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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befand.
    Dort sah ich ihn auch. Seine Gestalt hob sich vor dem dunkleren Untergrund ab, er schaute über das Wasser, und ich winkte ihm zu, damit er mich auch sah.
    Suko sah meine Gesten, er winkte auch zurück, aber er meinte nicht mich, sondern deutete an mir vorbei, weil er mir etwas zeigen wollte.
    Seine Bewegungen waren sehr hektisch, ich wußte erst nicht, was er damit meinte, schließlich drehte ich den Kopf, blickte selbst in die Richtung und erschrak.
    Dort kam etwas!
    Ein gespenstisches Bild bot sich meinen Augen, denn aus dem Wasser ragte eine Klinge.
    Es war das Köpfermesser!
    Fast hätte ich vergessen, mich zu bewegen, so sehr hatte mich der Schreck erfaßt, denn das, was ich zu sehen bekam, war wirklich unheimlich. Die Klinge wurde unterhalb der Wasserfläche festgehalten.
    Mit der blanken Breitseite schnitt sie durch die Flut, und sie erinnerte mich an die dreieckige Flosse eines Hais.
    Jegliche Illusion wurde mir genommen. Ich hatte den Köpfer noch längst nicht gestellt. Nein, nicht einmal einen Teilsieg hatte ich errungen. Ein Kopf war harmlos. Der Torso aber, der wollte killen.
    Und er zog seinen Kreis enger…
    ***
    Oben auf der Straße schaute Markus Küppers auf seine Uhr.
    »Verdammt, die kommen gar nicht mehr zurück.«
    Nach dieser Bemerkung warf ihm José Bexiga einen besorgten Blick zu.
    »Meinst du, daß es sie erwischt hat?«
    »Kann doch sein.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Das sind zwei Männer.«
    Küppers stand von dem Felsen auf, wo er Platz genommen hatte, und strich sein Haar zurück. »Denk daran, was die beiden Kichererbsen erzählt haben. Ihre Freundin ist erstochen worden. Brutal gekillt. Ohne Gnade. Vielleicht hat dieser Killer das auch mit den Männern gemacht.«
    »Dazu hätten sie ins Wasser gehen müssen.«
    »Vielleicht sind sie reingelockt worden.«
    José Bexiga schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles nicht glauben, was du mir da unter die Weste schieben willst. Aber die beiden hatten insofern recht, daß sie zu meinem Großvater wollten.«
    »Und was hat der damit zu tun?« fragte Markus.
    »Der kennt sich aus.«
    Küppers grinste. »Viele glauben daran, den großen Durchblick zu haben. Zum Beispiel mein Freund Frank Wick aus Mönchengladbach. Der denkt das auch immer, und wenn unser Verein dann verliert…«
    »Hör auf mit Fußball. Hier geht es um Mord.«
    Markus hob die Arme und spreizte seine Hände. »Okay, okay«, sagte er leise. »Ich mache ja alles, was du willst.«
    »Dann warte hier.«
    »Wie?« Markus zog ein erstauntes Gesicht.
    »Ja, du sollst hier auf mich warten.«
    »Und weshalb?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Nein, Mensch.« Markus wurde leicht sauer.
    »Du mußt auf die Kichererbsen aufpassen, während ich losfahre und nach meinem Großvater Ausschau halte.«
    »Was willst du denn mit dem?«
    »Herholen«, sagte José. »Du hast doch gehört, daß die beiden Polizisten ihn sprechen wollten.«
    »Ja, aber…«
    »Kein aber. Die Sache eilt.« José Bexiga machte jetzt Nägel mit Köpfen.
    Er schob Markus Küppers kurzerhand zur Seite, stieg in den R4 und haute die Türen zu. Bevor er startete, streckte er noch seinen Kopf aus dem Fenster: »Und gib auf deine Damen acht, Markus!«
    »Ja, ja…«
    »Bis gleich dann. Sag den Bullen, wenn ich noch nicht zurücksein sollte, daß ich mich beeile.«
    »Wie du willst.«
    José Bexiga startete. Der Auspuff röhrte wie ein liebeskranker Hirsch.
    Schwarze Wolken krochen aus ihm hervor, ein paarmal spotzte noch der Motor, dann setzte sich das Gefährt schaukelnd in Bewegung und wurde von José so rasch beschleunigt, wie es nur eben möglich war.
    Markus Küppers wandte sich wieder den zwei Kichererbsen zu. Susanne Balz und Silvia Wachowiak steckte zwar noch immer der Schock in den Knochen, aber sie hatten sich wieder ein wenig gefangen, hockten am Boden und lehnten mit ihren Rücken gegen die noch vom Tage warmen Felsen.
    »Er ist weg?« fragte Silvia.
    »Ja.« Markus kam zu ihnen. Neben Susanne ließ er sich nieder.
    »Wann kommt er zurück?«
    Markus sprach an Susanne vorbei. »Er sucht seinen Großvater, um ihn herzuholen.«
    »Und dann?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Hast du mal 'ne Zigarette?« fragte Silvia.
    »Tut mir leid, bin Nichtraucher.«
    »Auch das noch.«
    »Ich will wieder nach Hause«, sagte Susanne leise, aber so deutlich, daß alle es hören konnten. Im ersten Moment reagierte niemand. Bis Markus Küppers nickte. »Kann ich verstehen, daß ihr euren Urlaub nicht mehr

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