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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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blieb alles ruhig.
    Leise trat ich zu. Die Tür flog nach innen, ich warf mich nach rechts auf die Galerie, und gleichzeitig dröhnten von drinnen wieder zwei Schüsse. Eine Kugel klatschte mir ein Stück Stoff aus dem vorderen Bügelkniff des linken Hosenbeins. Ansonsten wurde mir nicht einmal die Haut geritzt. Aber die Tür stand jetzt weit offen.
    »FBI!«, rief ich laut. »Kommen Sie heraus mit erhobenen Händen!«
    Ich lag wieder in der Deckung der Wand, hielt die Waffe schussbereit und wartete.
    Drinnen rührte sich nichts. Ich konnte einiges in dem Raum erkennen. Wohin man sah, gab es Kisten und Kartons. Ein paar hölzerne Pfeiler ragten zur Decke. Verstaubte Dachfenster ließen ein trübes Licht herein.
    »Los, Mann!«, drängte ich, als keine Antwort kam. »Wir räuchern Sie aus, wenn Sie nicht sofort rauskommen!«
    Noch immer blieb es ruhig. Hatte der Kerl doch bessere Nerven, als ich gedacht hatte? Oder gab es einen Fluchtweg, den er jetzt in aller Stille benutzte, während ich auf seine Reaktionen wartete?
    Ich richtete mich langsam und unhörbar zu einer geduckten Haltung auf. Mit Phil zusammen wäre es viel einfacher gewesen. Saß Laine oder sein Komplize Queerd in dem Raum?
    Ich schnellte mich vor wie ein Pfeil von der Sehne. Geduckt flog ich in die Bude hinein, krachte gegen einen Kistenstapel, rutschte aus, stürzte nach rechts und schlug mit dem rechten Ellenbogen hart auf eine Kistenkante auf.
    Die Pistole fiel mir aus der Hand. Der jähe Schmerz zuckte durch meinen Arm. Ich war wütend über meine Ungeschicklichkeit.
    Irgendwo aus dem Zwielicht krachten erneut zwei Schüsse. Es musste sich um einen Colt handeln.
    Ich war halb auf die rechte Seite gefallen und wollte mich schnell aufrichten. Aber da hörte ich auf einmal eine Stimme vor mir:
    »Rühr dich ja nicht!«
    Ich erstarrte mitten in meiner Bewegung. Meine Pistole war keinen ganzen Yard von meiner rechten Hand entfernt, aber doch weit genug. Ich bewegte mich nicht.
    Schritte tappten aus dem Zwielicht heran. Jetzt geriet der Mann in das spärliche Sonnenlicht, das durch ein verstaubtes Dachfenster fiel.
    Es war Stanley Queerd. Der Mann, der den Kinobesitzer in Mountain View erschlagen hatte, der deshalb wegen Mordes gesucht wurde, und der vor unseren Augen den »Grauen« erschossen hatte.
    Der Elektrische Stuhl war ihm sicher. Ich sah den Hass in seinen Augen. Es war der Hass eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hat.
    ***
    »Hallo!«, sagte eine zarte Stimme von der Tür her.
    Phil wandte den Kopf. Er hatte in einer alten Illustrierten geblättert.
    »Oh, hallo!«, erwiderte er. »Das ist eine Überraschung.«
    Susy Fleckson kam näher. Sie trug einen Korb, dessen Inhalt mit einem blütenweißen Tuch bedeckt war. In ihrem Gesicht stand eine leichte Röte. Vielleicht ist es in diesem Krankenzimmer wirklich zu warm, dachte Phil. Wenn man von draußen hereinkommt, muss man das besonders deutlich spüren.
    »Setzen Sie sich doch, Susy«, bat er und zeigte auf den Stuhl neben seinem Bett.
    »Danke«, erwiderte sie und nahm Platz. Plötzlich beugte sie sich vor und fragte schnell: »Sie haben doch nicht schon zu Mittag gegessen, Mister Decker?«
    Phil schüttelte erstaunt den Kopf.
    »Nein. Warum? Eine Viertelstunde dauert es noch bis zur allgemeinen Fütterung.«
    »Gott sei Dank«, seufzte das Mädchen. »Ich dachte schon, ich wäre zu spät gekommen.«
    Phil runzelte die Stirn. Sie ist ein hübsches Mädchen, dachte er. Und gar nicht so, wie man sich die jungen Mädchen von heute immer vorstellt. Oder bilde ich mir das nur ein?
    »Wieso zu spät?«, fragte er, als ihm bewusst wurde, dass er Susy ein paar Herzschläge lang pausenlos angestarrt hatte.
    Susy beugte sich eifrig über ihren Korb.
    »Mutter war gestern bei ihrer Schwester auf Long Island. Meine Tante hat nämlich eine Hühnerfarm. Hier. Mit recht herzlichen Grüßen von Daddy und Ma.«
    Sie packte eifrig und strahlend ihre Herrlichkeiten aus. Ein knuspriges Brat-44 hähnchen, italienischen Gemüsesalat in einem Glas und eine Flasche französischen Rotwein. Geschickt arrangierte sie alles auf der großen Serviette, die sie auf Phils Decke ausgebreitet hatte.
    »Sie müssen es gleich essen, sonst wird es noch kalt. Ich habe mich so beeilt, damit es warm bleibt.«
    Phil betrachtete die köstliche Überraschung. Ohne dass er es wusste, glitt seine Zungenspitze über die Lippen.
    »Himmel!«, sagte er überrascht. »Ich bin erschlagen. Das ist ja - also Susy, ich…«
    »Essen!«,

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