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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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Wenn er dagewesen wäre, dann wäre er zu ihr gekommen. Er mochte diese kindischen Spielchen nicht. Er war ein ernster, trockener Mensch. Nur wenn er seine Karten in den Händen hatte, lebte er auf.
    Lydia fragte sich, was sie überhaupt an Hank fand.
    Ein kleines, kaum wahrnehmbares Geräusch ließ sie zusammenzucken.
    Jemand war hinter ihr. Im Gebüsch. Sie wandte sich erschrocken um. Außer dunklen Zweigen konnte sie nichts erkennen. Das Blattwerk war so dicht, daß es wie ein Schirm wirkte. Ein Schirm, den ihre Augen nicht durchdringen konnten.
    Außerdem war es auch viel zu dunkel.
    Ratlos wandte sie sich wieder um.
    War es vielleicht doch Hank? Vielleicht hatte er etwas getrunken und machte deshalb diesen Schabernack.
    Sie schaute auf die Uhr. Noch fünf Minuten. Dann wollte sie gehen.
    Obwohl sie starr nach vorn sah, lauschte sie gespannt nach hinten.
    Im Augenblick war alles ruhig. Doch nun spürte sie ganz deutlich den Blick in ihrem Nacken. Sie spürte ihn wie klebrige Finger auf ihrer Haut. Nasse, kalte und klebrige Finger.
    Neben dem Angstgefühl meldete sich das Zittern, das von Minute zu Minute stärker wurde.
    Da sie so angestrengt lauschte, hörte sie auch das nächste Geräusch sofort.
    Sie schnellte von der Bank hoch und wandte sich erneut der hohen Blattwand zu. In den Baumwipfeln heulte der Wind einen unheimlichen Singsang. Es war eine schaurige Szene, dessen wurde sich Lydia jetzt erst so richtig bewußt.
    Sie wich ängstlich vor dem Gebüsch zurück.
    Sie wandte sich um und begann zu gehen. Vorerst noch langsam.
    Kein Zweifel, in dem Gebüsch war jemand. Nun hörte sie mehrere Geräusche hintereinander.
    Sie ging ein bißchen schneller.
    Hinter den Büschen zu ihrer Linken raschelte es. Jemand ging auf der gleichen Höhe mit ihr.
    Lydia bekam es mit einer heillosen Angst zu tun. Schneller! hämmerte es in ihr. Schneller!
    Sie beschleunigte ihre Schritte noch mehr.
    Bis zum Ausgang des Parks war es noch sehr weit. Sie wandte sich mit gehetztem Blick um. Ein Schatten löste sich etwa zwanzig Meter hinter ihr aus den Büschen. Ein männlicher Schatten. Der Mann war groß. Er neigte die Schultern ein wenig nach vorn. In der rechten Hand trug er irgend etwas.
    Lydia versuchte zu erkennen, was es war.
    Als sie den Gegenstand dann erkannte, brach ihr der kalte Angstschweiß aus den Poren.
    Es war eine Axt.
    Besinnungslos vor Angst rannte Lydia quer über die weitflächige Wiese.
    Der Mann jagte hinter ihr her.
    Er war ungeheuer schnell. Er holte auf. Lydia stellte das mit Schrecken fest.
    Ihr Kopf flog immer wieder kurz zurück. Wie ein dunkles Untier fegte der Schatten des Mannes hinter ihr her.
    Lydia stieß einen krächzenden Schrei aus.
    Sie rannte auf eine Baumgruppe zu. Dickstämmige, schwere Eichen.
    Dahinter wollte sie sich verstecken. Sie hoffte, daß sie der Kerl nicht entdeckte, wenn sie sich vollkommen ruhig verhielt.
    Er kam immer näher.
    Nun war er nur noch zehn Meter von ihr entfernt. Und die Bäume waren noch so entsetzlich weit weg.
    Lydia rannte um ihr Leben.
    Ihre Lungen brannten. Sie spürte, wie ihre Kräfte rasch nachließen. Trotzdem konnte sie nicht stehenbleiben, sonst war sie verloren.
    Der Mann wollte sie mit einer Axt töten!
    Tränen rollten aus ihren Augen. Schluchzend versuchte sie sich vor dem Mörder in Sicherheit zu bringen.
    Sie erreichte endlich die erste Eiche.
    Der Mörder hatte inzwischen weiter aufgeholt.
    Wenige Schritte trennten das vor Angst halb wahnsinnige Mädchen noch von seinem schrecklichen Ende.
    Lydia hetzte zwischen den dicken Eichenstämmen hindurch. Sie war fast schon am Ende.
    Am liebsten hätte sich Lydia einfach auf den Boden geworfen.
    Doch die Todesangst trieb sie weiter in den dunklen Schatten der weit ausladenden Eichen hinein.
    Sie hörte das Keuchen des unheimlichen Mörders. Sie schlug mehrere Haken und ließ sich dann blitzschnell hinter einen Baum fallen.
    Da versuchte sie, flach auf dem Boden liegend, sich vollkommen still zu verhalten.
    Doch sie schaffte es nicht. Sie war zu aufgeregt. Ihr Atem ging schnell. Sie mußte husten.
    Entsetzt hob sie den Kopf.
    Hatte der Mörder ihr Husten gehört?
    Sie konnte ihn nirgends sehen. War er weitergerannt? Sie hatte ihn aus den Augen verloren.
    Plötzlich hörte sie ein wildes, tierhaftes Schnaufen hinter sich.
    Sie stieß einen irrsinnigen Schrei aus und warf sich verzweifelt herum.
    Burt Silva stand hoch aufgerichtet über ihr. Er hatte die Axt mit beiden Händen hochgehoben und ließ sie nun

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