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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die typisch für Raumschiffe ist. Die Maschinen klebten entweder an den Wänden, oder sie waren an Decke und Fußboden oder zwei gegenüberliegenden Wänden in kreisförmige Halterungen eingepaßt. Auf diese Weise war ihre Standfestigkeit unabhängig von der Richtung künstlicher oder natürlicher Gravitationsfelder.
    Ein leises Summen ging von den Geräten aus. Rakal erkannte mehrere kleine Fusionsgeneratoren und eine Serie von Projektoren, die für die Erzeugung von Hüllfeldern für den Linearflug sorgten. Das Schott, durch das sie gekommen waren, lag nahe der rechten Wand des Raumes. Rakal nahm an, daß der Gang zwischen den beiden Schotts sich dicht unter der Außenhülle des Schiffes dahinzog. Die Dimensionen der Aggregatehalle gaben ihm einen Hinweis auf die Ausmaße des Fahrzeugs.
    Es schien granatförmig zu sein und war an dieser Stelle kaum mehr als acht Meter im Durchmesser.
    Der Aggregateraum war etwa sechs Meter lang. Hinter der Rückwand mußte das Korpuskulartriebwerk liegen. Wenn man in Rechnung zog, daß der Pilotenraum wahrscheinlich im Bug des Fahrzeugs lag, dann ließ sich ausrechnen, daß das ganze Schiff kaum länger als fünfundzwanzig bis dreißig Meter sein konnte.
    Diese Feststellung verblüffte Rakal. Er hatte erwartet, daß einer der Meister sich mit dem gehörigen Pomp bewegte. Er hatte sich getäuscht. Der Mann mit der silbernen Uniform reiste in dem kleinsten interstellaren Raumschiff, das Rakal je zu Gesicht bekommen hatte.
    Während er noch grübelte, änderte sich plötzlich der leise Summton, den die Maschinen erzeugten; für den Bruchteil einer Sekunde verstummte er ganz. Dann kehrte er heller und intensiver zurück. Der Boden vibrierte merklich. Es schien, als hätten die Aggregate auf Hochtouren umgeschaltet. Rakal begriff sofort. „Wir sind im Linearraum!" erklärte er Tronar.
    „So schlau bin ich auch schon", antwortete sein Bruder. „Das heißt, wir haben noch dreißig oder vierzig Minuten Zeit, um uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was wir tun, wenn wir über Vario herauskommen."
    Rakal stimmte ihm zu. Mit unbehaglicher Deutlichkeit kam ihm zu Bewußtsein, daß er nicht einmal die Spur eines Planes hatte. Das Zeittor auf Vario würde das kleine Schiff zurück in die Gegenwart befördern.
    Hatte der Meister die Absicht, auf Vario zu landen - oder wollte er von dort aus ohne Unterbrechung weiterfliegen?
    Die Aussicht, auf diese Weise ins Hauptquartier der Meister einzudringen, war verlockend, und einen Augenblick lang spielte Rakal mit der Idee, an Bord zu bleiben und zu warten, bis das Schiff landete gleichgültig, wo das auch immer sein mochte. Dann verwarf er den Gedanken. Tronars und sein Auftrag war klar umrissen. Es galt, für die CREST einen Rückweg in die Gegenwart zu finden und die Menschheit der Gegenwart über den Verbleib ihres Großadministrators aufzuklären. Der kritische Punkt war Vario.
    Nur auf Vario ließ sich erfahren, wie die CREST zurückgeholt werden konnte.
    Und nur in der Umgebung von Vario durften sie hoffen, auf terranische Raumschiffe zu treffen.
    Rakal wußte plötzlich, was er zu tun hatte. Sie mußten das Schiff in ihre Gewalt bringen. Sobald es durch das Zeittor geflogen war, mußten sie einen Notruf abstrahlen, der Einheiten der terranischen Flotte herbeilockte. Wenn sie Glück hatten, würde es ihnen gelingen, das kleine Fahrzeug an Bord eines der irdischen Raumriesen zu bringen. Mitsamt dem Meister der Insel!
    „Das wird nicht so leicht sein", gab Tronar zu bedenken, als er ihm seinen Plan erläutert hatte. „Der Meister trägt einen individuellen Schutzschirm, wie Orghon und Frasbur. Ich glaube nicht, daß wir so einfach an ihn herankommen. Und die Leute auf Vario kennen eine Menge von Tricks, mit denen sie uns einen Strich durch die Rechnung machen könnten."
    „Zugegeben", antwortete Rakal. „Aber weißt du einen besseren Weg?"
    „Nein", gab Tronar zu. Sie öffneten das Schott und traten wieder auf den Gang hinaus. Wenn sie den Meister überwältigen wollten, dann mußten sie hier auf ihn warten. Auf keinen Fall durften sie versuchen, in seinen Wohnraum einzudringen und ihn durch das Öffnen der Tür vorzeitig warnen. Ihre einzige Hoffnung lag darin, ihn so zu überraschen, daß er keine von den Sicherheitsmaßnahmen, über die er ohne Zweifel verfügte, gegen sie einsetzen konnte.
    Rakal empfand leises Unbehagen, als sie ihre Position gegenüber der Tür zu des Meisters Wohnraum bezogen hatten. Er wußte nicht, wie schnell sich

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