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0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum

Titel: 0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lemurerschiffes klebte. Man würde ihn nicht entdecken, solange er sich nicht von der Stelle rührte. Wenn er aber startete, würde die Meute hinter ihm her sein.
    Vielleicht um Mitternacht, wenn die Aufmerksamkeit der Wachtposten nachließ ...
    „Wir haben einen kleinen Laderaum für Ausrüstung", sagte Gucky, der sich mit Lemy über den Interkom unterhielt und Pläne schmiedete. „Da würde dein kleines Schiff gerade reinpassen.
    Einen Moskito holen die niemals ein."
    „Die HELLTIGER auch nicht", protestierte Lemy. „Aber wenn ich deiner Idee zustimme, dann nur deshalb, weil ein einzelnes Flugobjekt schwerer zu verfolgen ist als deren zwei. Die Frage ist nur: Wie komme ich zu euch, ohne, daß die hier es bemerken?" Lemy lachte. „Außerdem steht der Jäger noch unter der Energieglocke."
    Gucky schwieg verärgert. Für einen Augenblick hatte er fast vergessen, wie sehr sie alle in der Patsche saßen.
    Anderson sagte: „Die Lemurer sind Menschen, also denken sie auch wie Menschen. Ich kann mich in ihre Lage versetzen, und wenn ich ihr. Kommandant wäre, würde ich folgendes tun: Ich würde das Raumfeld umstellen lassen und das Energiegitter abschalten. Ich kann ja nicht wissen, daß ich es mit einem Teleporter zu tun habe. Ich will aber die Besatzung fangen, die zu dem Jäger gehört. Also schalte ich das Energiegitter ab und warte. Sobald die Besatzung auftaucht, um in den Jäger zu gelangen, habe ich sie.
    Klingt das logisch?"
    „Nicht nur logisch, sondern fast wie ein Märchen", murmelte Gucky mit wenig Begeisterung. „Viel zu schön, um wahr zu sein."
    „Warten wir doch ab", riet Anderson ungerührt. „Den Lemurern bleibt keine andere Wahl, wenn sie uns kriegen wollen. Ihr bestes Lockmittel ist der von der Glocke befreite Jäger."
    Langsam nickte Gucky.
    „Vielleicht stimmt das sogar. Und was tun wir, wenn die Lemurer wirklich so handeln, wie Sie es vermuten?"
    Anderson zögerte. Er wußte, daß Lemy mithörte, was er sagte.
    „Wir teleportieren hinein und starten sofort. Das wird die erste Ü berraschung für die Lemurer sein. Im Tiefflug und daher ungeortet rasen wir auf die entgegengesetzte Seite des Planeten.
    Dort treffen wir uns mit Lemy, der die Verwirrung der Lemurer ausnützt und ebenfalls flieht. Eine Ortung ist unmöglich für die Lemurer, wenn sie nicht auch sofort starten und uns folgen. Wir verladen die HELLTIGER - und dann geht's auf und davon."
    „Ausgezeichnet!" stimmte Gucky zu.
    „Aber immer vorausgesetzt, Sie irren sich nicht in der Mentalität der Lemurer. Wenn die nicht abschalten, warten wir, bis wir schwarz werden."
    „Ich werde euch sofort Nachricht geben", versprach Lemy, der den Moskitojäger am besten beobachten konnte.
    „Und ich", sagte Gucky, „sehe mir inzwischen die andere Seite des Planeten an und suche uns einen guten Landeplatz aus. Wir bleiben in Verbindung."
    Er wartete keine Antwort ab, sondern war im gleichen Augenblick verschwunden, Anderson stand allein auf dem Hausdach.
    „Wenn jetzt die Lemurer kommen, bin ich geliefert."
    „Ich bin ja auch noch da", tröstete Lemy etwas unsicher.
     
    *
     
    Gucky rematerialisierte im hellen Tageslicht und fiel sofort wie ein Stein in die Tiefe. Zum Glück hatte er den Sprung rund um den halben Planeten so berechnet, daß er in mehreren Kilometern Höhe in den dreidimensionalen Raum zurückkehrte. Mit Hilfe der Telekinese fing er sich ab und ließ sich langsam nach unten sinken.
    Was er sah, versetzte ihn einigermaßen in Erstaunen.
    Unter ihm lag der Ozean. Es war die einzige nennenswerte Wasserfläche des vierten Planeten dieser Sonne. Schon vom All her hatte Gucky das Meer gesehen, aber nicht auf Einzelheiten geachtet. Er wußte, daß es fast rund war und einen Durchmesser von etwa dreitausend Kilometern hatte.
    Genau in der Mitte des Meeres lag eine Insel.
    Eine künstliche Insel.
    Er sah sie jetzt zum erstenmal. Sie war ein Quadrat aus schimmerndem Metall. Die Kantenlänge mochte vier Kilometer betragen. An den Rändern erhoben sich flachgestreckte Gebäude, auf denen in regelmäßigen Abständen seltsame Gebilde in die Höhe ragten.
    Erst als Gucky tiefer sank, konnte er vermuten, daß es sich um Antennen handelte.
    Eine riesige Funkstation für den interstellaren Verkehr?
    Die Neugier packte Gucky. Er ließ sich einfach auf die Insel zufallen und bremste den Sturz so, daß er sanft landete.
    Unter seinen Füßen war glatter Metallboden. Er schimmerte so neu, als sei er noch vor wenigen Minuten blank gescheuert

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