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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hob die Schultern. »Ich will eigentlich nicht. Aber ich muß mit, um Ihnen das zu zeigen. Es sei denn, Sie schalten die Polizei ein. Das würde jedoch nicht viel nützen. Wenn die Polizisten antanzen, schließen sich sofort die Klappen. Ich habe das einmal erlebt. Bullen kriegen bei denen nichts raus.«
    »Wir gehören auch zu dem Verein«, klärte ich Clara auf.
    »Sicher. Nur sind Sie anders. Zudem haben Sie bestimmt andere Methoden, nach denen Sie vorgehen.«
    »Das kann hinkommen.«
    Carla schaute auf ihre Uhr. »Ich werde mich nur eben umziehen. Dann fahren wir. Am besten ist es, wenn wir die Wasserstraßen nehmen. Ein Boot bekommen wir überall geliehen.«
    »Sehr gut.«
    »Und ich bin auch dabei«, meldete sich Dieter Hoven. »Carla lasse ich nicht mehr allein.«
    »Wir sind doch…«
    »Nein, Sie können mich nicht abhalten, John.«
    Ich verdrehte die Augen. »Okay, okay, tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    »Das auf jeden Fall!«
    ***
    Die anderen waren unterwegs. Sie wollten Besorgungen machen, und Liane, die Zurückgebliebene, wußte genau, was damit gemeint war.
    Wenn sie etwas besorgten, kam das einem Stehlen gleich. Aber das war Liane egal. Sie war als Wächterin eingeteilt worden und mußte sich fügen.
    Das Leben gefiel ihr. Zusammen mit den anderen waren sie sechs. Mit Piet wären sie sieben gewesen, aber der war abgeholt worden, ihn hatten die Dämonen gepackt.
    Liane mußte oft an Piet denken. Er war eigentlich der Förderer gewesen, denn die Beschwörungen hatte er ausgeheckt. Woher er die Formeln wußte, konnte sie selbst nicht sagen, aber er hatte ihnen plausibel gemacht, daß tief in der Erde unter den Grachten noch etwas lauerte, das geweckt werden mußte.
    Dazu kam es leider nicht mehr, denn Piet drehte durch. Mit einem Messer lief er Amok. Es war ein Wunder, daß es keine Toten gegeben hatte. Nach diesem Vorfall hatten die anderen die Finger von der Schwarzen Magie gelassen.
    Der Keim allerdings steckte zu tief. Zudem war die Neugierde geweckt worden. Was ihr Freund Piet oft mit nur wenigen Worten angedeutet hatte, machte sie heiß. Sie sollten, wenn sie die Zauberformeln richtig sprachen, in der Lage sein, Geister der Erde zu beschwören. Unter anderem auch Kraal, ein gewaltiges Monstrum, das im Schoß der Erde lauerte und aus der Urzeit stammte.
    Auf Kraal waren sie fixiert. Sie alle hatten sich ausgemalt, welch eine Panik es geben würde, wenn Kraal plötzlich erschien und von den Grachten Besitz ergriff.
    Das würde den perfekten Horror geben.
    Und so etwas wollten sie.
    Liane, die bisher auf dem Hausboot gesessen hatte und die Beine baumeln ließ, blickte auf. Ihr Gesicht wurde von den Sonnenstrahlen umschmeichelt, die Wärme tat gut, und Liane schleuderte ihre langen schwarzen Haare zurück, so daß sie zu beiden Seiten des Kopfes mit den Spitzen bis auf die Schultern fielen.
    Sie hatte sich schon das dünne Kleid übergestreift. Es zeigte eine violette Grundfarbe, besaß aber dunkelrote, wellige Querstreifen, die der unteren Hälfte des Kleides ihr Muster gaben.
    Warm die anderen fünf zurückkommen würden, wußte sie nicht. Es spielte auch keine Rolle. Zeit existierte für sie nicht. Sie richteten sich nach dem Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Ansonsten schlug ihnen keine Stunde. Wenn Liane nach rechts und zum Bug schaute, sah sie die Hälfte des alten Kahns, dessen Deck bepflanzt war. In mühseliger Arbeit hatten sie hier den Garten angelegt und Gemüse angebaut. Dazu zählte natürlich auch ein wenig Hanf, schließlich wollten sie sich mal einen Joint drehen, und niemand hatte etwas dagegen.
    Möhren, Kohlrabi, Wirsing, sogar mit Spargel hatten sie es versucht, und auf ihre großen saftigen vollmundigen Tomaten waren sie besonders stolz. Sie hätten die Früchte sogar zu einem guten Preis verkaufen können, das wollten sie aber nicht. Sie aßen sie lieber selbst. Die Vorstellung, die Tomaten auf den Tischen widerlicher Spießer stehen zu sehen, konnte sie wahnsinnig machen.
    Es war beruhigend, das Klatschen der Wellen gegen die Bordwand zu hören. Dieses Geräusch empfand Liane wie andere Leute ein schluchzendes Geigenspiel. Es machte sie an, und man konnte so herrlich dabei träumen und die Beine baumeln lassen.
    So wie jetzt.
    Die Augen schließen, an nichts denken und…
    Da zuckte sie zusammen. Unwillkürlich entrang sich ihrer Kehle ein Schrei.
    Etwas hatte ihren rechten nackten Fuß berührt. Keine normale Berührung, sondern etwas Komisches, Glitschiges und auch

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