Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
großen Rasse wie der terranischen an zwei Exemplaren allein erläutern zu können. Es war ein müdes Wortgeplänkel, in dem Tronar der überlegenen Höflichkeit Regnals soviel kaltschnäuzige Arroganz entgegensetzte, wie er nur aufbringen konnte. Rakal verstand.
    Tronar hatte bemerkt, daß sein Bruder mit etwas Wichtigem beschäftigt war. Es kam ihm darauf an, Regnal zu reizen, so, daß er Rakal keine Aufmerksamkeit widmen konnte.
    Vario bedeckte längst die ganze Bildfläche. Rakal spürte, wie ihm die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Seine Hoffnung begann zu schwinden. Selbst wenn er den Schalter wieder in Ordnung brachte, wer sagte ihm, daß die Kontakte noch funktionierten?
    Und selbst für den günstigsten Fall - wenn es ihm gelang, das Deflektorfeld wieder einzuschalten - hatte er immer noch nicht die geringste Ahnung, wie er gegen Regnal vorgehen sollte.
    Tronar sagte: „Ich gebe zu, daß Ihre Technologie der unseren um ein gutes Stück voraus ist. Aber das soll uns nicht hindern. Wir betrachten die Existenz überlegener Gegner als eine Art Herausforderung. Wenn ich Sie wäre, dann hätte ich jetzt schon Angst vor dem, was sich in zwanzig oder fünfzig Jahren hier abspielen wird." Als Regnal mit überlegenem Lächeln zu einer Erwiderung ansetzte, glitt der Schalter in die Halterung zurück. Das Gefühl der Erleichterung und des Triumphes war so groß, daß Rakal beinahe einen tiefen Seufzer ausgestoßen hätte.
    Regnal-Orton, anstatt auf Tronars kühne Behauptung zu antworten, stand plötzlich auf. Rakal schrak zusammen. Hatte er etwas bemerkt? Regnal wandte sich dem Bildschirm zu und zeigte auf die weiten Sandflächen von Vario.
    „Es tut mir leid, die Unterhaltung eine Weile unterbrechen zu müssen aber wir stehen dicht vor dem Zeittor. Sie kennen die Art, wie der Organismus auf einen Zeitdurchgang reagiert. Erschrecken Sie also nicht."
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da erlosch der Bildschirm. Rakal spürte ein unangenehmes Gefühl der Leichtigkeit, obwohl er nach wie vor fest auf dem Boden stand. Sein Blickfeld schien sich zu verengen, als schöbe ihm jemand eine lange, schmale Röhre vors Gesicht. Regnal-Ortons hochgewachsene Gestalt entfernte sich rasch. Es wurde dunkel.
    Rakal hielt den Notschalter krampfhaft fest. Wenn er ihn losließ, war alles verloren. Er mußte Regnal in dem Augenblick überraschen, in dem sie aus dem Zeittor hervorkamen.
    Er verlor das Gefühl für unten und oben. Er schwamm in grauer, konturloser Dunkelheit und empfand Übelkeit. Schmerz zuckte irgendwo, und dumpf wurde ihm bewußt, daß er aus den Fingern kam, die den Schalter hielten.
    Er wußte später nicht, wie lange der eigentümliche Zustand angehalten hatte. Plötzlich schien die graue, undurchdringliche Umgebung ein wenig heller. Von irgendwoher kam Licht. Wie ein Schatten tauchte Regnals Gesicht wieder auf. Das leuchtende Viereck des großen Bildschirms erschien, und das Gefühl der Schwerelosigkeit verschwand.
    Rakal wartete noch zwei oder drei Sekunden, bis er Regnal deutlich vor sich sah. Dann drückte er den Schalter nach unten.
    Regnal reagierte blitzschnell. Mit einem weiten Sprung wollte er sich zu seinem Schreibtisch zurückziehen, aber Rakal kam ihm zuvor. Mit Schwung warf er sich dem Meister entgegen. Sie prallten zusammen. Regnal-Orton wurde zur Seite geschleudert und stürzte.
    In den Sekundenbruchteilen der Berührung hatte Rakal den kräftigen Feldschirm gespürt, der den Meister umgab. Für jeden anderen wäre Regnal unangreifbar gewesen. Aber Rakal sah gerade in dem Feldschirm eine Möglichkeit, ihm beizukommen.
    Der Meister richtete sich auf. Er war jetzt nicht mehr der überlegene, nachsichtige Mann, der sich seinen hilflosen Gefangenen gegenüber ein gewisses Maß an herablassender Höflichkeit leisten konnte. Er war verwirrt, das konnte man ihm ansehen, und er fürchtete sich.
    Rakal gewann neuen Mut. Als Regnal-Orton einen zweiten Vorstoß zum Schreibtisch unternahm, drängte er sich von der Seite an ihn heran. Prickelnder Schmerz durchflutete ihn, als er in die Feldlinien der starken Schirmfeldhülle eindrang. Regnal warf sich über die Schreibtischplatte und versuchte, die Schalttafel zu erreichen. Rakal schob ihn zur Seite. Der Meister rutschte über die Schreibtischkante ab und stürzte mit einem wütenden Schrei zu Boden. Das war der Augenblick, auf den Rakal gewartet hatte.
    Bis Regnal wieder auf die Beine kam und ein zweites Mal nach der Schalttafel greifen konnte, würden ein paar

Weitere Kostenlose Bücher