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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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harten Griffen. Mit steinernen Gesichtern zerrten die beiden Nubierinnen die sich verzweifelt bäumende Tina zu einer Säule, von der mehrere Stricke herabhingen. Wie Schraubstöcke hielten sie Tinas Hände nach oben gestreckt, während Helena betont langsam heranschritt und die Schlingen um ihre Armgelenke verknotete. Augenblicke später zappelte Tina Berner hilflos in der Fessel. Mit gekonnten Griffen rissen ihr die Nubierinnen die wenigen Stoffetzen herunter, die ihr der Pharao als Bekleidung zugestanden hatte.
    »Nein … Nein … Das dürft ihr nicht…!« bibberte Sandra Jamis. Sie wagte nicht, sich zu rühren. Auf Geheiß von Helena wurde sie ebenfalls entkleidet und mit dem Rücken an eine andere Säule gefesselt. Vergeblich bemühte sie sich, die Fesseln abzustreifen. Doch die Nubierinnen, die sich mit einer stummen Verbeugung zurückzogen, hatten ganze Arbeit geleistet. Tränen der Wut und der Angst traten in Sandras Augen, als sie erkannte, daß sie der Griechin hilflos ausgeliefert waren.
    Tina Berner gab die nutzlosen Versuche auf, die Fesseln zerreißen zu wollen. Je mehr sie an ihren Banden zerrte, um so mehr schnitten sie ins Fleisch. Hinter sich hörte das Mädchen die Griechin höhnisch meckernd lachen. Dann ein Surren und Sausen in der Luft, das sie Schreckliches ahnen ließ. So gut es ging, drehte sie ihren Kopf zur Seite. Ein Ruf der Angst erstickte in ihrer Kehle.
    Helena hatte eine fünf Armlängen lange Peitsche aus geflochtener Nilpferdhaut ausgerollt und schlug eben die Steifheit aus dem Leder. Der Griechin war anzusehen, daß sie sich auf die Handhabung dieses Züchtigungsinstruments bestens verstand.
    »Jeder Schlag ist ein Schlag gegen Penthesilas … Die gehaßte Rivalin!« kicherte Helena. »Und jeder Schrei, den du ausstößt, wird für mich wie ein Schrei der Amazonenkönigin sein, die mir einst das Herz des geliebten Paris nahm!«
    »Du … Du willst mich totpeitschen?« fragte Tina mit stockender Stimme.
    »Fürchtest du dich vor dem Sterben?« lautete die Gegenfrage. »Ich habe gehört, daß ihr Kämpferinnen große Schmerzen ertragen könnt und euch nicht vor den Schrecken des Hades ängstigt.«
    »Der Pharao wird dich schwer bestrafen, wenn du sie tötest!« rief Sandra Jamis. Befriedigt erkannte das Mädchen sofort die Unsicherheit von Helena, als Ramses erwähnt wurde. So hoch schien die Griechin bei ihm nicht im Kurs zu stehen.
    »Immerhin ist sie eine Sklavin des Pharao!« erklärte Sandra. »Also sein persönliches Eigentum, das man nicht zerstören darf und…!«
    »Ach ja, sie ist ja eine Sklavin!« sagte Helena, während ihre angstvolle Miene wieder sicherer wurde. »Du bist doch eine Sklavin, Mädchen, oder?«
    In Tina Berner raste der Widerstreit der Gefühle. Ihr Stolz brandete empor. Sie gehörte nur sich selbst und sonst niemandem. Es sollte keinem gelingen, sie unter das Sklavenjoch zu beugen. Dieser Stolz verdrängte für einen Augenblick die fürchterliche Angst. Denn sie wußte, daß sie der gnadenlosen Frau wehrlos ausgeliefert war. In diesen Tagen galten Menschenleben sehr wenig.
    »Bitte, bitte – sag, daß du eine Sklavin bist!« bettelte Sandra Jamis. Für das zarte Mädchen war es eine entsetzliche Vorstellung, den Körper der Freundin von Peitschenhieben gezeichnet zu sehen.
    »Nein! Ich bin keine Sklavin!« hörte sich Tina Berner wie aus weiter Entfernung selbst sagen. »Und ich werde nie eine Sklavin sein!«
    »Hihihi. Du bist stolz, Mädchen!« kicherte Helena. »Und damit gibst du mir die Möglichkeit, mein Vorhaben auszuführen. Denn wir sind hier nicht unbeobachtet. Hättest du dich zur Sklavin erklärt, hätte ich dich in den Arbeiten einer Vergnügungssklavin unterweisen müssen, wie ich es mit deiner Freundin tue, wenn wir beide miteinander fertig sind. Doch da du das Los einer Sklavin nicht akzeptierst, habe ich das Recht, dich so lange zu züchtigen, bis dein Stolz gebrochen ist. Hihihi . Ich werde deinen Schreien nicht mehr entnehmen können, ob du dein Schicksal akzeptierst. Es wird sehr lange dauern, bis deine Seele hinab zum Hades fährt, und, bei Hekate, der Totengöttin, ich werde dafür sorgen, daß sich jede Träne, die ich um den Geliebten weinte, in eine rote Spur auf deinem Körper verwandelt. So habe ich denn meine Rache … Meine Rache!«
    »Tina! Neiiiiin!« gellte Sandras Stimme, als sie sah, daß Helena weit ihren Oberkörper zurückbeugte und das Leder der Peitsche durch die Luft sausen ließ. Verzweifelt schloß Tina

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