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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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hatte abgedrückt. Aber die Trommel enthielt nur noch die Hülsen. Meine ganze Aufregung war umsonst gewesen. Queerd hatte seine sechs Schuss verschossen.
    »Vorbei, Queerd«, sagte ich. »Aus und vorbei. Nehmen Sie die Arme hoch!«
    Zögernd krochen seine Arme in die Höhe. Als die Hände die Höhe des Kopfes erreicht hatten, warf er sich wieder herum zu mir.
    Ich hatte ohnedies nicht damit gerechnet, dass er aufgeben würde. Ein Mann wie Queerd, der absolut sicher sein konnte, dass der Elektrische Stuhl ihn erwartete, gab nicht so leicht auf.
    Als er herumwirbelte, trat ich ihm von hinten in die Kniekehle. Er knickte nach vorn ein. Ich sprang zur Seite und entging dem Schlag, den er mit dem Colt nach mir führte. Dafür schlug ich ihm den Lauf meiner Waffe auf die Hand. Sein Colt polterte zu Boden. Aber zäh wie eine Wildkatze rammte er mir doch noch den Ellenbogen in die Brustgrube.
    Ich schlug mit der Pistole von unten her, so hart es nur ging, gegen seine Arme. Queerd stieß einen Schrei aus. Ich schlug noch einmal. Eine Hand ließ los. Luft drang durch meine Kehle.
    Queerd ließ auch mit der anderen Hand los.
    Dann sprang er von neuem vor. Ich war wachsamer. Als er kam, steppte ich zur Seite und schlug mit dem Lauf der Waffe zu. Ich traf ihn seitlich im Genick.
    Stanley Queerd sackte lautlos in sich zusammen. Ich lehnte mich gegen den Kistenstapel und atmete tief und schnell.
    Draußen trappelten laute Schritte auf der Metalltreppe, die unten aus dem Maschinenraum herauf auf die Galerie führte. Gleich darauf tauchten uniformierte Gestalten auf.
    ***
    Es war gegen halb drei, als Bobby Healy und Ralph Smith zurück ins Distriktsgebäude kamen. Unterwegs hatten sie an einer Snackbar angehalten und einen Happen gegessen.
    Als sie in mein Office kamen, murmelte Healy enttäuscht:
    »Schade. Jerry ist immer noch nicht da. Ich möchte bloß wissen, wo der sich die ganze Zeit rumtreibt. Komm, wir bleiben gleich hier und machen unseren Bericht für ihn fertig.«
    Sie setzten sich und machten sich an die Arbeit. Aber sie hatten noch nicht lange geschrieben, als es an die Tür klopfte.
    »Herein!«, rief Healy.
    Die Tür ging auf. Ein Mann von etwa fünfzig Jahren stand auf der Schwelle. Er trug einen von diesen Fifth-Avenue-Anzügen, die an anderen Ecken der Stadt pro Stück hundert Dollar billiger sind, aber dafür auch nicht das Etikett der Fünften haben.
    »Guten-Tag«, sagte der Mann. »Ich bin Rechtsanwalt Vermoor. Darf ich eintreten?«
    »Wir bitten darum«, grinste Healy freundlich und stand auf. »Das ist mein Kollege Smith, ich heiße Healy.«
    »Oh, dann muss ich mich in der Zimmernummer geirrt haben. Von der Auskunft wurde ich an einen Mister Cotton verwiesen.«
    »Dies ist sein Office. Mister Cotton ist dienstlich unterwegs. Aber wir bearbeiten den gleichen Fall. Vielleicht können wir Ihnen dienlich sein?«
    Der Anwalt zögerte. Dann schloss er die Tür hinter sich und meinte:
    »Nun, wenn Sie den gleichen Fall bearbeiten, kann ich vielleicht ebenso gut mit Ihnen darüber sprechen.«
    »Nehmen Sie doch Platz, Sir.«
    Vermoor bedankte sich durch ein Kopfnicken, während er sich niederließ. Healy bewunderte eine Sekunde lang die Korrektheit seiner Kleidung. Selbst die Perle in der teuren Krawatte war nicht zu groß, nicht zu klein, sondern von jenem unaufdringlichen Wert, den sich Leute mit Geld erlauben können.
    »Es ist eine sehr heikle Sache, die mich zu Ihnen führt«, begann er langsam und nach Worten suchend. »Eigentlich bin ich mir schon gar nicht mehr schlüssig, ob ich es überhaupt wagen darf, darüber zu sprechen.«
    »Bei uns besteht keine Gefahr«, lächelte Healy. »Auf Wunsch behandeln wir alles so vertraulich, dass wir sogar vergessen, wer es uns erzählt hat.«
    Nim lächelte auch der Anwalt. Aber gleich darauf wurde sein Gesicht wieder ernst, und er fuhr fort:
    »Sehen Sie, meine Herren, als Anwalt wird man mitunter vor die eigenartigsten Probleme gestellt. Aber eines der merkwürdigsten ist eigentlich erst in der letzten Woche an mich herangetreten. Ich denke seit Tagen nur noch über diese sehr seltsame Sache nach. Als ich mein Büro verließ, war ich fest entschlossen, mit Ihnen darüber zu sprechen. Offenbar geht es mir hier wie beim Zahnarzt: Wenn man an Ort und Stelle ist, ist der Schmerz verschwunden. Ich weiß wirklich nicht mehr, ob ich tatsächlich darüber sprechen darf.«
    Healy hob die rechte Hand und streckte die Schwurfinger aus.
    »Großes Ehrenwort«, sagte er in seiner

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