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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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auf das schreiende Mädchen niedersausen...
    ***
    Jack nahm die Maske ab.
    Draußen war ein trüber Morgen angebrochen. Es war eisigkalt, und es regnete. Man fröstelte schon, ’ wenn man bloß zum Fenster hinaussah.
    Jack blieb vorerst noch liegen. Er schaute die weiße Totenmaske nachdenklich an.
    Daß er angekleidet auf seinem Bett lag, wunderte ihn schon gar nicht mehr.
    Seit er die Maske gestohlen hatte, war irgend etwas mit ihm passiert.
    Jeden Morgen wachte er angezogen auf. Jeden Morgen war er schrecklich müde, obwohl er die ganze Nacht tief geschlafen haben mußte.
    Er erinnerte sich an den unwiderstehlichen Zwang, die Maske aufzusetzen.
    Der Zwang befiel ihn stets bei Einbruch der Dunkelheit.
    Tagsüber vermochte er sich davon zu lösen. Tagsüber hatte er mehr oder weniger Ruhe. Wenngleich der unerklärliche Einfluß der Totenmaske nun auch schon auf den Tag übergreifen wollte.
    Er wunderte sich über die magische Anziehungskraft, der er nicht widerstehen konnte. Er war beinahe ein willenloses Werkzeug. Irgend jemand zwang ihm seinen Willen auf, sobald es Nacht wurde. Und er hatte nicht die Kraft, sich dagegen aufzulehnen.
    Ja, er dachte nicht einmal daran, sich dagegen zur Wehr zu setzen.
    Es kam alles wie von selbst.
    Müde erhob er sich.
    Er ging mit der Maske zum Schrank und schloß sie ein. Dann begab er sich ins Bad.
    Seine Beine waren wie mit Blei gefüllt. Er schleppte die Füße schlurfend über den Boden.
    Aus dem Spiegel sah ihm ein Jack Hayes entgegen, der um zehn Jahre gealtert schien. Was war nur mit ihm los?
    Unwillkürlich betrachtete er seine Hände. Was waren das für Flecken?
    Er hob die Hände.
    Blut? Konnte das Blut sein? Ja. Es schien sich um Blut zu handeln.
    Verwirrt schaute er sich an. Sein Körper wies keine Verletzung auf. Also mußte es das Blut von jemand anders sein. Wie kam er hierher?
    Angewidert drehte er den Warmwasserhahn auf und wusch sich das fremde Blut von den Händen.
    Sobald es abgespült war, fühlte er sich ein wenig besser.
    Zwanzig Minuten später saß er beim Frühstück. Emily betete ununterbrochen. Der Verlust von Claudia schien ihren Geist verwirrt zu haben. Sie war kaum noch ansprechbar.
    Robert Sturges und Richard Owens redeten kein Wort.
    Alexandras Gesicht war fahl. Ihr Blick drückte grenzenloses Leid aus.
    Allen war Claudias schrecklicher Tod sehr nahegegangen.
    Nur Isaac Hayes war wieder einmal unzufrieden. Er schüttelte unwillig den Kopf und sagte: »Dieser Superintendent Cooper ist ein unmöglicher Mensch. Ich glaube, ich werde mich über ihn beschweren. Ist doch schließlich kein Benehmen, was dieser ungehobelte Mensch an den Tag legt.«
    Die anderen aßen, ohne ein Wort zu sagen. Wenn der alte Mann nicht gesprochen hätte, hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
    »Er muß sich doch bewußt sein, mit wem er spricht, wenn er hierherkommt«, brummte Isaac Hayes. »Wir sind weder seine Untergebenen — noch sind wir Mitglieder der Unterwelt.«
    Hayes nickte in die Runde, obwohl ihn keiner ansah.
    Es blieb nicht aus, daß Claudias Name fiel.
    Erschrocken sahen sich die Anwesenden an. Eigentlich hatten sie nicht von der Ermordeten reden wollen.
    Richard hatte davon angefangen.
    Eine kurze Unterhaltung kam auf.
    Die Frage nach dem Mörder wurde aufgeworfen. Dazu hatte Sturges etwas zu sagen: »Heute morgen habe ich im Radio gehört, daß man im Hydepark ein Mädchen tot aufgefunden hat. Sie wurde bestialisch zugerichtet. Die Leute sind der Meinung, daß es einen zweiten Burt Silva in London geben muß. Die Behörden dementieren das selbstverständlich. Aber die Bevölkerung läßt sich davon nicht mehr abbringen. Weiß der Himmel, wieso sie diese Morde mit dem Massenmörder in Verbindung bringen.«
    Isaac Hayes starrte Alexandra grimmig an.
    Das Mädchen schüttelte ärgerlich den Kopf. »Keine Sorge, Vater. Eddie hat keine Zeile darüber veröffentlicht.« 
    ***
    Am Nachmittag wurde aus dem Regen leichter Nebel.
    Der kalte Wind ebbte etwas ab. Doch der Tag blieb weiterhin ungemütlich.
    Etwa um drei rief Cilla Glass an.
    Jack ging an den Apparat.
    »Tut mir aufrichtig leid, was mit Claudia passiert ist, Jack!« sagte das Mädchen traurig. Sie hatte Jacks Schwester gemocht. »Du hast mein tiefstes Mitgefühl, Jack.«
    »Danke, Cilla«, sagte Jack leise. »Das ist sehr nett von dir.«
    »Hat die Polizei schon eine Spur?«
    Jack verneinte. »Gar nichts hat sie. Leider.«
    »Es muß sehr schlimm für dich gewesen sein, Jack.«
    »Es war für

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