0279 - Die Bezwinger der Zeit
bin bereit", erwiderte Tako Kakuta.
„Achtung Kleiner!" dachte Rhodan angestrengt. „Es gebt gleich los!" Er wußte, daß der konzentriert „lauschende" Gucky seine Gedanken telepathisch verfolgte.
„Jetzt!" sagte Rhodan ruhig.
Mehr konnten Redhorse, Doutreval, Surfat und er im Augenblick nicht tun. Sie mußten jetzt warten, was Kakuta und der Mausbiber erreichten. Es war geplant, daß Kakuta die Schleuse des U-Bootes öffnen sollte, sobald er dazu in der Lage war.
Vielleicht, dachte Rhodan, würde sich die Schleuse nie öffnen. Es war durchaus möglich, daß der MdI den Überfall zurückschlug und sein Schiff zu einer Falle für Gucky und den Teleporter wurde.
An diese Möglichkeit wollte Rhodan jedoch nicht denken.
*
Tako Kakuta versuchte sich die eigenartige Spannung zu erklären, die ihn befallen hatte. Es war ein Gefühl der Beklemmung, aber auch der ungeduldigen Erwartung. Der Japaner schüttelte verwundert den Kopf. Was ihm in einigen tausend Einsätzen noch nicht widerfahren war, schien nun Wirklichkeit zu werden: Er litt unter Nervosität.
Vielleicht war das Wasser daran schuld, überlegte er, während er auf den Einsatzbefehl des Großadministrators wartete. Das Meer war auch für ihn eine ungewohnte Umgebung.
Tako Kakuta war bereit in das U-Boot hineinzuspringen, das schräg vor ihm wie ein Riesenfisch träge durchs Wasser glitt. Kakuta wußte, daß sein Schirmfeldprojektor gleichzeitig ein Ortungsschutz war, aber er wurde den Gedanken nicht los, daß der MdI vor irgendeinem Ortungsschirm saß und ihn mit spöttischem Lächeln beobachtete.
Bei allen Planeten, überlegte Kakuta grimmig. Vielleicht schaut er mir zu, wie man einem Insekt zuschaut. Er wartet unter Umständen nur darauf, daß er mich zerquetschen kann wie eine Fliege.
„Fertig?" hörte er Rhodan fragen.
Der unsinnige Wunsch, sich ans Ufer zu teleportieren, stieg in Kakuta auf. Er atmete schwer.
„Ich bin bereit", sagte er.
Alles an ihm spannte sich. Er wußte, daß ihn nur noch Sekunden von jenem entscheidenden Sprung trennten, der über sein Schicksal entscheiden würde. Nicht nur über das seine, sondern auch über das unzähliger anderer Menschen. Kakuta fühlte sich beengt. Der Schutzanzug kam ihm wie eine riesige, drückende Last vor.
„Jetzt!" sagte Rhodan.
Kakuta reagierte sofort. Insgeheim hatte er die ganze Zeit über befürchtet, er könnte im entscheidenden Augenblick versagen. Er hatte an mangelnde Konzentration oder an einen Verschleiß der psionischen Energie gedacht. Doch das alles erwies sich jetzt als falsch. Er sprang wie immer. Sein Körper zerriß innerhalb des parapsychischen Kraftfeldes und wurde durch ein übergelagertes Medium davongeschleudert. Es war der gleiche unfaßbare Vorgang wie immer.
Er spürte, wie er materialisierte, es war dieses fast schmerzhafte Gefühl in einen viel zu engen Panzer gepreßt zu werden, das Gefühl sich zusammenziehender Haut. Kakuta ächzte. Es dauerte nur Sekundenbruchteile, dann wurde es rings um ihn hell.
Mit einem Schlag begriff er, was geschehen war. Seine Umwelt wurde ihm bewußt. Seine Gedanken begannen blitzschnell zu arbeiten.
Er hatte einen Teleportersprung ausgeführt.
Er befand sich an Bord eines U-Bootes, das von einem gnadenlosen Feind der Menschheit gesteuert wurde. Bevor er diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, hielt Kakuta den Paralysator bereits in der Hand.
6.
In der Morgendämmerung wirkte das Landefeld des riesigen Raumhafens grau und nüchtern. Einige verschlafene Lemurer begannen mit Reparaturarbeiten an den verschiedenen Schiffen, die in diesem Teil des Hafens standen. Kleine Montagewagen huschten über das Landefeld. In den Räumen der Verwaltungs- und Kontrollgebäude brannten noch die Lichter.
Dromm lehnte sich erschöpft an das Geländer der Gangway, die zur PERTAGOR hinaufführte. Diese Nacht würde er nie vergessen. Er hatte sie zusammen mit drei Irren an Bord eines Raumschiffes zugebracht, das einmal ihm gehört hatte. Ursprünglich hatte er bezweifelt daß die drei Alarer auch nur das geringste von Raumschiffen verstanden. Jetzt war er anderer Meinung. Die ganze Nacht hatten sie ihn im Schiff herumgehetzt und Beanstandungen vorgebracht. Und was das Schlimmste war: Die Kerle verstanden von Raumfahrt mehr als Dromm. Sie entdeckten winzige Fehler, von deren Vorhandensein Dromm nicht einmal geahnt hatte.
Doch nun schienen sie endlich zufrieden zu sein. Der große, schlanke Bursche, der sich Ob Tolareff nannte,
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