0272 - Flaggschiff in Not
herbei und trugen sie weg.
Einer der acht Flieger trat an Omar heran, löste die Fußfesseln und knüpfte ein Seil an die hinter dem Rücken gefesselten Hände. Die anderen sieben zogen ihre Schockstrahler. Bei einem entdeckte der Oberleutnant seinen eigenen Schocker, bei einem anderen seine Impulswaffe; der betreffende Flugmensch stand etwas krumm unter ihrem Gewicht.
Omar war auf eine ganze Menge gefaßt gewesen, seit die vier ersten Flugwesen über der Sie auftauchten. Aber nicht auf das, was jetzt geschah.
„Stehen Sie auf!" befahl einer der Flugmenschen, offenbar der Anführer.
Es war nicht der Inhalt der Worte der Omar überraschte, sondern die Sprache, in der sie gesagt wurden. Der Anführer hatte Tefroda gesprochen!
Wie betäubt erhob sich der Oxtorner.
Waren die Flugwesen eine Hilfstruppe der Tefroder? Glaubten sie, mit einem Tefroder zu sprechen?
Was die Hautfarbe anbetraf, so konnte man Hawk für einen Tefroder halten, wenn man es nicht allzu genau nahm. Aber wenn sie ihn für einen Tefroder hielten und mit diesem Volk verbündet waren, warum nahmen sie ihn dann gefangen? Omar beschloß, diese Fragen vorläufig für sich zu behalten, solange jedenfalls bis er genau wußte, was gespielt wurde. Das war ein alter Geheimdienstgrundsatz: nicht reden, wenn man die Lage noch nicht überschaute.
Er gehorchte schweigend.
Der Anführer wandte sich um und schritt in einen Gang hinein, der vorhin noch nicht dagewesen war.
Wahrscheinlich hatte sich eine getarnte für geöffnet. Zwei der Lederhäutigen schlossen sich dem Anführer an, die anderen blieben hinter dem Gefangenen. Ein Ruck am Seil sagte Omar, was man von ihm erwartete. Er ging hinter der Spitzengruppe her.
Nach wenigen Minuten erweiterte sich der Gang zu einem breiten Tunnel. Zur Linken befand sich ein Geländer. Omar warf einen Blick darüber und entdeckte einige Meter tiefer drei nebeneinanderliegende große Stahlrohre, in denen anscheinend hochgespannter Dampf tobte. Von vorn kamen dröhnende Geräusche. Omar pfiff leise durch die Zähne. Die Flugwesen bezogen ihre Energie offenbar von einem Turbinenkraftwerk, das mit Dampf beschickt wurde, den man mittels der Wärme des Vulkans erzeugte.
Das wunderte den Oxtorner, denn es bewies, daß die Fremden keine Atomenergie kannten oder zumindest keine entsprechenden technischen Mittel besaßen, um diese Art von Energie zu erzeugen.
Und diese Wesen sollten die CREST angegriffen haben? Die nächste Überraschung erwartete ihn, als seine Wächter in einen quadratischen Raum einbogen und sich an die Wände drängten, während er in die Mitte gestoßen wurde. Sekunden darauf senkte sich der Boden. Hinter den Wänden rasselte und kreischte es.
Ein Seilaufzug!
Im nächsten Augenblick sagte sich Omar, daß er nichts anderes hätte erwarten dürfen bei Leuten, die Dampf zur Energiegewinnung benutzten. Antigravlifts brauchten mehr Energie, als ein Dutzend Dampfkraftwerke erzeugen konnten. Er war so etwas nur nicht mehr gewöhnt gewesen, da sich auf den wenigsten Welten des Imperiums noch jemand Gedanken über die titanischen Energiemengen machte, die Millionen und aber Millionen von Lifts benötigten.
Nach einigen Minuten hielt der Aufzug an.
Seine Bewacher führten Hawk durch einen weiteren Korridor. Dabei kam er an einer offenen für vorbei und konnte einen flüchtigen Blick hineinwerfen.
Er staunte über die Fülle von fremdartigen Kontroll- und Schaltaggregaten, die sich an den Wanden hinzogen. Etwa zwanzig Fledermauswesen saßen in Sesseln davor und auf einem der Bildschirme glaubte Omar ein Raumschiff zu erkennen.
Ob es die CREST III war...? Aber et wollte sich nicht verdächtig machen, indem er stehenblieb. Er ging weiter, während er sich den Kopf über die offensichtliche Diskrepanz zerbrach, die zwischen dem Dampfkraftwerk und jenem technisch vollendeten Schaltraum bestand.
Plötzlich ertönte ein scharfer Befehl. Seine Wächter hielten an. Der Anführer riß eine Stahltür auf.
Man schob Omar hinein. Er wehrte sich nicht, obwohl ihm das leichtgefallen wäre, sondern tat so, als brächte ihn der Stoß aus dem Gleichgewicht.
Hinter ihm krachte die Tür zu.
Omar lächelte grimmig - und zuckte zusammen, als aus dem Halbdunkel vor ihm eine vertraute Stimme ertönte.
„Hallo, Hawk! So schnell wollten wir uns eigentlich nicht wiedersehen, nicht wahr?"
Es war Baar Lun, und er war allein.
Omar Hawk fühlte plötzlich einen Klumpen in seiner Kehle.
Was war mit Sherlock...?
*
„Es
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