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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich überwand mein Entsetzen und packte den Robot im Nacken. Ich spürte festes Material, aber das Fell, von dem es umschlossen wurde, war nachgiebig. Mit einem Ruck gelang es mir, den Robot loszureißen. Er schnellte in meiner Hand nach oben, den Körper wie eine biegsame Peitsche verdreht.
    Ich schleuderte ihn davon, bevor er wieder Halt ifnden konnte. Gleich darauf kam der Aufschlag.
    Hastig suchte ich mit der Lampe den Boden ab. Die Ratte kroch in die Mitte des Raumes zurück, genau dorthin, wo sie wieder nach mir springen konnte.
    Zum erstenmal dachte ich daran, daß der Plath, oder wer immer diesen Spion lenkte, inzwischen Verstärkung zu diesem Raum geschickt hatte. Vielleicht war es nur noch eine Frage von wenigen Minuten, bis es hier von Robotratten wimmeln würde.
    Ich flog unter der Decke bis über die Einsturzstelle. Der Robot blieb unmittelbar unter mir und wartete auf eine günstige Gelegenheit zum Sprung. Ich ließ mich einen Meter nach unten sinken und flog in den gegenüberliegenden, von Qualm verhüllten Raum. Der Spion huschte mühelos über die Trümmer hinweg.
    Da tauchte vor mir aus Staub und Trümmern die hünenhafte Gestalt von Lastafandemenreaos Papageorgiu auf. Ein Lichtblitz blendete mich und als ich wieder nach unten blickte, war die Ratte ein ausgeglühtes Stückchen Metall.
    Ich landete neben dem Jungen und sagte: „Das Biest war hinter mir her. Ich hätte nicht geglaubt, daß ich ihr noch entkommen würde."
    Er schien überhaupt nicht zu verstehen, was ich sagte.
    „Wir müssen auf dem schnellsten Weg zurück. Über uns beginnt es bereits wieder zu rumoren. Ich glaube, der Gletscher ist wieder stark in Bewegung geraten. Es kann sein, daß er die gesamte Bunkerstadt zum Einsturz bringt."
    „Glauben Sie, daß wir jemals hier herauskommen?" fragte ich.
    Er gab ein Seufzen von sich. „Brank hat da eine Theorie", sagte er „Wenn wir hier nicht überleben können wir eigentlich nie in der Zukunft des Jahres zweitausendvierhundertvier sein und in die Zeitfalle des Planeten Vario geraten."
    „Das habe ich schon einmal gehört - von Brank", knurrte ich.
    „Was halten Sie davon?"
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich zu unserer Lage sagen soll. Am besten ist es, wenn man überhaupt nicht darüber nachdenkt."
    „Noch etwas", bemerkte Papageorgiu beiläufig. „Als die Decke einbrach, habe ich das Essen verloren Wir werden mit leeren Händen zurückkehren."
     
    6.
     
    Chard Bradon stand vor der Nische und hielt Wache, als wir zurückkehrten. Die anderen schliefen.
    Bradon weckte sie, und wir berichteten Major Redhorse, was wir erlebt hatten „Wir haben den Lärm des Einsturzes gehört", sagte Redhorse. „Solche Zwischenfälle scheinen hier immer wieder vorzukommen.
    Im Laufe der Jahre wird das Eis einen großen Teil der Bunkerstadt zum Einsturz bringen."
    „Ich glaube nicht, daß es solange dauert, Sir", meinte Papageorgiu „Und ich vermute, daß es bald wieder losgeht."
    „Ich gebe zu, daß ich gehofft hatte, hier unten einen Hypersender zu finden", sagte Redhorse.
    „Dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt. Es wird also am besten sein, wenn wir an die Oberfläche zurückzukehren versuchen. Vielleicht hilft uns der Hinweis, den Papageorgiu und Surfat von dem sterbenden Lemurer erhalten haben." Er schöpfte Atem während ich vergeblich versuchte Spuren von Müdigkeit oder nachlassende Entschlußkraft bei ihm festzustellen.
    „Mein Peilgerät zeigt mir an, daß die Kampfroboter aus der tefrodischen Station über Godlar angelangt sind. Unsere Individualschirme und Antigravprojektoren waren die besten Wegweiser für sie."
    „Das bedeutet, daß sich die Zahl unserer Feinde bald vergrößern wird", prophezeite Bradon pessimistisch.
    „Das glaube ich nicht", entgegnete Redhorse. „Vielmehr hoffe ich, daß die Roboter in die Bunkerstadt eindringen und in einen Kampf mit den Robotspionen des Plath verwickelt werden. Wenn es dazu kommt, sind wir die lachenden Dritten."
    „Wollen wir versuchen, die große Kraftstation zu finden, Sir?" erkundigte ich mich.
    Redhorse nickte. „Das scheint mir im Augenblick die einzige Möglichkeit zu sein."
    Brank schnaubte. Wie es mir schien, klang der Ton seiner Stimme leicht verächtlich, als er sagte: „Es gibt noch die Möglichkeit: Wir können uns dem Plath ergeben,"
    „Wollen Sie das, Kanonier Brank?" erkundigte sich Redhorse.
    „Ich will leben", sagte der kleine Mann mit dem faltigen Gesicht. „Und ich habe das

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