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0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

Titel: 0273 - Die Sekte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst schützen.
    Du vergißt, Leonardo, dachte er, daß du mir nicht schaden kannst… Denn ich schaute doch in der Zukunft mein weiteres Leben… Ich werde es überleben, und meine Macht wird wachsen…
    Was der Große nicht bedachte, waren die Zusammenhänge zwischen den magischen Ebenen. Er schaute in eine Zukunft, die nicht die seine war.
    Aber über seinen Geist schuf er die Brücke, über die Leonardo verfolgen konnte, was mit Zamorra geschah.
    ***
    Zamorra kauerte in der Dunkelheit und beobachtete. Er sog jedes noch so kleine Detail förmlich in sich hinein.
    Die beiden Männer hielten Nicole so, daß sie sich trotz aller Bemühungen nicht aus ihrem Griff befreien konnte. Zudem war sie gefesselt, und man hatte sie in ein sackähnliches Gewand gesteckt, das eng anlag und bis zum Boden reichte, so daß sie nur kleine Trippelschritte machen konnte, wenn sie gezwungen war zu gehen.
    Im Moment aber ging sie nicht. Sie mußte zuschauen, wie man den Scheiterhaufen für sie errichtete!
    Zamorra versuchte, Spuren einer Folterung an ihr zu erkennen, aber auf diese Entfernung war das Bild zu undeutlich. Immerhin ließ sie den Kopf nicht hängen. Was mochte in diesen Momenten in ihr vorgehen?
    »Wo, zum Teufel«, murmelte er, »ist überhaupt dieser dummfreche Wolf?«
    Er vermißte Fenrir schon die ganze Zeit über. Der Wolf mußte hier irgendwo sein oder tot, weil er sich auch telepathisch nicht meldete.
    Zamorras Hand glitt zum Schwertgriff. Ein paar Schläge nach rechts und links, Nicoles Fesseln auftrennen, davonlaufen…
    Es brachte nicht viel. Er wußte es. Viele Hunde sind des Hasen Tod, und hier gab es zu viele Hunde. Mochten sie auch die Hexenkunst fürchten - irgendwann mußte auch der letzte unter ihnen bemerken, daß Zamorra ihm nicht mit Magie schaden konnte, und dann war es aus.
    Zudem war er verletzt.
    Er mußte es also anders versuchen. So schnell würden sie den Scheiterhaufen nicht entzünden, denn wenn das Opfer erst einmal brannte, war der Köder dahin. Zamorra bewegte sich fast lautlos weiter, bis er im Halbdunkel das Gasthaus erreichte. Er hatte einige Worte aufgeschnappt, nach denen der Inquisitor hier seine Unterkunft bezogen hatte. Ein Mann aus der nächsten größeren Stadt, der hier ein wenig Hexenjagd im kleinen betrieb, um sich von seinen Aktionen größeren Stils zu erholen.
    Der Weißmagier fand den Hintereingang des Gasthauses. Das Leder seines Anzugs knarrte leise, als er sich der Schankstube näherte. Sie war leer. Alle befanden sich draußen auf dem Platz. Selbst vom Wirt war nichts zu sehen, aber plötzlich flog die Tür auf, und ein Mann in Leder stürmte herein, einer der anderen vier Schergen.
    Er blieb stehen, als er Zamorra sah. »Du…?«
    Da erkannte er ihn als Fremden. Zamorra sprang blitzschnell vor, zog das Schwert und ließ es durch die Luft wirbeln. Er war rascher als sein Gegner. Die Schwertklinge berührte die Hand des Mannes gerade, als der seine Waffe ziehen wollte.
    »Keinen Laut, oder du verlierst erst die Hand und dann dein Leben«, drohte Zamorra.
    Der Mann wurde blaß. Er wußte wohl selbst nur zu gut, wie scharf diese Klingen waren.
    »Was willst du, Hexer?« preßte er hervor.
    Vergeblich versuchte Zamorra, Furcht in seinen Augen zu erkennen. Der Mann schien gefühlskalt.
    »Warum haltet ihr mich alle für einen Hexer?« fragte Zamorra.
    »Bist du’s nicht? Fanden wir nicht bei dir die Zauberscheibe? Und stürztest du nicht in den Tod, um jetzt als Lebender wiederzukehren?« Er lachte leise und bewegte seine Hand vorsichtig unter Zamorras Klinge fort. »Gib auf, Hexer. Du hast keine Chance. In wenigen Minuten wird deine Buhlerin draußen brennen. Vielleicht…«
    »Was - vielleicht?« drängte Zamorra.
    Der Mann preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Führe mich zum Inquisitor! Er wohnt doch hier?« fragte Zamorra schroff. Der Ledermann schwieg und bewegte sich nicht.
    »Du willst nicht? Soll ich dich zwingen?«
    »Ich bin gegen Hexenwerk gefeit«, sagte der Lederne.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Dem Mann war so nicht beizukommen. Schnell ließ er das Schwert hochzucken und schlug den Mann mit der flachen Klinge nieder. Dann wandte er sich der Treppe zu. Er traute sich zu, das Zimmer des Inquisitors auch so schnell genug zu finden.
    Er fand es. Aber es war leer.
    Dennoch wußte Zamorra sofort, daß er hier richtig war. Denn auf einem wuchtigen Tisch lag ein Buch, das er nur zu gut aus seiner eigenen Bibliothek kannte -der »Malleus

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