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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Berner die Augen und biß die Zähne zusammen.
    Dann traf sie der erste Hieb wie ein rotglühendes Eisen …
    ***
    »Flucht ist unmöglich geworden!« erklärte Michael Ullich während einer Arbeitspause. »Sie haben die doppelte Postenkette. Tun wir so, als wenn wir uns in unser Schicksal fügen. Irgendwann wird Professor Zamorra auftauchen und uns hier rausholen!«
    »Er müßte uns schon längst gefunden haben!« nickte Carsten Möbius. »Mit Hilfe der Tarnkappe die beiden Mädchen aus dem Harem des Ramses herauszuholen, das kann doch wirklich nicht so schwer sein!«
    »Es sind sehr viele Mädchen in seinem Harem!« erklärte Michael Ullich.
    »Und deswegen hast du es damals ausgerechnet mit seiner Hauptfrau Nefritiri getrieben!« sagte Carsten Möbius bissig. »Aber das ist ja der Grund, weshalb Zamorra selbst gegangen ist. Er rührt keine Frau außer Nicole Duval an, da er sie wirklich innig liebt. Du dagegen…!« Er ließ den Rest unausgesprochen … Michael Ullich, dessen besondere Leidenschaft schöne Frauen waren, grinste unverschämt. Doch schlagartig wurde seine Miene wieder ernst.
    »Überleg mal lieber, wie wir hier mit einigermaßen heiler Haut rauskommen!« sagte er. »Unter den Sklaven gehen seltsame Gerüchte um. Einige erzählen, man würde uns die Zungen herausschneiden, damit wir das Geheimnis des Grabes nicht ausplaudern könnten. Andere sagen, daß man uns töten würde, wenn das Grab geschlossen wäre. Und seitdem man uns die Füße mit Bronzeketten kurzgeschlossen hat, können wir nicht mehr davonrennen. Wenn ich wenigstens mein Schwert hätte!«
    »Ja, der Balmung hat jetzt einen neuen Besitzer!« erklärte Möbius und zeigte auf den Oberaufseher, der die Klinge wie einen Herrscherstab in der Armbeuge hielt. Irgendwo blies ein Widderhorn und zeigte das Ende der Pause an. Die Aufseher näherten sich mit leicht schwingenden Lederpeitschen den Sklaven, die sich stöhnend erhoben.
    »Vielleicht hat das Grab einen anderen Ausgang!« mutmaßte Ullich, während sie wieder zur Arbeit getrieben wurden. »Ich habe schon einiges über die Gräber der Ägypter gelesen. Manche davon hatten Luftschächte, die ins Freie führten. Immerhin ist uns doch dieses Grab bekannt!«
    »Sicher!« nickte Carsten. »Der vordere Teil, wo sich seinerzeit die Ghouls aufhielten. Doch als wir die hintere Grabkammer mit der Mumienhalle öffneten, ergriff uns damals der Zeitstrom und riß uns in diese gleiche Zeit. Ich habe danach das Grab vermauern lassen. Allerdings erinnere ich mich, für den kurzen Augenblick, in der damals die Grabkammer offengestanden hat, einen hellen Schein gesehen zu haben. Fast, als wenn das Licht der Sonne in die Grabkammer Einlaß fände!«
    »Wir werden es untersuchen!« sagte Michael Ullich fest. »Stellen wir uns hinter Diomedes in die Reihe. Man hat ihn zu Arbeiten im Grab eingeteilt, damit er nicht noch einmal zu fliehen versucht. Und…!«
    »Seid ihr von Zeus mit Blindheit geschlagen?« fuhr sie Diomedes an, als er sah, daß die beiden Freunde sich der Kolonne zugesellten, zu der er gehörte. »Innerhalb des Grabes herrschen Temperaturen wie in jenen Schlünden der Unterwelt, wo sich Tantalus in Qualen windet. Warum wollt ihr das auf euch nehmen? Macht euch die letzten Tage eures Lebens nicht zu schwer!«
    »Wir vermuten dort drinnen einen zweiten Ausgang!« zischte Möbius. »Vielleicht können wir doch noch entkommen!«
    »Vorwärts, ihr Nilratten!« raunzte der Aufseher und ließ die Peitsche durch die Luft surren. »An die Arbeit. Nur noch wenige Tage, dann langt der tote Metufer, hier an, um den Schlaf der Ewigkeit zu schlafen!«
    Es interessierte ihn nicht sonderlich, daß zwei Neue sich in die Kolonne mischten. Die anderen Sklaven hatten stumpfsinnige Blicke. Für sie war der Tod, der sie erwartete, die Erlösung von einem unmenschlichen Leben.
    Sie spürten keine Schmerzen mehr, sahen jedoch auch nicht mehr das Leid der anderen Menschen. Im ewigen Nichts würden sie ausruhen.
    Mit hängenden Köpfen schwankten die Sklaven durch die vorderen Kammern. Interessiert betrachteten die beiden Jungen des zwanzigsten Jahrhunderts die Bilder, die Metufer in den Tagen seines Lebens zeigten. Sogar das letzte Wagenrennen war zu sehen, wenn der Maler aus Pietätsgründen auch das Gesicht des Mannes ausgespart hatte, dem es gelungen war, Metufer zu schlagen. Denn das hätte bedeutet, daß man dem Überwinder ein Denkmal für die Ewigkeit setzte.
    »Ich hätte gerne mal gesehen, wie Zamorra von

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