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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sogar noch Zeit, einmal um den Wagen herumzugehen. Als sie in Scherben trat, wußte sie Bescheid.
    Da hatte es jemand versucht und auch geschafft, auf gewaltsame Art und Weise in den Wagen einzudringen. Für einen Moment glitt ein böses Lächeln über die Lippen der Frau. Als sie vor der normalen Tür stand, glich ihr Gesicht wieder einer starren Maske.
    Sie trug zwar nur wenig Kleidung, jedoch besaß sie einen Schlüssel für die Tür. Ihn hatte sie immer bei sich. Sie trug ihn in einer kleinen Tasche an ihrer knapp sitzenden dunklen Hose.
    Der flache Schlüssel paßte in den schmalen Schlitz des Sicherheitsschlosses. Lautlos glitt er hinein. Sie schob ihn bis zum Anschlag, zögerte einen Moment, drehte ihn nach links und öffnete so lautlos wie möglich die Tür.
    In der Tat verursachte sie kaum Geräusche dabei. Auch als sie die Tür aufdrückte, war so gut wie nichts zu hören. Daß alles innerhalb des Wohnwagens einwandfrei funktionierte, dafür hatte Tricia immer Sorge getragen.
    Als sie ging, verlagerte sie ihr Gewicht erst auf die Zehenspitzen, bevor sie sich bei jedem Schritt abrollen ließ und so ein lautloses Vorankommen ermöglichte.
    Die Frau mit dem dämonischen Blut in den Adern war jetzt gespannt wie eine gebogene Stahlfeder. In ihrer eigenen »Höhle« kannte sie sich natürlich aus. Sie benötigte kein Licht, um sich orientieren zu können und stieß auch im Dunkeln nirgendwo gegen.
    Unhörbar huschte sie auf den Vorhang zu. Dort blieb sie für einen Moment stehen, lächelte wieder knapp und zog den Dolch aus der Scheide. Das dabei entstehende Geräusch war kaum zu vernehmen.
    Da sie die Tür nicht geschlossen hatte, drang ein Luftzug in den Wagen.
    Er berührte auch den Vorhang und ließ die Falten unmerklich zittern.
    Tricia hatte sofort erkannt, daß jemand den Vorhang bis zur Hälfte aufgezogen hatte.
    Ihr Blick war frei.
    Und sie sah den Mann!
    Der flackernde Kerzenschein war ihr schon zuvor aufgefallen. Sein Lichtkreis schaffte es, auch das Gesicht des Sitzenden ein wenig zu erhellen.
    Tricia hatte einen guten Blick für Menschen, zudem ein hervorragendes Gedächtnis, so daß sie sofort erkannte, wer da auf ihrem Schminkhocker seinen Platz gefunden hatte.
    Es war der Mann, den sie im Zirkus bei John Sinclair gesehen hatte. Den Namen kannte sie nicht, aber er hatte mit seiner Familie in der ersten Reihe gesessen.
    Jetzt hockte er hier, und er hatte etwas Schreckliches getan. Der dunkle Kelch mit der wertvollen Flüssigkeit lag gekippt auf dem kleinen Schminktisch. Dampf wölkte aus der Lache hoch und wallte träge dem Spiegel entgegen.
    Das Gesicht der Frau verzerrte sich vor Haß. Alles hätte passieren dürfen, nur das nicht.
    Aber die Götter hatten bereits reagiert. Sie waren innerhalb der Spiegelfläche zu sehen. Ihre Gesichter formten sich aus dem Nebel, sie würden diese Freveltat nicht so ohne weiteres hinnehmen und sorgten dafür, daß der Mann, der sich für diese Tat verantwortlich zeigte, völlig down war.
    Hilflos…
    Genau das wollte sie.
    Tricia brauchte nur vorzugehen und den Dolch nach unten in den ungeschützten Nacken des Mannes zu stoßen.
    Ganz einfach…
    Und sie machte einen lautlosen Schritt…
    ***
    Bill Conolly konnte es nicht fassen. Er schaute in den Spiegel und sah den Rauch. Dieser seltsame Qualm verdichtete sich immer mehr. Er stieg aus der Lache hoch, zog träge auf die Spiegelfläche zu, ließ das Gesicht des Reporters verschwimmen und zeigte dafür zwei völlig andere Fratzen.
    Sie gehörten den Göttern.
    Bill hatte noch nie von ihnen gehört. Er ahnte jedoch, daß er hier einem Rätsel auf die Spur gekommen war, dessen Grund im tiefsten Afrika verborgen lag und seine Auswirkungen auch in die europäische Zivilisation hineinstieß.
    Ein Gesicht sah aus wie ein Helm aus Knochen, in den jemand Schlitze für Augen und Mund hineingeschnitten hatte. Das andere Gesicht schien zu einem Tier zu gehören. Eine wilde schwarze Haarpracht, in der seltsam ovale Augen zu sehen waren, eine angedeutete Nase und auch ein gewisser Mund.
    Der Reporter stöhnte.
    Er fühlte mit einemmal, daß er sich eigentlich zuviel vorgenommen hatte.
    Durch seine ungeschickte Bewegung hatte er sich selbst eine Falle gestellt, denn die allmählich verdampfende Flüssigkeit trieb nicht nur gegen die Spiegelfläche, sie drang auch in sein Gehirn ein und beeinträchtigte das normale Denken.
    Bill wußte zwar noch, wer er war und was er hier gewollt hatte, zudem wollte er hier weg, aber er

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