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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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dass Grover vor gut zwei Jahren vorzeitig entlassen worden war.
    Bis jetzt war er noch nicht wieder bei einem Verbrechen geschnappt worden, sondern lebte nach den Unterlagen der City Police, wo er sich in gewissen Abständen melden musste, angeblich als anständiger Bürger in der Minette Lane, in der Nähe des Washington Parks.
    Ich war aber felsenfest davon überzeugt, dass sich unter der Maske des harmlosen Bürgers ein reißender Wolf verbarg, der eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken, mit der Fertigkeit, die er anscheinend so meisterhaft verstand, Menschenleben auslöschte. Dabei spielte es in meinen Augen keine Rolle, dass seine Opfer bisher ebenfalls nur Gangster gewesen waren.
    Ich hatte einige Spitzel auf Grovers Fährte gesetzt, erwartete deren Berichte allerdings erst später. »Komm«, sagte ich daher zu Phil, »mehr können wir im Moment von hier aus nicht unternehmen.«
    »Was willst du denn tun?«, fragte Phil.
    »Wir wollen die Wohnung von Grover mal unter die Lupe nehmen. Schließlich soll der Haussuchungsbefehl nicht umsonst ausgestellt worden sein. War überhaupt froh, dass ich ihn so schnell bekommen habe.«
    »Verscheuchen wir den Kerl denn nicht, wenn wir die Wohnung durchsuchen?«
    »Vielleicht ist Grover sogar zu Hause. Dann hätten wir natürlich unwahrscheinliches Glück. Wenn er nicht da ist, dann werde ich seine Wohnung eben unter Beobachtung stellen lassen, und dann schnappen wir ihn, sobald er versucht, hineinzugehen.«
    »Und wenn ihn einer warnt?«, bohrte Phil weiter.
    »Das Risiko müssen wir auf uns nehmen, Phil. Aber die Gefahr besteht in jedem Falle, auch wenn wir die Durchsuchung der-Wohnung auf schieben und damit warten, bis wir von anderer Seite noch mehr Einzelheiten über ihn wissen.«
    ***
    Phil fuhr ohne Rotlicht und Sirene, aber er hatte trotzdem ein ganz nettes Tempo drauf. Geschickt steuerte er den Wagen durch den dichten Verkehr der Park Avenue. Bis zum Grand Central Stadion kamen wir rasch vom Fleck. Dann wurde es katastrophal. Alle Yellow Cabs von New York schienen sich gegen uns verschworen zu haben. Es wimmelte hier von ihnen. Dazu kam natürlich noch der übliche Mittagsverkehr.
    »Soll ich nicht lieber Platz machen?«, fragte Phil und tastete schon nach dem Schalter für das Rotlicht.
    »Lieber nicht, Phil«, riet ich ab, »wir wollen die anderen Fahrer nicht wild machen, sonst wird der Schlamassel noch größer. Wir wären nur besser an der 46. Straße abgebogen…«
    »..,. und dann nicht auf die Fifth Avenue gekommen«, unterbrach mich Phil.
    Nach einer Viertelstunde hatten wir es geschafft und bogen über die 42. Straße zur Fifth Avenue ein, die wir hinunterfuhren bis zum Washington Park, wo wir schließlich in die 3. Straße abbogen.
    »Wir könnten uns eigentlich hier auch wieder mal privat sehen lassen«, schlug ich vor, als wir an ein paar netten Nachtklubs vorbeikamen.
    »Wäre nicht übel«, bestätigte Phil und wies mit dem Kopf zum Cinderella hinüber, wo wir schon einige Male gewesen waren. »Aber nicht jetzt, Jerry. Wir haben erst noch etwas anderes vor.«
    Ich lachte: »Außerdem sind die Bars noch zu. Also los, auf zu Grover.«
    Nach drei Minuten hielten wir bei dem Mietshaus mit der angegebenen Adresse. Die Minette Lane sah eigentlich gar nicht so schäbig aus. Bloß diese paar Mietshäuser störten mit ihren hässlichen Fassaden das Bild.
    »Fahr den Wagen eine Hauslänge weiter! Wir wollen doch nicht die Leute mit der Nase darauf stoßen, wo wir hinwollen«, sagte ich. Phil ließ den Wagen langsam ausrollen und brachte ihn vor dem nächsten Hauseingang hinter einem Station Car zum Stehen.
    Nur wenige Menschen waren auf der Straße. Ein Steinwurf weiter spielte eine Horde Kinder. Sie machten einen Krach, dass es bestimmt bis zur nächsten Ecke zu hören war.
    Langsam schlenderte ich mit Phil zu dem Hauseingang. Dabei ließ ich meine Blicke unauffällig über die Fensterreihe gleiten. Nirgends konnte ich jemand entdecken. Die zum Teil mehr als schäbigen Gardinen waren überall zugezogen. Das Haus gehörte noch zu der Art, die keinen Portier oder Hausmeister kennt. An beiden Seiten des Hauseingangs gab es eine Unmenge von Klingelknöpfen, neben denen in Messingrähmchen die Namen der Bewohner standen.
    Phil nahm die rechte Seite, ich die linke. Ich ließ meinen Blick über die Namen gleiten, bis ich in einem Kästchen den Namen Grover fand.
    »Oberster Stock«, sagte ich zu Phil. »Wohnt wahrscheinlich zur Untermiete bei einer Miss

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