0267 - Die Taximörder von New York
Versuche, aber meine Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ich hatte gedacht, daß eine Stimme auf dem Band ähnlich klingen würde. Resigniert winkte ich ab.
»Tut mir leid, daß ich euch vergeblich bemüht habe, Boys. Wenn ich dich brauchen sollte, Rick, werde ich mich melden.«
Lemno nickte und verließ mit den Kollegen das Office.
Belinda Le Roy räusperte sich. »Könnten Sie es nicht einmal in einem der hiesigen Radiostudios versuchen, Mr. Cotton?« fragte sie.
Ich nickte. »Richtig, Belinda. Das ist noch eine Möglichkeit.«
Ich rief bei der National Broadcasting Corporation an und hatte Glück, daß ich den leitenden Direktor erwischte. Er hörte sich alles an und bat uns, sofort ins Studio zu kommen, da er gerade bei einigen Aufnahmen sei. Ich legte zufrieden auf.
»Können Sie uns zum Rockefeiler Center begleiten, Miß Le Roy?«
Sie nickte. »Natürlich, Mr. Cotton. Ich habe heute genügend Zeit mitgebracht.«
Wir gingen also nach unten und fuhren mit dem Jaguar zur Rockefeller Plaza.
Das R.C.A. Building ist das höchste Bauwerk im Center. Das Studio lag im 63. Stockwerk.
Direktor Paal empfing uns persönlich. Er führte uns in einen Aufnahmeraum, in dem eine dreißigköpfige Kapelle neueste Hits spielte.
Paal stellte uns den Bandleader vor. Es war kein, geringerer als Eddie Munsoni, der sogar eine eigene Television-Sendereihe bestritt.
Belinda war hin- und hergerissen. Eddie sah aber auch blendend aus.
Wir trugen unsere Wünsche vor, und Belinda machte sich mit Feuereifer zur Sprecherin.
Eddie nickte. »Den Death Sea Blues haben wir auch in unserem Programm«, sagte er. »Es ist eine faszinierende Melodie, die Amie Hamilton komponiert hat. Sie gehörte eigentlich zu einem Musical, das Arnie leider nicht mehr vollenden konnte. Er starb vor einem Jahr bei einem Autounfall. Ich spiele Ihnen den Blues noch einmal vor.«
Er tuschelte mit einem Musiker, der daraufhin ein Tonband anstellte. Dann begannen die Boys zu spielen. Es war schon große Klasse, was wir da zu hören bekamen. Als sie abbrachen, sprach Belinda auf Eddie ein. Sie pfiff ihm den Blues noch einmal vor.
Munsoni hörte zu und nickte. »All right, Miß Le Roy. Versuchen wir es einmal. Mingo, du kannst ihn ja einmal pfeifen. Komm ans Mikrofon!«
»Okay, Eddie.«
Ein noch junger Gitarrist trat ans Mikrofon, und ich erkannte Mingo Salado, einen ebenfalls berühmten Fernsehstar.
Der jetzt gespielte Rhythmus glich der von Belinda gepfiffenen Art aufs Haar. Sie wurde jetzt ganz leise und gedämpft gespielt, und Mingo Salado pfiff dazu. Als sie geendet hatten, bat Eddie Munsoni um Ruhe. Dann ließ er das Tonband ablaufen.
Als Mingos Stimme vom Band erklang, ging mit Belinda eine merkwürdige Veränderung vor sich. Sie lauschte und wurde blaß. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie lief taumelnd auf das Podium zu und blieb dicht vor dem bekannten Sänger stehen. Plötzlich griff sie Halt suchend in die Luft und brach zusammen.
Wir bemühten uns sofort um sie und konnten uns ihre Reaktion gar nicht erklären. Als sie wieder zu sich kam, sah sie mich ängstlich an.
»Es ist die Stimme des Mörders, Mr. Cotton«, stammelte sie völlig verstört. »Genauso hörte es sich gestern abend an. Man muß sich nur die Musik wegdenken. Es hat mich eben völlig überrumpelt.«
Ich nickte. »Jetzt begreife ich, Miß Le Roy. Sind Sie sicher,.daß die Ähnlichkeit vollkommen ist?«
»Yes, Mr. Cotton. Es besteht kein Zweifel.«
Ich besprach mich mit Eddie Munsoni und Mingo Salado. Dann schlossen wir unser Tonbandgerät an und ließen den Sänger noch einmal pfeifen. Diesmal ohne musikalische Begleitung.
Als wir uns verabschiedet hatten, nahm mich Direktor Paal beiseite.
»Darf ich fragen, Mr. Cotton, was Sie mit der Tonbandaufnahme nun Vorhaben?«
Ich nickte. »Das kann ich Ihnen erklären, Mr. Paal. Erst einmal spielen wir die Aufnahme den Kollegen des ermordeten Taxi-Fahrers vor, die den Mörder pfeifen hörten. Sollten sie uns die Ähnlichkeit bestätigen, dann werden wir diese Aufnahme im Abendprogramm des Fernsehens ausstrahlen lassen. Sie haben ja auch eine Einladung zu unserer Pressekonferenz bekommen, die heute nachmittag stattfindet.«
»Eben, Mr. Cotton, deshalb meine Frage. Ich werde ein ganzes Team mitbringen. Ich begrüße es immer wieder, wenn wir die Möglichkeit bekommen, an der Verbrecherbekämpfung in unserer Stadt teilzunehmen.«
Ich nickte. »Dank Ihrer Unterstützung wollen wir die gesamte Bevölkerung zur Mitarbeit auf
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