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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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machen sollen! Gegen uns liegt nichts vor, sie müssen uns ja doch wieder laufen lassen.«
    Phil und ich tauschten einen flüchtigen Blick. Er hatte keineswegs so unrecht. Und wenn Jim sein Versprechen nicht wahrmachen konnte, mußten wir zur Blamage seiner ungerechtfertigten Verhaftung von Horcombe sicher auch noch eine Klage wegen Freiheitsberaubung und anderer hübscher Dinge ein-.stecken, »Darf ich das Telefon benutzen?« fragte ich, während der geschäftstüchtige Manager für Horcombe die Rechnung machen ließ.
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Ich wählte LE 5-7700 und wartete auf die Meldung unserer Zentrale.
    »Cotton«, sagte ich. »Wir haben bezüglich des Einsatzes heute abend ein paar Verhaftungen vorgenommen. Schickt uns zwei Wagen mit je zwei Mann.«
    Ich fügte die Adresse des Nightclubs hinzu und erkundigte mich, wann die Wagen ein treffen könnten. In acht Minuten, wurde mir gesagt. Ich bedankte mich und legte den Hörer auf.
    »Sechs Minuten müssen wir uns noch aufhalten«, schlug ich vor. »Wenn wir die Burschen unten am Eingang in letzter Minute vor dem Eintreffen der Wagen vornehmen, ersparen wir uns eine lange Wartezeit auf der belebten Straße.«
    Wir steckten uns Zigaretten an. Jim Cumberland machte ein nachdenkliches Gesicht. Plötzlich neigte er sich vor und raunte mir ins Ohr:
    »Jerry, lassen Sie die Burschen erst einmal zur Abwehr bringen.«
    »Warum?«
    »Ich erklär's Ihnen spater«, sagte er wieder einmal. »Aber ich verspreche Ihnen, daß es nützlich sein wird.« Seufzend ergab ich mich in mein Schicksal. Solange dieser Cumberland in der Nähe war, kam man sich vor wie ein Rekrut in der vordersten Linie, der von der Bedeutung der meisten Befehle keine Ahnung hat.
    ***
    Es war nachts gegen drei, als wir mit dem ganzen Verein bei der Abwehr eintrafen. Die beiden Gorillas vor dem Eingang des Lokals hatten keine Schwierigkeiten gemacht, als sie von ihrem Boß selbst zur Übergabe aufgefordert worden waren.
    Wir stellten zunächst ihre Personalien fest. Sie hießen Tob Cunter, Sepp Merano, Slate Rusby und Ivan Corzinski. Jeder hatte eine Schußwaffe bei sich geführt, und keiner hatte einen Waffenschein.
    »Ein paar Wochen wegen unerlaubten Waffenbesitzes sind ihnen schon mal sicher«, knurrte Jim und gab seinen Leuten Befehl, die vier Burschen abzuführen. »Und nun zu Ihnen, Horcombe.«
    Wir saßen in einem Büro, das so spartanisch einfach eingerichtet war, daß selbst unser Office im FBI-Gebäude dagegen ein gemütliches Wohnzimmer war. Jim hatte sich hinter seinen Schreibtisch verfrachtet, Phil und ich hockten auf unbequemen Holzstühlen, bei denen nicht einmal die Sitzfläche gepolstert war, und Freund Horcombe saß zwischen uns. In seinem schicken Smoking mit der Nelke wirkte er hier wie ein farbenfreudiger Papagei zwi- , sehen lauter grauen Spatzen.
    »Ich protestiere gegen meine Festnahme!« sagte Horcombe, der allmählich nüchtern geworden war. »Ich verlange, daß Sie mir einen Haftbefehl vorzeigen. Ich verlange, daß Sie meinen Anwalt anrufen.«
    »Papperlapapp«, sagte Jim einfach. »Wir sind hier nicht bei der Polizei.«
    »Trotzdem können Sie sich nicht über die Gesetze dieses Landes hinwegsetzen!« schrie Jlorcombe aufgebracht.
    »Ist hier jemand schwerhörig?« erkundigte sich Cumberland. Wir schüttelten die Köpfe. »Na also. Sie können ganz normal sprechen, Horcombe. Und was Ihre Feststellung hinsichtlich der Gesetze dieses Landes angeht, so wäre darauf zweierlei zu erwidern. Erstens hört sich so etwas aus dem Munde eines Ganoven besonders komisch an. Zweitens aber kann ich Sie vierundzwanzig Stunden durch die Mangeln der Abwehr drehen lassen, bevor ich Sie einem Richter vorführen und die Zuziehung Ihres Anwaltes zu veranlassen habe. Wir haben demnach noch mindestens zweiundzwanzig Stunden Zeit. Das kann für Sie eine lausig lange Frist werden, Horcombe. Eines kann ich Ihnen allerdings garantieren: Sie werden sich nicht langweilen. Im Gegenteil!«
    Horcombe fiel merklich in sich zusammen. Er krächzte rauh:
    »Ich weiß überhaupt nicht, was das ganze Theater bedeuten soll. Ich habe nichts Ungesetzliches getan.«
    Jim zog seine mittlere Schreibtischlade auf, holte eine schmale Akte heraus, klappte sie auf und las vor: »Horcombe, Mac, geboren — na ja, das können wir uns wohl schenken. Aber hier wird es interessant: Mit neunzehn Jahren die erste Freiheitsstrafe in Groß-Britannien wegen sechsfachen Betrugs. Anschließend beim Militär neun Monate wegen

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