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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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sie gestern nacht etwa auch sehr spät nach Hause gekommen?«
    »Natürlich nicht, Vater. Du weißt, daß sie hier waren.«
    »Sehr richtig. Ich weiß es«, nickte Isaac Hayes heftig. »Warum sitzen sie noch nicht mit mir am Frühstückstisch? Kannst du mir das verraten?«
    »Ich weiß es nicht, Vater.«
    »Aber ich. Seit deine beiden Schwestern diese Taugenichtse geheiratet haben, vergessen sie vollkommen ihre Pflichten, die sie ihrem alten Vater gegenüber schuldig sind. Ich war gegen beide Heiraten. Du siehst, wie recht ich damit hatte.«
    »Das solltest du nicht sagen, Vater. Sowohl Robert als auch Richard verehren und schätzen dich sehr.«
    Hayes verzog das Gesicht verächtlich. »Sie verehren und schätzen mein Geld. Das ist ganz etwas anderes. Ich bin froh, daß du noch keinen Mann gefunden hast, sonst säße ich jeden Morgen allein am Frühstückstisch.«
    Alexandra senkte verletzt den Blick.
    »Das — das war jetzt nicht schön von dir, Vater!« sagte sie leise.
    »Was denn?« fragte Isaac Hayes. Er hatte wirklich keine Ahnung, daß er ihr weh getan hatte.
    »Das, was du vorhin gesagt hast.«
    Hayes winkte mit einem grimmigen Knurren ab. »Verzeih, Alexandra. Es war nicht so gemeint. Vergiß es. Du kennst mich doch ...«
    »Ich weiß, wie es gemeint war, Vater. Du brauchst immer jemanden, den du verletzen kannst. Zumeist bemerkst du das gar nicht mehr.«
    »Unsinn, Alexandra!«
    »Schon gut...«
    »Hör endlich auf damit, ja?« knurrte Hayes ungehalten.
    »Gut, wir wollen nicht mehr darüber reden, Vater«, nickte das Mädchen gekränkt.
    Er dachte schon nicht mehr daran.
    Brummig schüttelte der den Kopf.
    »Wo nur Jack so lange bleibt?«
    ***
    Jack Hayes lag bereits angezogen auf dem Bett.
    Er hielt die Totenmaske mit beiden Händen hoch. Und zwar so, daß ihm das Gesicht des gehängten Massenmörders entgegensah.
    Er war begeistert.
    »Jetzt gehört sie mir.«
    Er lachte leise. Ein seltsames, angenehmes Gefühl strömte von der Maske in ihn über.
    »Sie gehört mir allein. Und niemand kann sie mir wegnehmen. Niemand weiß, daß ich sie habe.«
    Wieder lachte er.
    »Jack!« rief Alexandra. Sie klopfte an die Tür.
    Jack erschrak. Sein Kopf ruckte herum. Er schaute zur Tür. Zum Glück hatte er abgeschlossen.
    »Jack!« rief seine Schwester noch einmal.
    Er ließ die Totenmaske sinken. Gleichzeitig schnellte er hoch, durchquerte das Zimmer, öffnete einen Schrank und schloß die Maske darin ein.
    »Jack!«
    »Ja doch!«
    »Mach auf, Jack.«
    Er sah sich noch einmal kurz im Raum um. Dann ging er zur Tür und drehte den Schlüssel herum.
    »Was gibt’s denn so Wichtiges?« fragte er griesgrämig, weil ihm einige Stunden Schlaf fehlten.
    »Vater läßt fragen, warum du heute nicht zum Frühstück erscheinst?«
    Eine heiße Zorneswelle schoß Jack ins Gesicht. »Sag dem alten ...«, wollte er aufbrausen.
    Alexandra legte ihm schnell ihre Hand auf den Mund.
    »Bitte, Jack!« sagte sie eindringlich. Ihr gütiges Gesicht versuchte ein versöhnliches Lächeln.
    »Ist doch wahr!« fauchte Jack, als sie die Hand von seinen Lippen nahm.
    »Er ist trotz allem unser Vater.«
    Jack lachte höhnisch.
    Er war vier Jahre älter als seine Schwester. Zum Unterschied von Alexandra sah Jack sehr gut aus. Er hatte schwarzes Haar, ein markantes Gesicht, eine schlanke Nase und kluge Augen.
    »Mir geht der verdammte Kasernenhof ton auf die Nerven!« schimpfte Jack aufgebracht.
    »Du weißt, daß er es nicht so meint, Jack.«
    »Um acht Uhr ist Frühstück. Punkt ein Uhr Mittagessen. Neunzehn Uhr Abendessen. Nur wann du auf die Toilette gehst, bleibt dir überlassen. Aber vielleicht trifft er da auch noch seine präzisen Regelungen!«
    »Du bist ungerecht, Jack.«
    Er blickte seine Schwester ärgerlich an. »Ach — tu mir bitte den Gefallen und nimm ihn nicht so scheinheilig in Schutz, ja?«
    »Jack! Was soll das heißen ...?«
    »Du haßt ihn doch im Grunde genommen genauso wie wir alle.«
    Alexandra starrte ihren Bruder fassungslos an. »Das ist nicht wahr, Jack!«
    »Du willst es dir mit ihm nicht verderben, weil er dich sonst vielleicht enterben könnte, was?«
    »Du bist gemein, Jack!«
    »Immerhin erbst du ein paar Millionen Pfund. Dafür zahlt es sich schon aus, daß man dem alten Herrn noch eine Weile in den Hintern kriecht.«
    Alexandra hätte beinahe die Beherrschung verloren. Sie war kreidebleich geworden Ihre Lider flatterten vor Aufregung. Sie räusperte sich mehrmals und fragte dann mit belegter Stimme: »Soll ich

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