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0271 - Ghoul-Parasiten

0271 - Ghoul-Parasiten

Titel: 0271 - Ghoul-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Luft. Es stank nach Verwesung.
    Ein Beweis für die Existenz der Ghouls, die sich schließlich von Aas ernährten.
    Aber wo hielten sich diese ekligen Dämonen versteckt? Befanden sie sich vielleicht innerhalb des Sees?
    Das alles waren offene Fragen, die ich dem Mann am Pfahl stellen wollte.
    Er erinnerte mich an einen Weißen, der von Indianern an den Marterpfahl gebunden worden war. Um seine Qualen zu verlängern, ließ man ihn vorerst leben, aber es würde die Zeit kommen, wo man ihn tötete. Es sei denn, mir gelang es, ihn zu retten.
    Durch meinen Standortwechsel hatte ich ein wesentlich besseres Blickfeld bekommen. Ich konnte sogar das Gesicht des am Pfahl hängenden Mannes erkennen.
    Es zeigte einen leidenden Ausdruck. Der Mund war verzerrt, weit aufgerissen die Augen, und seine Kleidung konnte man nur noch als zerfetzte Lumpen bezeichnen.
    »Wer sind Sie?« rief ich laut über den seltsamen Teich hinweg.
    »Ich heiße Chandler.«
    Schwach nur kam die Antwort, aber mit diesem Namen wußte ich nichts anzufangen.
    »Tut mir leid, ich kenne Sie nicht.«
    Da lachte er krächzend. Der Rest des Lachens erstickte in einem Hustenanfall. »Haben Sie noch nie etwas von Professor Chandler gehört, Mister?«
    »Der Chandler?«
    »Genau der!«
    Natürlich wußte ich jetzt Bescheid. Chandler, der Spinner, der geniale Wissenschaftler. Über ihn stritten sich die Experten. Ebenso über seine beiden Bücher, die er verfaßt hatte. Das eine beschäftigte sich mit der Dimensionstheorie und war streng mathematisch abgefaßt. Das andere Buch — obwohl inhaltlich über das gleiche Thema geschrieben —eröffnete Perspektiven, wie man diese Dimensionen überwinden konnte.
    Allerdings nicht auf mathematische Art, sondern auf magische. Ich kannte keines seiner Werke, wußte nur, daß sie existierten, aber mir hatte einfach die Zeit gefehlt, sie zu lesen.
    Soviel mir bekannt war, lebte Chandler seit Jahren schon auf dem Festland. Und zwar in der Nähe von Wien. Dort hatte er sich ein verfallenes Schloß gekauft, mehr wußte ich im Moment nicht über ihn.
    Wie kam er in diese Welt?
    Er schien meine Gedanken erraten zu haben. Bevor er die nächsten Worte sprach, lachte er. »Ich weiß, was Sie denken, Mister. Ich kann doch Mister sagen, oder?«
    »Ja, ich bin Engländer und heiße John Sinclair.«
    »Der Geisterjäger?«
    »Sie haben es erfaßt.«
    Er lachte wieder und mußte abermals husten. »Willkommen bei den Verlorenen, John Sinclair. Die Dimension der Ghouls gibt nichts mehr her, was sie einmal in den Klauen hat. Und mich wollen sie besonders lange quälen, weil ich den Weg zu ihnen entdeckt habe.«
    »Was bedeutet die Dimension?« rief ich ihm entgegen.
    »Das weißt du nicht, Geisterjäger? Ich merkte schon, daß ich dir voraus bin. Die Ghouls werden hier geboren. Das hier ist die Geburtsstätte, und ich habe den Weg gefunden, um in diese verdammte Welt zu gelangen. Hätte ich nur auf die Spötter und Ignoranten gehört, die mich auslachten, so aber ist es dann geschehen.«
    »Wie sind Sie hierhergekommen, Professor?« wollte ich wissen. Ich mußte jetzt einfach die Fragen stellen, denn noch blieb mir genügend Zeit übrig.
    »Kannst du dir das nicht denken, Sinclair?«
    »Nein.«
    »Mit einem Flugzeug!«
    Ich schluckte. Mit dieser Antwort hatte ich nun nicht gerechnet. Ein Flugzeug hatte ihn in diese Dimension gebracht? Dann mußte es die Maschine gewesen sein, die ich auch gesehen hatte. Aber da war immer nur die Rede von drei Piloten gewesen. Ein vierter Passagier wurde nicht erwähnt.
    Sehr schnell bekam ich die Erklärung, denn der Professor rief: »Hör zu, Sinclair! Ich habe mich in der Maschine versteckt gehabt. Die drei Piloten konnte ich dazu überreden, den Flug anzutreten. Sie haben keinem gesagt, daß noch ein vierter in der Maschine hockte, und wir flogen nach meinen Koordinaten.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich habe mathematisch errechnet, wo es einen Punkt über der schottischen See gibt, der mir genau entgegenkam. Eine Kreuzung der Dimensionen. Gewissermaßen ein magisches Loch. Da sind wir hineingeflogen. Der Riß zwischen diesen Dimensionen besteht nicht sehr lange. Ich weiß nicht einmal, ob er jetzt auch noch geöffnet ist, aber ich bereue es nicht, in diese Welt gekommen zu sein. Trotz allem, denn ich sehe endlich meine Theorien bestätigt.«
    »Auf Kosten der Piloten!« hielt ich ihm entgegen.
    »Ich habe sie bezahlt. Zudem wußten sie genau, auf was sie sich einließen. Sie haben mir nur nicht

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