0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum

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Autoren: Unbekannt

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er nach allen Seiten freie Sicht. Seitlich stand Kahalo ganz nahe, und die HELLTIGER würde den Planeten in einer geschätzten Entfernung von drei Millionen Kilometern passieren.
    Ganz in der Nähe raste ein großes Schlachtschiff der Lemurer mit gleicher Geschwindigkeit dahin. Der Kommandant achtete nicht auf das „Trümmer-Stück". Lemy hingegen ließ den Schlachtraumer nicht aus den Augen. Er näherte sich ihm langsam, und wenn er den Kurs nicht bald änderte, würde er mit dem Giganten kollidieren, dessen Schutzschirm nicht eingeschaltet war.
    Ein Trümmerstück aber kann seinen Kurs nicht ändern.
    Lemy beobachtete gleichzeitig das Schiff der Lemurer und Kahalo. Der Planet war von Wachflotten umgeben.
    Kein Schiff konnte diesen starken Ring durchbrechen.
    Der fremde Raumer war nur noch wenige Kilometer entfernt und kam weiter näher. Lemy wagte es nicht, die geringste Korrektur am Kurs vorzunehmen. Er wollte sich auf keinen Fall bemerkbar machen, um seine beste Waffe - seine Winzigkeit - nicht zu verraten.
    So mußte dann etwas geschehen, mit dem niemand gerechnet hatte, am allerwenigsten Lemy Danger selbst. Wahrscheinlich geschah es unbeabsichtigt und durch Zufall, denn wenn die Lemurer gewußt hätten, was das Stück Metall zu bedeuten hätte, das neben ihnen im Raum trieb, hätten sie anders reagiert.
    Als Lemy mit der HELLTIGER noch zweihundert Meter von dein Schlachtschiff entfernt war, schaltete der Kommandant der Lemurer den Schutzschirm ein.
    Er hatte einen Radius von ungefähr fünfhundert Metern, und das war Lemys Glück im Unglück.
    Er war zu einem Satelliten des Raumers geworden.
    Als Lemy die Wahrheit erkannte, wurde er blaß. Zwar war es ihm theoretisch möglich, nun ungehindert das Feuer aus seinen kleinen aber wirksamen Geschützen auf die ungeschützte Hülle zu eröffnen, aber damit hätte er seine Gegenwart verraten. Außerdem war noch längst nicht sicher, ob man nicht die Möglichkeit besaß, ihn dann sofort zu vernichten.
    Es war besser, in aller Ruhe abzuwarten, was geschehen würde.
    Lemy schaltete die Funkanlage ein und versuchte, eine Verbindung zu den Zwillingen oder Tako herzustellen, aber es war zwecklos. Der Schutzschirm des Tefroderschiffes isolierte vollständig.
    Sekunden später nahm das Schiff Fahrt auf. Es beschleunigte mit kleinen Werten und nahm die HELLTIGER einfach mit. Wenn auch der Schutzschirm isolierte, so blieb er doch für normale Lichtwellen durchlässig. Lemy konnte seine Umgebung genau beobachten. Der Planet Kahalo mit der Justierungsstation blieb schnell zurück. Das Schiff der Tefroder nahm Kurs auf einen Sektor der Milchstraße, in dem Sol stehen mochte, wechselte dann aber mehrmals die Richtung, als solle ein noch unsichtbarer Beobachter getäuscht werden.

    *

    Die HELLTIGER, in der Energieblase gefangen, machte alle Bewegungen mit, wie ein Fisch, der in ein Schleppnetz geraten war. Erst jetzt bemerkte Lemy, daß „sein" Tefroder nicht der einzige war, der sich von Kahalo entfernte. Mindestens zehn weitere Einheiten flogen in geordneter Formation mit ihm, und alle schienen dasselbe Ziel zu haben.
    Lemy begann die Tatsache zu verfluchen, daß er so ahnungslos in die Falle geraten war. Warum hatte er sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht? Er brauchte keine Verfolgung zu fürchten, dazu war die HELLTIGER viel zu klein.
    Nun war er dem Zufall ausgeliefert, und es gab unangenehme Zufälle.
    Was Lemy nicht wußte, war die Tatsache, daß die Alarmanlage auf einem bereits evakuierten Planeten durch Unbefugte ausgelöst worden war. Admiral Hakhat hatte nicht gezögert, eine Inspektionsflotte in Marsch zu setzen, die nach dem Rechten sehen sollte.

    *

    Als Gucky materialisierte, sah er zuerst gar nichts. Seine Augen mußten sich erst langsam an das herrschende Dämmerlicht gewöhnen, und als das geschehen war, erkannte er die Einzelheiten.
    Seine Vermutung hatte ihn nicht getrogen.
    Er stand in einer riesigen Maschinenhalle, die eine Vielzahl unbekannter Geräte enthielt. Die Wände waren mit Kontrollen bedeckt, deren Zweck nicht einmal zu erraten war. Eine davon würde vielleicht dazu dienen, den automatisch arbeitenden Energieschirm wieder abzuschalten. Die Frage war nur: welche?
    Guckys Berechnungen nach stand er dreißig Meter unter der glatten Betonoberfläche des Raumfeldes, und zwar direkt unter dem Moskitojäger. Wenn der Schutzschirm eine Kugelschale war, war ein seitliches Ausweichen, auch unter der Erde, unmöglich. Ebenfalls fiel ein