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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keller zurückversetzt, und die Angst, daß jene Lähmung sich wiederholen könnte, war größer als die vor dem unsichtbaren Feind.
    Papageorgiu reagierte völlig anders. Er riß seine Waffe aus dem Gürtel und hatte sich mit drei Sprüngen hinter einem Trog in Sicherheit gebracht.
    „In Deckung, Brazos!" rief er mir zu.
    Seine Stimme brach den Bann. Ich rannte zu ihm und kauerte mich an seiner Seite nieder. Mit keinem Wort erwähnte er, daß er mein Verhalten eigenartig fand. Er hatte die Augen zusammengekniffen und sah zur Decke hinauf.
    „Gefangen!" knurrte er. „Wir sitzen in der Falle."
    „Die Tür", sagte ich. „Wir können durch die Tür fliehen."
    Papageorgiu zögerte. Er schien an die Lemurer zu denken, die uns mit Sicherheit draußen auf den Gängen erwarteten. An die Lemurer und an ihre rattenähnlichen Roboter.
    In diesem Augenblick wurde die Klappe über unseren Köpfen wieder zurückgeschlagen, und ein bärtiges Gesicht grinste zu uns herab.
    „Habe ich Sie sehr beunruhigt?" erkundigte sich Paroso spöttisch.
    Saiths Worte gingen mir durch den Kopf. Hatte Saith nicht behauptet, Paroso sei ein Feigling?
    Papageorgiu schaltete seinen Antigravprojektor ein und schwebte in die Höhe. Ich folgte ihm in einem Meter Abstand. Paroso war allein im oberen Raum. Bevor er die Klappe wieder schloß, deutete er zu dem toten Lemurer hinab.
    „Haben Sie den Wissenschaftler umgebracht?"
    Papageorgiu verneinte. Mit wenigen Sätzen schilderte er, was geschehen war. Paroso hörte schweigend zu.
    „Ich bin gekommen, um Nahrung für meine Männer und mich zu holen. Nach dem Überfall der anderen Fehldenker ist das jetzt zu gefährlich. „ „Ich dachte, alle Fehldenker stünden unter Ihrem Kommando?" fragte ich.
    „Hungrige Männer sind unzufrieden", erklärte Paroso. „Sie bleiben selten bei einem Führer. Wenn Saragos tot ist, werden sie zu mir zurückkehren."
    „Heißt dieser blinde Krüppel Saragos?"
    „Ja", sagte Paroso.
    „Er tötete den Lemurer", berichtete Papageorgiu. Er leuchtete dem Fehldenker ins Gesicht. „Was werden Sie jetzt tun?"
    „Zu meinen Männern zurückkehren", sagte der Bärtige offen. „Sie werden enttäuscht sein, daß ich keine Nahrung mitbringe. Saragos wird weitere Anhänger bekommen."
    „Warum erkundigen Sie sich nicht nach Saith?" fragte ich argwöhnisch.
    Paroso lachte. „Weil er tot ist", sagte er grob.
    „Woher wissen Sie das?"
    Der Fehldenker spie aus und schwieg. Offenbar hielt er es für überflüssig, uns weitere Erklärungen zu geben.
    „Zeigen Sie uns einen Weg an die Oberfläche", forderte Papageorgiu ihn auf. „Mein Freund und ich werden Sie belohnen, wenn Sie uns helfen."
    „An die Oberfläche?" Paroso schüttelte sich vor Lachen. „Es gibt keinen solchen Weg. Wer einmal nach Godlar gekommen ist, findet nicht wieder zurück."
    „Und was ist mit dem Weg über die große Kraftstation?"
    Entweder war Paroso ein guter Schauspieler, oder er wußte nichts von dieser Station. Er schüttelte nur den Kopf und schwieg. Als er gehen wollte, hielt Papageorgiu ihn fest.
    „Vielleicht sollten wir Sie zwingen, uns zu helfen", sagte er.
    „Ein Mann, der dem Plath Widerstand leistet, hat keine Angst vor ein paar unwissenden Fremden", sagte Paroso stolz.
    „Warum wollen Sie kein Bündnis mit uns eingehen?" mischte ich mich ein.
    „Man verbündet sich nicht mit Schwächeren", erklärte mir Paroso. „Das ist unklug."
    „Gehen Sie!" rief Papageorgiu wütend. Der Fehldenker verschwand lautlos in der Dunkelheit.
    „Ich traue ihm nicht", sagte der Offiziersanwärter. „Er weiß mehr, als er zugeben will."
     
    *
     
    Als sich Papageorgiu auf den Boden sinken ließ und seinen Antigravprojektor ausschaltete, dachte ich im ersten Augenblick, er hätte die Orientierung verloren. Die Geschwindigkeit, die der Junge während unseres Rückweges vorlegte, erstaunte mich. Er zögerte nie und schien genau zu wissen, welchen der Gänge wir benutzen mußten, um unser Ziel zu erreichen. Damit schien es jedoch jetzt vorüber zu sein.
    Ich setzte neben ihm auf.
    „Nun?" erkundigte ich mich nicht ohne Spott. „Werden wir unsere Armbandgeräte benutzen müssen, um zurückzufinden?"
    „Hören Sie nichts?" fragte er angespannt.
    Ich lauschte angestrengt. Ich vernahm ein eigenartiges, kaum wahrnehmbares Geräusch, als schleife irgend etwas über den Boden.
    „Eine Maschine?"
    „Nein", erklärte Papageorgiu. „Es kommt von oben. Es gefällt mir nicht."
    Das Schleifen wurde lauter, dann

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