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0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

Titel: 0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freund.
    »Das hört sich nach Bullen an. Shit, auch! Warum muß mir das immer passieren. Ich weiß doch nicht, wo mein Alter ist, und ich habe auch mit den Morden nichts zu tun.«
    »Sie können trotzdem öffnen.«
    »Ja, ja, Mann.«
    Sekunden später war die Tür offen, und wir standen Judy Gable gegenüber. Die Ginfahne wehte uns entgegen. Wäre sie sichtbar gewesen, hätte sie Judy sicherlich eingehüllt. Die Frau trug einen engen weißen Pullover und glänzende, rote Shorts. Die kurze Hose saß hauteng. Judy war nur etwas für solche Kunden, die barocke Formen liebten. Ihr Gesicht erinnerte mich ein wenig an das der Filmschauspielerin Liz Taylor. Obwohl Judy jünger war als sie, sah sie älter aus.
    Das machte ihr Leben.
    Sie strich sich mit fünf Fingern durch ihr schwarzes Haar, stand ein wenig schwankend da und schaute uns aus trüben Augen an. Die Wimperntusche war verlaufen, das Gesicht sah entsprechend aus, und wir betraten das Zimmer.
    Dort war es noch heißer. Es stank nach Gin und nach billigem Parfüm.
    »Es sind nur zwei Räume«, sagte sie mit schwerer Zunge. »Die Küche und das Arbeitszimmer.«
    »Wieso Arbeitszimmer?« fragte ich.
    Sie kicherte. »Schlafzimmer, du Hirnie.«
    »Ach so.«
    Wir blieben in der Küche. Der Fernseher lief. Allerdings war der Ton abgestellt worden. An einem wackligen Tisch nahmen wir Platz. Auf der Platte lag Staub, in einem Waschbecken stapelte sich das Geschirr, und der Küchenschrank besaß nur drei Beine. Er sah aus, als würde er jeden Moment umkippen.
    »Was wollt ihr wissen?«
    »Erzählen Sie uns was von Ihrem Mann!« forderte ich sie auf.
    Judy ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Von Roscoe, diesem alten Affenkopf?«
    »Den meinen wir.«
    Sie schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck aus der Flasche. »Da gibt es nicht viel zu erzählen, wirklich nicht. Der alte Roscoe ist ein Idiot.«
    »Sie haben ihn aber geheiratet«
    »Vor fünf Jahren war er noch besser. Da gehörte er zu den Typen aus der Szene, aber jetzt…«
    »Ist er verschwunden«, erklärte Suko. »Können Sie uns vielleicht sagen, wo er steckt?«
    »Nein.«
    »Er ist von einer blondhaarigen Frau aus der Kneipe abgeholt worden«, erklärte ich und fügte die Beschreibung hinzu. »Kennen Sie diese Person vielleicht?«
    Sie kicherte und wollte wieder trinken. Suko nahm ihr die Flasche ab, was sie mit einem wütenden Kiekser quittierte. Sie drehte sich auf dem Stuhl und schlug die Beine übereinander. »Roscoe ist ein Lumpenhund. Aber seit wann steht er auf blond?«
    »Das wollen wir von Ihnen wissen.«
    »Keine Ahnung.«
    Ich wechselte das Thema. »Hat er sich in der letzten Zeit vielleicht irgendwie verändert?«
    »Wie?«
    »War er anders?«
    Sie nickte. »Schon, ja. Er ging öfter weg.«
    »Und wohin?«
    Sie lachte breit. »In die Kneipe, Mann.«
    »Sonst ist Ihnen nichts aufgefallen?« erkundigte sich Suko.
    Judy Gable wandte ihm ihr Gesicht zu. »Nein, mein kleiner Chinamann, nichts Besonderes, wenn man mal davon absieht, daß mein Alter gesponnen hat.«
    »Wieso?«
    Sie kicherte und lehnte sich lässig zurück. Dabei sprengte ihr Busen fast den Pullover. »Roscoe war, na, wie soll ich sagen, ja, er war ein Vollmond-Fan. Verstehen Sie?«
    Wir ahnten es zwar, schüttelten dennoch die Köpfe. »Erklären Sie es uns«, bat ich und lächelte.
    Sie klatschte in die Hände. »Blöd, dieser alte Bock, unheimlich blöd. Immer wenn Vollmond war, kriegte der es in den Kopf. Dann rannte er los.«
    »Wohin?« fragte ich.
    »Nach draußen, den Mond anschauen.«
    »Und was war dann?«
    »Nichts. Er kam zurück, wenn es hell wurde. Wenn ich ihn fragte, grinste er nur und sprach von dem Blut der alten Rasse. Alles Quatsch.« Sie winkte ab. »Ich weiß es auch nicht mehr so genau, ehrlich nicht. Es ist mir auch egal.«
    »Hat er ein bestimmtes Ziel gehabt, wenn er wegging?« fragte Suko.
    »Die Kneipe.«
    Ich grinste. »Sie wollen mir doch nicht sagen, daß er sich von der Kneipe aus den Vollmond angeschaut hat.«
    »Nein, das nicht.«
    »Und von wo aus hat er den Mond betrachtet?«
    »Draußen war er dann. Ein Bekannter hat ihn mal am alten Klärwerk gesehen. Vielleicht hat er sich dort hingehockt.«
    »Wo liegt das Klärwerk?«
    »Vielleicht 'ne Meile von hier. Wo so etwas wie ein Wald beginnt. Die wollten damals mal eine grüne Lunge schaffen. Haben es aber aufgegeben, weil sie kein Geld mehr hatten. Da wurde er gesehen.«
    Der Tip war vielleicht nicht schlecht. Jedenfalls wollten wir uns dort einmal

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