Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Redhorse zur Seite.
    „Sind Sie lebensmüde, Brazos?" Er zeigte nach oben. „Sobald wir nur eine Waffe heben, werden wir von Speeren durchbohrt."
    Ich taumelte gegen die Grubenwand zurück. Sand und Dreck rieselten mir in den Nacken. Vor meinem Gesicht tanzten die Insekten. Von oben kamen die tierischen Stimmen der Mutanten.
    Vergeblich versuchte ich, ein paar Geräusche von unseren Verfolgern aufzufangen. Offensichtlich hatten sie uns verloren.
    Fünf Mutanten, fleischgewordene Alptraumgestalten, sprangen mit Stricken zu uns in die Grube und begannen uns zu fesseln.
    Unsere Flucht war vorläufig zu Ende. Wir befanden uns in Gefangenschaft der Mutanten von Makata, die uns für ihre Todfeinde hielten.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Der flache Landstrich zwischen Küste und Dschungel war zweifellos das Landefeld eines ehemaligen Raumhafens der Lemurer. Ein Teil der Bunkerbauten war von Pflanzen befreit worden, ein sicheres Zeichen dafür, daß sie auch jetzt noch bewohnt waren.
    „Nun wissen wir auch, wie Redhorse an ein Hyperfunkgerät herankam", sagte Atlan zu dem neben ihm stehenden John Marshall. Bestimmt gibt es dort unten noch intakte Anlagen."
    Marshall beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die Landschaft, die sich unter der Korvette ausbreitete. Die empfindlichen Ortungsgeräte des Schiffes hatten vor wenigen Augenblicken Energieausstrahlungen von mehreren Schüssen aus Strahlwaffen registriert, doch nun lag das Landefeld scheinbar verlassen unter dem Schiff.
    „Ich bin überzeugt, daß wir beobachtet werden", sagte Gucky. „Aber außer den verworrenen Bewußtseinsimpulsen der Mutanten kann ich nichts feststellen."
    „Ich glaube, wir sollten es riskieren, ein bißchen tiefer zu gehen", sagte der Arkonide.
    Atlan wußte, daß dieser Befehl das Ende des von ihm kommandierten Schiffes und den Tod aller Besatzungsmitglieder bedeuten konnte. Er hätte ausschleusen können, doch das hätte die Gefahr für diese Raumfahrer noch vergrößert.
    „Eines verstehe ich nicht: Wenn Redhorse dort unten ist, hätte er uns schon längst über Funk anrufen müssen", sagte Marshall verwirrt.
    „Zumindest hätte ich irgendein Zeichen von ihm erwartet."
    Behutsam drehte Atlan an den Einstellknöpfen der vergrößernden Bildoptik. Ein Ausschnitt des Landefeldes erschien. Genau in der Mitte der Mattscheibe wurde ein Mast sichtbar, an dessen Spitze zwei Männer hingen, die entweder tot oder bewußtlos waren. Der Schreck ließ Atlan die Hände von den Einstellknöpfen zurückziehen. Sekunden später erkannte er, daß diese Männer nicht zur Besatzung der CREST III gehörten.
    „Barbarische Methoden", bemerkte der Pilot, der neben Atlan saß. „Die beiden Gefangenen werden aus irgendeinem Grund gefoltert."
    Atlan wurde immer unruhiger. Wer solche Methoden anwandte, scheute auch vor einem Mord nicht zurück. Vielleicht waren Redhorse und seine Begleiter bereits in äußerster Lebensgefahr. Unter diesen Umständen durfte die Landung nicht länger hinausgezögert werden.
    Atlan beugte sich zu dem Piloten hinüber.
    „Wir landen!" befahl er. Mit einem Griff schaltete er den Interkom ein.
    „Wir landen jetzt!" rief er ins Mikrophon. „Alle Gefechtsstationen bleiben besetzt. Auf jeden Angriff ist sofort das Feuer zu erwidern. Niemand verläßt ohne meinen ausdrücklichen Befehl das Schiff."
    Die Korvette sank langsam tiefer. Der Antigravantrieb hielt das tonnenschwere Schiff ruhig in seiner Flugbahn.
    „Glauben Sie, daß der Boden stabil ist?" erkundigte sich der Pilot.
    Atlan nickte. „Wir werden höchstens ein paar Büsche zerdrücken", sagte er mit einem gezwungenen Lächeln. „Doch das ist schließlich nicht weiter tragisch."
    „Da unten liegt jemand!" rief Marshall.
    Atlan schaute auf den Bildschirm. Vor einem der Bunker lag ein Mädchen. Atlan sah sofort, daß sie tot war. Ihr Rücken wies die Spuren eines Strahlenschusses auf. Kalte Wut stieg in ihm hoch. Wer Männer an einen Pfahl band und Frauen erschoß, verdiente keine Gnade. Der Arkonide begann zu bezweifeln, daß Major Don Redhorse oder einer seiner Männer noch am Leben waren.
    Die Korvette setzte sicher auf ihren zwölf Landestützen auf. Die schweren Impulsgeschütze richteten sich drohend auf die Bunkerbauten des ehemaligen lemurischen Raumhafens. Atlans Blicke wanderten langsam über die Reihe der Bildschirme hinweg. Nichts rührte sich auf dem Landefeld.
    „Alles still", sagte Gucky, der die gleichen Gedanken zu haben schien wie sein arkonidischer

Weitere Kostenlose Bücher