Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
fassen. Der Ju-Ju-Stab…
    Seine Hand umschloß ihn, hob ihn von der Tischplatte hoch und ließ ihn so zwischen den Fingern wandern, daß er entlang dem Arm auf das Loch in der Welt zuglitt. Auf dieser Seite des Amuletts griff Zamorra jetzt mit der anderen Hand zu, bekam das Ende des Stabes zu fassen und zog ihn langsam, aber sicher durch das Amulett heran. Erleichtert ließ er ihn zu Boden fallen.
    Jetzt das nächste Teil…
    Es lag zu weit von seiner Hand entfernt! Er mußte das »Bild« wandern lassen… aber es ging nicht sonderlich gut. Solange sein Arm im Drudenfuß steckte, sah er nur einen Teil des Abbildes. Er wagte aber auch nicht, den Arm zurückzuziehen, weil er nicht wußte, ob er den Durchbruch ein zweites Mal schaffen würde.
    Da war wieder etwas… Gwaiyur, das Zauberschwert! Er bekam es an der Klinge zu fassen.
    Irgendwie schien es in jenem Kellerraum heller geworden zu sein. Zamorra beugte sich vor, um besser und mehr sehen zu können. Er erschrak.
    Jemand hatte den Kellerraum betreten, und dieser Jemand wurde Zeuge, was geschah! Er sah die über dem Tisch aus dem Nichts kommende Hand!
    Und er reagierte sofort und griff an!
    ***
    Der abendliche Beruhigungsspaziergang hatte Julio daRaca und Teri Rheken durch die Felder und Wiesen um das Dorf herumgeführt. Julio redete auf die Druidin ein, scherzte, unterbreitete verrückte Ideen, und irgendwie schaffte er es, daß sie plötzlich wieder lachen konnte. Sie kam über ihren toten Punkt hinweg. Jetzt wurde ihr klar, daß es ihr nicht weiterhalf, wenn sie den Kopf hängen ließ und verzweifelt ihrer verlorenen Telepathie nachtrauerte. Sie mußte kämpfen, jetzt erst recht, um diese Kraft zurückzugewinnen!
    Über das Wie machte sie sich vorläufig keine Gedanken. Es würde sich von allein ergeben. Was geraubt werden konnte, konnte auch wiederbeschafft werden, und Magie kannte keine Grenzen.
    »Julio, du bist ein Schatz«, sagte sie und küßte ihn. »Du weißt gar nicht, wie sehr du mir geholfen hast, obgleich ich es erst nicht glauben wollte.«
    Julio daRaca lächelte. »Kommst du noch ein paar Minuten herein? Tee oder Kaffee… oder einen Fruchtsaft?«
    Teri nickte. »Warum nicht?«
    Sie standen ohnehin vor daRacas Haus. Teri folgte ihm. »Ist Constanca nicht da?«
    »Sieht nicht so aus«, bemerkte er. »Ich schätze, wir sind allein.« Er grinste sie an. »Wie sieht es aus: darf ich auf dumme Gedanken kommen?«
    Teri zupfte an Nicoles T-Shirt. »Du darfst nicht«, sagte sie. »Noch nicht. Vielleicht morgen. Ein wenig unruhig bin ich nämlich doch noch.«
    »Wegen Constanca?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Rausch ist vorbei. Was ist jetzt mit dem versprochenen Kaffee?«
    Der Kaffee kam. Sie tranken das heiße, duftende Gebräu. Und plötzlich wurde Teri seltsam müde. Im letzten Moment ahnte sie noch die Gefahr, aber es war schon zu spät. Es reichte nicht einmal mehr zum zeitlosen Sprung. Bewußtlos sank sie zusammen.
    Julio daRaca schüttete den Rest ihres Kaffees mit dem Betäubungsmittel in den Ausguß. Das Zeug wirkte besser, als er geglaubt hatte. Jetzt konnte er die Druidin hinter Schloß und Riegel in Sicherheit bringen. Der Werwolf würde ihr nichts anhaben können, da sie nicht draußen sein würde - nicht in dieser Nacht.
    Er grinste wölfisch, als er sie in ein kleines Zimmer trug und darin einschloß. Julio daRaca war mit sich zufrieden.
    ***
    Zamorra schrie auf, als etwas seine Hand packte und sich darin verbiß. Der Schmerz durchzuckte seinen ganzen Körper. Die Konzentration zerflog, das Kraftfeld brach zusammen! Zamorra schrie und riß mit letzter Kraft den Arm zurück, schaffte es nicht ganz, weil es plötzlich einen Widerstand gab… und einen noch stärkeren Schmerz…
    Dann aber polterte er rückwärts, prallte gegen den Schrank und sank halb zu Boden. Er sah das Amulett, aus dem grelle Blitze nach allen Seiten zuckten, ehe es erlosch. Das Kraftfeld existierte nicht mehr, auch nicht das Tor in jenen Kellerraum.
    Der Schmerz pulsierte immer noch ungeheuer stark…
    Zamorra wagte kaum hinzusehen. Er preßte die Zähne zusammen, bis es hörbar knirschte. Dann senkte er den Blick.
    Seine Hand war noch dran.
    Aber sie war aufgeschrammt und blutüberstörmt. Nicht von dem wieder stabil werdenden Nichts der bestehenden Welt, sondern von dem, was Zamorra angegriffen hatte. Es waren tiefgehende Bißwunden. Ein Wolfsgebiß!
    Der Werwolf, durchfuhr es den Parapsychologen. Der Werwolf hatte ihn entdeckt und sofort zugepackt! Und Zamorra

Weitere Kostenlose Bücher