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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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burschikosen Art. »Absolute Vertraulichkeit zugesichert.«
    Vermoor seufzte noch einmal. Dann raffte er sich auf.
    »Was würden Sie tun, wenn Sie die Interessen eines Klienten zu vertreten hätten, von dem sie fest glauben, dass er ganz und gar gegen seine eigene Interessen verstößt?«
    Healy kratzte sich an der Nasenspitze.
    »Noch mal«, brummte er treuherzig. »Oder habe ich das richtig gehört?«
    »Es hat den Anschein, als ob Sie mich völlig richtig verstanden hätten.«
    »Das ist eine harte Nuss«, bekannt Healy. »Man soll die Interessen eines Mannes vertreten, der seine eigene Interessen nicht vertritt?«
    »Wenn es nur das wäre. Mein Klient vertritt nicht nur nicht seine Interesse er handelt ihnen sogar völlig zuwider. Er tut genau das Gegenteil dessen, was seinen Interessen entspräche. Das macht mich ja so ratlos.«
    »Erzählen Sie uns mal die Geschichte. Vielleicht sehen wir dann klarer.«
    »Gut. Da ich nun einmal hier bin. Also, es handelt sich um Mister Draller.«
    »Was für ein Draller?«
    »Oh, der Name sollte Ihnen doch geläufig sein. Mister Draller heiratete vor einiger Zeit, es ist noch nicht allzu lang her, die Erbin der Le-Troire-Millionen. Sie müssen sich daran erinnern. Troire, die Stahlfamilie.«
    »Uih!«, grunzte Healy. »Jetzt dämmert’s. Ja. Natürlich. Ich habe seiner Zeit was davon läuten gehört. Ist es denn wirklich so ein überragender Bursche, dieser Draller, dass gleich Millionen auf ihn fliegen?«
    Vermoor bewies seine Qualitäten als Anwalt. Er wertete Draller ab, ohne ein abschätziges Wort über ihn zu sagen.
    »Ich war seit eh und je der Familienanwalt der Le Troires. Und vor mir war es mein Vater«, sagte er ein bisschen steif. »Mister Draller wurde mit mir überhaupt erst durch seine Heirat mit der einzigen Erbin des Le-Troire-Konzerns bekannt.«
    Healy schmunzelte. Er hatte Vermoor durchaus richtig verstanden.
    »Was hat dieser Draller denn vorher gemacht?«, fragte er.
    »Geschäfte, wie man hört. Ich will nicht in den Ruf geraten, ein verstockter Konservativer zu sein, aber selbst bei wohl wollender Betrachtung würde ich, wie ich fürchte, zugeben müssen, dass Mister Drallers Geschäfte vor seiner Hochzeit - eh - sagen wir: ungewöhnlich waren. Sie entsprachen nicht dem Stil altehrwürdigen Geschäftsgebarens.«
    »Verstehe«, wiederholte Healy, während Smith den Besucher nur stumm beobachtete. »Inzwischen ist aber doch Drallers Frau gestorben, nicht wahr?«
    »Ja. An einem Herzschlag.«
    Healy und Smith wechselten einen schnellen Blick. Vermoor dagegen fuhr fort:
    »Das heißt, sie erlitt am Steuer ihres Wagens plötzlich einen Herzschlag. Der führerlose Wagen raste gegen irgendetwas und wurde fast völlig zertrümmert. Dadurch wurde Draller Alleinerbe des ges amten Vermögens.«
    »War ein Testament vorhanden?«
    »Ja. Es war am Tage nach der Hochzeit bei mir unterzeichnet worden.«
    »War Draller dabei?«
    »Als seine Frau das Testament unterschrieb? Nein. Weder bei der Unterschrift, noch vorher, als wir den Text ausarbeiteten.«
    »Aber dieses Testament bestimmte ihn zum Haupterben?«
    »Ganz recht.«
    »Dann ist er ja jetzt fein raus.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Healy zackte die Achseln.
    »Na, so ein Riesenvermögen fällt einem schließlich nicht alle Tage nur so in den Schoß, nicht wahr?«
    »Gewiss nicht. Das ist es ja, was mich so verzweifelt macht. Mister Draller hat angeordnet, die Hälfte des gesamten Vermögens flüssig zu machen.«
    »Flüssig?Wie soll ich das verstehen?«
    »Er verlangt, dass die Hälfte des Vermögens in bar oder in anonymen Wertpapieren angelegt und ihm ausgehändigt wird. Ich meine Wertpapiere, die ohne weiteres übertragbar wären.«
    »Was verspricht er sich davon?«
    Vermoor verzog das Gesicht. Es war ihm sichtlich peinlich. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    »Ich habe nicht gelauscht«, versicherte er. »Die beiden Männer sprachen einfach zu laut, Ich musste jedes Wort hören, ob ichf wollte oder nicht.«
    »Welche beiden Männer meinen Sie?«
    »Das war anlässlich eines Besuchs meinerseits in der Wohnung von Mister Draller. Im Nebenzimmer fand eine Unterredung zwischen Mister Draller und einem anderen Mann statt.«
    »Wissen Sie, wer der andere Mann war?«
    »Mister Draller nannte ein paar Mal den Namen Rusky oder so ähnlich.«
    Healys Gesicht blieb so imbewegt wie das von Smith. Nur die flinken Finger von Healy verrieten, in was für eine Erregung ihn die Worte des Anwaltes versetzten.
    »Und

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