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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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Brown stutzte. Der Lichtstrahl seiner Lampe war auf einen Wagen gefallen, der dort abgestellt war.
    Es war ein blauer Mercury. Neugierig trat Jack Brown näher und öffnete die rechte Vordertür. In der automatisch angehenden Innenbeleuchtung konnte Brown nichts Verdächtiges feststellen. Trotzdem kam ihm die Geschichte nicht ganz geheuer vor. Plötzlich stockte er. Das helle Licht seiner Lampe fiel auf eine bleiche Männerhand. Dicht neben dem linken Hinterrad hatte sie sich fest in die Grasnarbe gekrallt.
    Der Patrolman trat einen Schritt vor, bis sein Schuh fast die ungewöhnlich große Hand auf dem Boden berührte. Er richtete den Schein seiner Taschenlampe nach rechts. Das Gesicht des Mannes, der auf dem Boden lag, war zur Seite gedreht, sodass Brown es nicht erkennen konnte. Der Mann lag auf dem Rücken. Der rechte Arm war weit ausgebreitet. Die im Gras verkrallte Rechte hatte Brown zuerst entdeckt. Die Linke dagegen war auf die breite Brust des Mannes gepresst, aus der der dunkle Griff eines Messers herausragte. Die Klinge selbst musste dem Mann genau ins Herz gedrungen sein.
    Auch ohne Untersuchung wusste der Patrolman, dass der Mann tot war. Jetzt betrachtete er das Gesicht des Mannes. Er erkannte es. Um ganz sicherzugehen, holte er das Bild aus der Tasche, das heute Abend auf seinem Schreibtisch gelegen hatte. Er hatte es sich ganz genau angesehen und auch den Steckbrief von diesem gefährlichen Mörder Hank Wilding gelesen. Brown ließ den Schein seiner Taschenlampe hin und her wandern und verglich noch einmal das Bild und das Gesicht des Toten.
    Ohne etwas an der Haltung des Toten zu verändern, trat der Patrolman vorsichtig zurück, damit er keine Spuren zerstörte. Dann rannte er zurück zur Telefonzelle.
    Als der Patrolman sie mit keuchendem Atem erreichte, wählte er nicht die Nummer seines Reviers, sondern die des FBI, LE 57700.
    ***
    Gern habe ich es nicht, wenn man mich mitten in der Nacht aus dem Bett holt. Aber langsam habe ich mich daran gewöhnt. Das Klingeln des Telefons auf meinem Nachttisch riss mich kurz vor vier Uhr aus dem tiefsten Schlummer. Schlaftrunken meldete ich mich.
    Ein leichter Schleier wehte noch über meinem Gehirn, verschwand aber sofort, als ich die Nachricht von Wildings Ermordung hörte.
    Unter der kalten Dusche wurde ich vollends wach und mühte mich vergebens, das Rätsel um Wildings Tod gedanklich zu lösen. Wer hatte ein Interesse an seinem Tod? Wer hatte einen Vorteil davon? Was war das Motiv des Mordes?
    Dies waren Fragen, auf die ich im Moment keine Antwort kannte. Ich konzentrierte mich daher zuerst einmal darauf, möglichst schnell in meine Kleider und zum Tatort zu kommen. Ich schaffte es in Rekordzeit.
    Auf der Fahrt zum Tatort holte ich Phil noch ab, der von dem Kollegen im Districtgebäude auf meine Bitte hin ebenfalls verständigt worden war.
    Als wir am Tatort ankamen, knurrte er nicht gerade freundlich: »Mensch, Jerry, der aufgeblasene Keary hat mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt.«
    Jetzt entdeckte ich Captain Keary von der City Police. Er war ebenso wenig mein Freund wie der von Phil. Auch ich mochte seine Art nicht. Sein Streifenwagen stand unmittelbar hinter unserem Ambulanzwagen. Das Rotlicht auf dem Dach rotierte munter weiter, obwohl nicht die geringste Notwendigkeit dazu bestand. Aber das passte ganz zu Keary. Um ihn nicht vollends in ein schiefes Licht zu bringen, muss ich allerdings sagen, dass er wenigstens die Sirene nicht in Betrieb hatte.
    Mit Absicht parkte ich den Jaguar ein möglichst großes Stück hinter den anderen Fahrzeugen und machte einen weiten Bogen um den Captain herum, der sich mit einem meiner Kollegen unterhielt. Unsere Leute hatten am Tatort ihre Arbeit fast schon beendet. Der Doktor kniete bei der Leiche des Riesen.
    Mein erster Blick galt der Brust des Toten, aus der der dunkle Griff eines Messers ragte. Ich winkte Phil heran.
    »Kommt mir irgendwie bekannt vor, das Messer«, sagte er.
    »Mir auch«, bestätigte ich und bückte mich tiefer, um die Waffe im Licht der Scheinwerfer, die unsere Fotografen aufgebaut hatten, genau zu betrachten. »Auf den ersten Blick möchte ich sagen, es ist ein Messer von der gleichen Art wie das, mit dem Bull umgebracht wurde.«
    Der Doktor war mit seiner Untersuchung zu Ende. Er stand auf und klopfte sich den Staub von den Knien.
    »Was halten Sie davon?« Mit einer Kopfbewegung wies ich auf den Toten zu unseren Füßen.
    »Ich kann nicht mehr sagen, als Sie auf den ersten Blick auch

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