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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Was wagst du zu fragen!«
    »Ich will die Antwort! Ich gehe nicht eher!« rief Nicole und beglückwünschte sich dazu, Mendez und Constanca in der Nähe zu sehen. Damit zwang sie die Alte zum Warten!
    »Ich kann es dir nicht sagen«, stöhnte die blinde Seherin. »Ich kann es nicht!«
    »Warum nicht?« hakte Nicole nach. »Weil Zeugen im Raum sind?«
    »Jetzt ist es genug!« brüllte Mendez. Er wagte noch einmal einen Angriff, um Nicole hinauszuwerfen. Sie hatte damit gerechnet, und sie bewies dem Alkalden, daß sie jederzeit auch mit einem erheblich größeren und schwereren Mann spielend fertig wurde. Eine schnelle Judo-Kombination warf ihn rücklings auf den Boden. Im nächsten Moment kniete Nicole auf ihm, setzte die Handkante ein und betäubte den Alkalden mit einem raschen und wohldosierten Schlag. Sein Körper erschlaffte. Nicole federte wieder hoch. »Und nun zu dir, Alte… muß ich deine Hütte durchsuchen?«
    »Nicole«, glaubte Constanca sie warnen zu müssen. »Nicole, lassen Sie das sein, oder wollen Sie sich ihren Zorn zuziehen?«
    »Ich schweige, weil ich schweigen muß«, sagte die Alte hart.
    Nicole marschierte an ihr vorbei durch die Tür, die nach hinten führte, stand in einem winzigen Korridorstück mit Türen rechts und links und Treppe nach oben und nach unten. Da war Constanca hinter ihr.
    »Nicole, sind Sie wahnsinnig?« zischte sie. »Die Alte läßt Sie umbringen, wenn Sie ihr das antun!«
    Nicole drehte sich langsam um. »Und wer sollte mich umbringen?« fragte sie spöttisch.
    »Alle! Alle Menschen im Dorf! Lassen Sie es sein! Die Alte und ihr Haus sind so etwas wie ein Heiligtum… unberührbar… tabu…«
    »Eher ein Dämonentempel«, sagte Nicole und griff nach einer Türklinke.
    Aus der großen Diele ertönte ein gellender Schrei.
    Nicole wirbelte herum. Sie sah die Alte, die aufgestanden war und die Hände vors Gesicht schlug, um im nächsten Moment zusammenzusinken. Sekundenlang war Nicole abgelenkt. Im nächsten Moment wurde ihr die Türklinke aus der Hand gerissen. Die Tür flog nach außen auf, und jemand stürmte heraus. Noch ehe Nicole zu reagieren vermochte, traf sie ein furchtbarer Schlag und schleuderte sie gegen die Treppe. Ihr Hinterkopf schlug gegen das Geländer, und bewußtlos sank sie zusammen. Sie hörte nicht mehr Constancas angstvolles Kreischen, bevor die große Stille eintrat.
    ***
    Das verschwommene Bild im Zentrum des Amuletts wurde deutlicher. Plötzlich sah Zamorra seine Waffen direkt vor sich. Gwaiyur, Stab und Kombiwaffen! Sie lagen auf einem Tisch in einem dunklen Raum. Und als er tiefer in jene unnennbaren Sphären des Hellsehens vorstieß, sah er den Dieb.
    Eine große, massige Gestalt, die verschwommen und unscharf war… er konnte sie nicht erkennen. Das Gesicht blieb immer im Dunkeln, im Unsichtbaren. Aber dafür sah Zamorra die üppige Behaarung, die schärfer werdenden Krallenhände, die sich zu Pranken verformten…
    Der Dieb war der Werwolf selbst!
    Aber damit war Zamorra nicht geholfen. Die Gestalt blieb immer noch im Ungewissen, auch der Aufenthaltsort der Waffen! Er versuchte ihn zu erkennen, aber es gelang ihm nicht. Kellerräume dieser Art mochte es viele im Dorf geben, und Zamorra konnte unmöglich jedes einzelne Haus durchsuchen. Man würde ihn nicht gewähren lassen. Eher schon auslachen. Ein Werwolfjäger, der sich seine Ausrüstung stehlen ließ…
    Er versuchte es anders.
    Er behielt das magische Kraftfeld bei und versuchte, durch den Drudenfuß im Amulett hindurchzugreifen. Er stieß auf natürlichen Widerstand, drückte aber weiter dagegen. Er wollte versuchen, was er noch nie zuvor ausprobiert hatte, und hoffte, daß es ihm gelingen würde.
    Durch das Amulett hindurch die Waffen, die er vor sich sah, zurückholen!
    Für einen guten Magier war das kaum eine Schwierigkeit. Für Zamorra schon eher, obgleich er das Amulett einsetzte.
    Langsam tastete seine Hand sich vor, drang in jenen Kellerraum ein. Wenn jetzt das Kraftfeld erlosch…
    ...würde er hier, seine Hand aber drüben sein! Unwillkürlich brach ihm der Schweiß aus, seine Konzentration ließ nach, und das magische Feld begann tatsächlich zu flattern. Zamorra spürte einen stärker werdenden Druck um seinen Unterarm. Hastig verstärkte er seine geistige Kraft wieder, und der Druck ließ nach.
    Trotzdem konnte er sich kein erleichtertes Aufatmen erlauben. Jede neuerliche Schwächung seiner Konzentration konnte ihn die Hand und vielleicht das Leben kosten.
    Er bekam etwas zu

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