0271 - Im Labyrinth des Todes
Pfosten knallte, dass mir fast Hören und Sehen verging. Ich rannte weiter. Über mir hörte ich das Trampeln von Phils Füßen, der nur ein Stockwerk hinter mir lag. Ich versuchte noch schneller hinunterzukommen. Ich hatte noch zwei Stockwerke vor mir, da sah ich Grover, der mit langen Sätzen über das Dach des Anbaus hetzte.
»Halt, Grover!«, brüllte ich und hetzte weiter die Treppe hinunter, dass das Trampeln meiner Füße auf den rostigen Eisenstufen wie das Rattern eines Maschinengewehrs klang. »Bleiben Sie stehen und Hände hoch! FBI! Stopp, oder ich muss schießen!«
Jetzt war ich endlich auf dem Dach. Grover hatte das andere Ende erreicht. Noch einmal brüllte ich ihm meine Warnung zu und richtete den Lauf meiner Waffe, die ich noch im Laufen gezogen hatte, auf ihn. Das Dach war vielleicht 70 Yards lang. Dort, wo gerade Grovers grinsendes Gesicht in der Tiefe verschwand, schien die Feuerleiter weiterzugehen.
Ich rannte dem Gangster nicht nach, sondern sprang nach einem Blick nach rechts an den Rand des Daches. Es lag ungefähr fünf Yards über dem Erdboden. Aber das schreckte mich nicht ab. Meine einzige Chance war, Grover den Weg zu verlegen. Er musste an dem Anbau vorbei und wieder zurück zum Haus, wo er durch einen Hinterausgang verschwinden konnte. Die hohe Mauer, die um den Hinterhof ging, ließ dem Gangster keine andere Wahl.
Ich warf mich am Rand des Daches auf den Bauch. Ließ mich über die Dachrinne rutschen. Mit einer Hand hielt ich mich fest. In der anderen hatte ich meine Kanone. Ohne zu überlegen, ließ ich mich fallen. Ich kam nicht sehr gut auf und knallte mit dem Rücken gegen eine Holztür. Sie krachte in allen Fugen, aber zersplitterte nicht unter dem starken Anprall.
In diesem Augenblick tauchte Grover an der Ecke auf. Höchstens 20 Yards war er entfernt. Mein Anblick ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
»Geben Sie’s auf, Grover!«, redete ich ihm gut zu. »Machen Sie keine Dummheiten, sonst knallt’s!«
Statt einer Antwort zuckte seine Hand blitzschnell zum Gürtel. Seine Hand zuckte hoch, und ich sah deutlich das Messer darin funkeln. Bevor ich den Mund zu einer letzten Warnung auf bekam, warf es der Verbrecher.
Ich versuchte einen Hechtsprung zur Seite. Aber das Messer war schneller. Es erwischte mich am linken Oberarm, genau in der Höhe des Herzens. Wie glühender Stahl drang die Klinge in meinen Arm und nagelte mich an der hölzernen Tür fest.
Grover erkannte seine Chance. Er riss ein zweites Wurfmesser aus dem Gürtel. Da blieb mir keine andere Wahl. Jetzt war ich den Gangster hilflos ausgeliefert.
Ich schickte ihm einen Schuss vor die Füße. Deutlich sah ich die Erdspritzer herumfliegen. Aber die Warnung genügte dem Gangster nicht. Er versuchte den Wurf arm weit auszuholen.
Da schoss ich ein zweites Mal. Ich zielte auf seine Beine. Anscheinend hatte der Gangster jetzt begriffen, dass ich Ernst machte. Machen musste, wenn ich nicht verspielen wollte. Ich sah, dass er sich in dem Moment zu Boden fallen ließ, als ich abdrückte.
Die auf sein linkes Bein gezielte Kugel musste ihn genau an der Burst erwischt haben. Er wurde ein Stück zurückgerissen, so als habe eine unsichtbare Hand ihm einen Schlag auf die Kinnspitze gegeben. Im Zeitlupentempo fiel er zu Boden, wobei er in den Knien einknickte.
Aus seiner hoch gereckten Hand rutschte das Wurfmesser, glitt mit dem Griff voran ein kleines Stück den Arm entlang und klirrte zu Boden.
Ich wechselte meine Smith & Wesson in die linke Hand und packte mit der rechten das Messer, mit dem der Gangster mich an der Tür angenagelt hatte. Die Klinge musste mindestens drei Fingerbreit in die Holzfüllung eingedrungen sein, denn beim ersten Ruck an dem schwarzen Griff gab sie nicht einen Deut nach. Dafür brannte die Wunde höllisch.
Phil bog um die Ecke, seine Kanone in der Hand. Er beugte sich über den Gangster, kam dann aber sofort zu mir.
»Lass, Jerry«, sagte er, »ich helfe dir. Schmerzen?«
Ich biss die Zähne aufeinander und murmelte: »Ich kann’s aushalten.«
Den Ärmel des Hemdes schnitt Phil mit dem Wurfmesser ab. Mit zwei sauberen Taschentüchern legte er einen Notverband an und band den Arm oben mit der Krawatte ab. Ich legte die Jacke lose um meine Schulter und stelzte zu dem toten Gangster hinüber. Meine Kugel hatte ihn genau ins Herz getroffen. Ich durchsuchte ihn und entdeckte ein drittes Messer.
In den Innentaschen seiner Jacke aber fand ich zweiundzwanzig Füllfederhalter. Einer sah aus
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