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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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welcher Form auch immer - der bekommt den Zorn des ganzen Dorfes zu spüren! Verstehen Sie? Man wird Sie töten, Nicole, und kein Hahn kräht nach Ihnen, wie auch keiner nach den Leichen der Werwolf jäger kräht, die wir verschwinden ließen! Niemand wird es wahrhaben wollen, daß sie mit dem größten Feind zusammenarbeitet. Ich zweifele ja selbst immer noch!«
    »Obgleich Sie den Werwolf mit eigenen Augen gesehen haben?«
    »Vielleicht hat er sich ohne das Wissen der Alten eingeschlichen… wollte sie selbst überfallen…«
    »Ihm. An Märchen und an den Weihnachtsmann glaube ich erst zum Jahresende wieder, wenn Weihnachten ist«, sagte Nicole. »Nun gut, ich werde Ihre Warnung beherzigen. Es hat ohnehin keinen Zweck, wenn wir uns verzetteln. In dieser Nacht ist der Werwolf dran, egal was sonst geschieht. Kommen Sie, wir bringen Fenrir zur Bodega…«
    Und während sie den Wolf trugen, fragte Nocle sich immer wieder, warum der Werwolf sie nur betäubt hatte. Dabei hätte er sie und alle anderen im Haus mit Leichtigkeit töten können…
    ***
    Der Werwolf hatte sie nicht getötet, weil ihm die Zeit dazu fehlte! Er wollte unerkannt bleiben und hatte bis zum letzten Moment in dem Zimmer ausgeharrt. Aber dann ging es nicht mehr…
    Er mußte Nicole niederschlagen, und er mußte das Haus der Alten verlassen! Denn die telepathischen Fähigkeiten, die er seit kurzem besaß, hatten ihm verraten, daß jemand versuchte, die gestohlenen Waffen wieder an sich zu bringen!
    Nur deshalb hatten Nicole und auch Constanca überlebt. Der Werwolf aber jagte seinem Ziel entgegen, erreichte den Kellerraum und sah die Hand, die nach dem Elbenschwert griff. Er biß zu, doch der Werwolfjäger zog sie gerade noch rechtzeitig zurück.
    Der Werwolf war unzufrieden. Aber als er dann Bestandsaufnahme machte, kehrte seine Zufriedenheit zurück. Die wichtigen Waffen lagen noch hier. Und er wußte nicht, was sein Gegner mit einem verzierten Stück Holz gegen ihn ausrichten wollte. Zumal dieser Gegner jetzt erheblich verletzt war.
    In dieser Nacht also wollten sie die große Falle stellen!
    Wartet, Freunde, dachte der Werwolf selbstsicher. Ich werde auch mit euch allen zugleich fertig! Wartet es nur ab!
    Und er fieberte dem Anbruch der Nacht entgegen. Er war gespannt, wo sie auf ihn warten würden. Aber er würde sie telepathisch anpeilen können, und das allein schon schenkte ihm den Sieg.
    ***
    Der Tierarzt erwies sich im Umgang mit Zamorras Wunde als äußerst geschickt. »Immerhin«, versuchte Zamorra ein verzerrtes Grinsen, »fällt es ja auch ein bißchen in Ihr direktes Fachgebiet… Werwolfbiß…«
    »Lassen Sie die faulen Witze«, brummte der Veterinär. »Halten Sie lieber mal still.«
    Er säuberte die Wunden, verpaßte Zamorra eine Injektion gegen Starrkrampf und trug ihm auf, sich am besten in die Waagerechte zu bringen. »Legen Sie sich ins Bett, stehen Sie erst in drei Tagen wieder auf und vermeiden Sie jegliche Anstrengung. Ich weiß nicht, wieviel Blut Sie tatsächlich verloren haben, aber es dürfte eine ganze Menge sein. Mit der Werwolf-Jagd ist es für Sie erst einmal vorbei. Jede weitere Aktion könnte einen Schockzustand nach sich ziehen, und damit ist nicht zu spaßen.«
    Zamorra winkte ab. »Ich weiß schon, was ich tue«, bemerkte er.
    »Sie sind ein Narr, wenn Sie das glauben«, sagte der Tierarzt. »Hören Sie auf meinen Rat. Bis der Rettungshubschrauber kommt, dauert das hier in San Diego auch seine Zeit.«
    Zamorra lächelte verzerrt. »Wenn der Werwolf mich erwischt, bleibt für den Rettungshubschrauber ohnehin nichts übrig.«
    Der Tierarzt hob die Brille und fixierte Zamorra aus seinen kleinen Schweinsäuglein. »Señor Franzose«, knurrte er, »eigentlich sollte ich Sie niederschlagen, fesseln, knebeln und ein paar Tage gefangenhalten. In Ihrem eigenen Interesse, lieber Herr. Warum ich’s nicht tue, weiß ich selbst nicht.«
    »Wahrscheinlich, weil Sie mein Echo fürchten«, brummte Zamorra. »Was schulde ich Ihnen für die Behandlung?«
    Der Veterinär fixierte ihn. »Eigentlich wollte ich Ihnen ja eine Rechnung schreiben«, sagte er. »Aber so, wie es aussieht, kassiere ich lieber jetzt sofort und in bar. Von einem Toten kann ich kein Geld mehr eintreiben.«
    Zamorra zahlte aus seinen Barvorräten und verließ den Arzt. Der war ja nicht sonderlich optimistisch einge stellt. Zamorra war weit davon entfernt, die Gefährlichkeit seiner Verletzung zu unterschätzen. Die Hauptarbeit würden seine Freunde machen

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