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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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gehabt und ist mit Totschlag oder Körperverletzung davongekommen.«
    Dann wandte ich mich den Akten zu, die wahrscheinlich gekommen waren, als ich bei unseren Leuten von der Fahndung war. Obenauf lag ein Bericht, der mich sehr interessierte. Es war das Gutachten des Sachverständigen über die Tatwaffe im Fall Bull.
    »Japanisches Wurfmesser«, las ich laut. »In ähnlicher Art häufig von Artisten benutzt. Messer mit demselben Griff vor einigen Jahren bei Arturo Pirelli gesehen. Pirelli wurde allerdings 1959 aus dem Artistenverband wegen einer strafbaren Handlung ausgeschlossen. Mensch, Phil, hast du das hier gelesen?«
    »Ja«, sagte mein Freund, und die Art, wie er es sagte, dämpfte meine anfängliche Begeisterung ganz erheblich. »Lies erst mal das Memo von der Ermittlung!«
    Erst jetzt bemerkte ich, dass an den Bericht ein kleiner Zettel angeheftet war, den wir für kürzere interne Mitteilungen benutzen. Mr. High, unser Chef, hatte den Bericht anscheinend zuerst in die Ermittlungsabteilung gegeben. Deren Bericht lautete lakonisch: »Arturo Pirelli in unserer Kartei nicht geführt.«
    Bevor ich neue Überlegungen anstellen konnte, kam Fred Nagara ins Office. Diesmal war der Stapel Dreierstreifen noch größer.
    »Wenn jetzt das Richtige aber wieder nicht dabei ist, Jerry, dann…«
    Ich fand eine Karte, die mir die Beschreibung eines Mannes namens Andrew Grover gab, der vor drei Jahren für fünf Jährchen nach Sing-Sing geschickt worden war, weil er, angeblich im Affekt, seinen Nebenbuhler mit einem Wurfmesser aus dem Wege geräumt hatte.
    Ich entdeckte einen Vermerk auf der Rückseite der Karte. Es waren nur zwei Sätze.
    Auf der Rückseite stand: »G. war vor der Tat Artist, Messerwerfer, Cowboy-Nummern, Ringling Circus. Trat unter dem Namen Arturo Pirelli auf.«
    Wortlos schob ich den Dreierstreifen Phil zu.
    »Wenn du dich genug gewundert hast, Phil«, sagte ich, »dann kurbele mal die Fahndung nach diesem Grover an. Ich stelle inzwischen fest, wann er Sing-Sing verlassen hat. Fünf Jahre hat er damals bekommen. Bei guter Führung haben die ihn wahrscheinlich nach zwei Jahren ’rausgelassen.«
    Ich schnappte mir das Telefon und ließ mich mit der Verwaltung des Staatsgefängnisses verbinden.
    ***
    »Was hast du vor, Boss?«, fragte Grover. Seine Blicke waren lauernd auf Bill Cummings gerichtet, der hinter seinem Schreibtisch hockte.
    »Du hast keine Fragen zu stellen, Grover«, raunzte Cummings. »Du hast nur zu tun, was ich dir sage. Verdammt, wie oft muss ich dir das noch in deinen verfluchten Schädel hämmern!«
    »Tu ich nicht alles, was du sagst?«, fragte Grover grinsend. Lässig nahm er den Brieföffner, der vor ihm in der Schale auf dem Schreibtisch lag. Er fasste ihn mit spitzen Fingern am äußersten Ende an und ließ ihn auf- und abwippen.
    »Wenn du die Geschichte mit Wilding meinst, dann hab’ ich dir ja schon gesagt, dass du alles richtig gemacht hast. Aber dafür hast du schließlich deine Prämie gekriegt, oder etwa nicht?«
    »Warum willst du eigentlich verschwinden?«, fragte Grover und ließ sich von der schwellenden Ader auf Cummings’ Stirn nicht beeindrucken, obwohl er genau wusste, was das zu bedeuten hatte.
    »Halt’den Mund!«, ging es auch schon los. »Verschwinde! Tu gefälligst, was ich dir gesagt habe! Meine Pläne gehen dich ’nen Dreck an, verstanden!«
    Cummings stand ruckartig auf und beugte sich krebsrot über den Schreibtisch. Grover ließ sich in keiner Weise beeindrucken. Er setzte sich noch bequemer in den Sessel vor dem Schreibtisch und streckte die Beine weit von sich.
    »Du bist zwar der Boss«, sagte er, »aber als deine rechte Hand will ich schließlich wissen, wie der Hase läuft. Vorgestern hast du mir noch erklärt, dass wir nicht an die kleinen Händler verkaufen wollen, weil du das Geschäft mit den Entwöhnten selbst aufziehen willst. Und jetzt soll ich alle unsere Leute zusammentrommeln, damit wir so ’ne Art Schlussverkauf von dem Zeug veranstalten, das du noch auf Lager hast. Das ist mir einfach zu hoch. Du schmeißt doch nicht umsonst alles auf den Markt, wenn du deinen Laden nicht dichtmachen willst. Und deswegen interessiert mich das so. Muss ja schließlich sehen, wo ich bleibe.«
    »Hast wohl Angst, du würdest arbeitslos?«, fragte Cummings höhnisch und setzte sich wieder. »Wusste gar nicht, dass du so großen Wert auf den Job bei mir legst. Aber du kannst dich beruhigen, du behältst ihn. Und damit du siehst, dass da kein Bluff ist, will

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