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027 - Das Henkersschwert

027 - Das Henkersschwert

Titel: 027 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Seifenstück in das Waschbecken. Es war hoffnungslos. Sie hatte endgültig ihre Fähigkeiten verloren.
    Als sie aufstand, zuckte sie überrascht zusammen. Sie spürte einen brennenden Schmerz in ihrem Arm, dann an der Stirn.
    Sie stöhnte auf. Diese Schmerzen kannte sie gut und sie wußte, was sie zu bedeuten hatten: Die Verbindung zu ihrer Familie war noch nicht abgerissen. Ein stechender Schmerz raste durch ihr Herz. Sie ließ sich aufs Bett fallen und drückte ihr Gesicht ins Kissen.
    Dorian hatte sich gegen ihre Familie gestellt, und es war ihm gelungen, zwei zu töten.
    Schon von Kindheit an bestand eine enge Verbindung zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, Wenn sich einer ihrer Brüder verletzte, hatte sie so wie er die Schmerzen gespürt.
    Wieder durchraste ein stechender Schmerz ihren Körper. Sie stöhnte leise auf.
     

     
    Die Hände des Untoten lagen auf Dorians Schultern. Der stinkende Atem, der über sein Gesicht strich, verursachte ihm Übelkeit. Blitzschnell drückte er den rechten Zeigefinger, auf dem sich der Ring befand, dem Monster auf die Stirn.
    Bruno Guozzi stieß einen entsetzten Schrei aus und ließ ihn los. Die Schlange, die sich um den Frosch wand, war in die Stirn des Untoten gebrannt. Das unheimliche Geschöpf war einen Schritt zurückgetaumelt, und die Vermummten in der Ecke heulten wütend auf.
    Dorian holte nun das Holzkreuz aus der Rocktasche und schoß auf die vermummten Gestalten. Ein Aufschrei zeige ihm an, daß er getroffen hatte.
    Dorian grinste grimmig. Die Familie Zamis war, so schien es, nicht gegen die geweihten Silberkugeln gefeit. Er schoß noch zweimal. Eine der Gestalten traf er in die Stirn, eine zweite ins Herz. Dorian lachte zufrieden. Diese Hexenbrut war also zu vernichten.
    Der Untote stand wie gelähmt da, die Hände vors Gesicht gepreßt. Er konnte den Anblick des Kreuzes nicht ertragen. Dorian sprang rasch einen Schritt zur Seite und schoß erneut. Er kam sich wie auf einem Schießstand vor. Eine der Gestalten fiel tot zu Boden.
    Er mußte nachladen, doch dazu blieb ihm keine Zeit mehr. Die kleine Lampe an der Decke, die vor einiger Zeit aufgeflammt war, erlosch, und es war plötzlich völlig dunkel im Raum. Dorian schaltete die Taschenlampe ein und richtete den Lichtstrahl auf das Kreuz.
    Ein wütender Aufschrei war zu hören.
    Dorian wich langsam rückwärts auf die Treppe zu. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Noch konnte er die Vermummten zurückhalten, aber er war sicher, daß sie etwas unternehmen würden, wogegen er nichts machen konnte.
    Seine eigentliche Aufgabe, den Untoten zu vernichten, hatte er nicht erfüllt. Er mußte Nachforschungen anstellen, wie man einen Untoten erledigte.
    Er erreichte die erste Stufe. Die Vermummten waren näher gekommen, den Untoten konnte er nicht mehr sehen.
    Er hastete die Stufen hoch. Die Gestalten verfolgten ihn. Dorian kam an der leblosen Figur vorbei und trat auf die Veranda hinaus. Er wunderte sich, daß noch kein Angriff erfolgt war.
    Er rannte zur Mauer zurück. Auf halbem Weg hüllte ihn kühle Luft ein. Ein dumpfes Grollen ertönte, und eine Tanne erwachte zum Leben. Der gewaltige Stamm war plötzlich beweglich wie eine Gummistange; die Äste wurden zu unzähligen Armen, die gierig nach ihm griffen. Die daneben stehende Tanne bewegte sich ebenfalls. Überall waren Äste, die Dorian den Weg versperrten.
    Die Luft wurde kälter, sein Gesicht starr. Es war, als wäre er in ein riesiges Kühlhaus geraten. Seine Bewegungen wurden langsamer. Ein Ast umschlang seinen Hals und drückte zu; ein anderer umklammerte seine Hüften. Sein Rock zerfetzte, und der Ast riß ihm eine schmerzhafte Wunde quer über den Bauch. Immer mehr Äste schlugen auf ihn ein. Die Stämme der Bäume krümmten und wanden sich. Eiskristalle bildeten sich auf seiner Stirn. Seine Hände wurden gefühllos.
    Die Vermummten kamen näher. Das Holzkreuz war ihm aus der Hand gefallen. Einer der Äste hatte es gepackt und über die Gartenmauer geschleudert. Auch die Pistole wurde ihm entrissen und glitt zu Boden. Seine Lippen waren gefühllos und starr. Er konnte nur noch durch die Nase atmen.
    Die dünne Eisschicht bedeckte seine Stirn, die Augen und den Nasenrücken.
    Ich muß an das Kreuz an meinem Hals herankommen, sagte sich Dorian, sonst bin ich verloren.
    Die Vermummten waren stehengeblieben.
    Schweigend genossen sie seinen Kampf, den er mit den Ästen ausfocht.
    Dorian ließ sich einfach fallen. Dadurch wurden

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