Jungen gesehen, der mit Peter eine entfernte Ähnlichkeit besaß, oder es waren sogar Jungen, die ihm nicht einmal ähnlich waren.
    Kurz nach Mitternacht machte ich Schluss und fuhr nach Hause. Der 31. März war ein Sonnabend, und ich hatte nach dem Dienstplan frei. Ich trödelte herum, ging einigen Spuren nach, hatte aber keinen Erfolg.
    Um zehn Uhr am nächsten Tag war Matthews Beerdigung. Natürlich ging ich hin. Das FBI hatte Kränze besorgt.
    ***
    Zwischen zwei und vier Uhr spielten Phil und ich an seinem Krankenbett Schach. Dann klopfte es - und Susy Fleckson erschien.
    Als sie Phil die Hand gab, merkte ich zum ersten Mal, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnte. Ich überlegte noch, mit welcher Ausrede ich mich verdrücken könnte, als eine Schwester hereinkam und »einen Mister Cotton zum Telefon« rief.
    Ich folgte ihr, nahm den Hörer und meldete mich.
    »Ich dachte es mir doch, dass du im Krankenhaus bei Phil sein würdest«, sagte ein Kollege vom Sonntagsdienst unserer Zentrale. »Die Vermisstenabteilung der Stadtpolizei rief hier an.«
    »Wer ist denn jetzt wieder abhanden gekommen?«, fragte ich.
    »Ach, das ist eine ganz verworrene Geschichte«, sagte der Kollege. »Es geht irgendwie um die Erbschaft des alten Porten. Er soll einen Stiefsohn haben und einen leiblichen Sohn.«
    »Stimmt. Der Letztere lebt in Kalifornien.«
    »Lebte. Er ist angeblich gestern früh nach New-York geflogen, hier aber ebenso angeblich nicht angekommen.«
    Ich spürte ein Kribbeln der Spannung.Tat sich hier etwas, was uns weiterbringen würde?
    »Wer sagt denn das?«, fragte ich.
    »Seine Frau hat vor einer Stunde ungefähr aus Kalifornien die Vermisstenabteilung der Stadtpolizei angerufen. Sie sagt, dass ihr Mann abgeflogen wä-28 re. Am Sonnabend in aller Frühe. Das weiß sie genau. Sie habe ihn selbst zum Flugzeug gebracht. Er sei aber nicht in New-York angekommen, jedenfalls behauptet das angeblich wieder der Stiefsohn des alten Porten, den die Frau angerufen hat.«
    »Ich fahre sofort zur Vermisstenabteilung«, sagte ich entschlossen. »Du kannst den Leuten dort schon Bescheid geben, dass ich unterwegs bin«
    Und damit legte ich den Hörer auf.
    ***
    Johnny Porten selbst kam zur Tür, als ich gegen sechs an diesem Sonntag klingelte.
    Kaum hatte er die Tür geöffnet, da flog mir eine Wolke von Schnapsgeruch entgegen, dass ich erschrocken einen Schritt zurücktrat. Johnny Porten, der Stiefsohn, der nichtsnutzige Playboy übelster Sorte, stand leicht schwankend in der Tür. Er trug kein Jackett. Das Hemd war am Halse aufgeknöpft. Die Krawatte hing auf Halbmast.
    »Wa-was ist los?«, lallte er mit schwerer Zunge.
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen, Porten.«
    »Sie? Habe ich Sie nicht schon mal irgendwo gesehen?«
    »Ja. Ich habe schon einmal mit Ihnen gesprochen. Damals war ich in Begleitung.« Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Cotton. FBI.«
    Das Wort FBI schien ihn zu ernüchtern. Er runzelte die Stirn und dachte nach. Irgendwo in der Wohnung dudelte sentimentale Tanzmusik.
    »Geht jetzt nicht«, lallte er schließlich. »Ich habe Besuch. Kommen Sie morgen früh

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