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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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hineingeraten. Außerdem friere ich und habe Hunger.“
    Campion ließ den Wagen wieder an. Dichter Nebel zog in Schwaden über die Straße. Kate beugte sich vor. „Da ist ein Schild, Eric.“ An einem verrotteten Pfosten hing ein verwittertes, von der Sonne gebleichtes Schild. Die Buchstaben WIDDERBURN waren in schwarzer, zerlaufener Farbe wie von einer alten, zitternden Hand darauf gekritzelt.
    „Ich glaube, ich steige aus und gehe ein Stück. Mal sehen, was ich finde“, sagte Campion.
    „Eine deiner Eingebungen?“ fragte Kate.
    Campion, der die Wagentür geöffnet hatte, zögerte einen Augenblick, bevor er ausstieg. „Du bist nervös, seit wir die Hauptstraße verlassen haben. Was ist eigentlich los mit dir?“
    „Mir hat nicht gefallen, was der alte Mann an der Tankstelle erzählte.
    Über merkwürdige Leute und ein Dorf, in dem es spukt.“ Sie vermied dabei, ihn anzusehen. „Möchtest du mitkommen?“ „Nein, ich bleibe hier und bringe mein Make-up in Ordnung“, antwortete sie. Campion schaute sie nachdenklich an, bevor er sich umdrehte und losmarschierte.
    In seinen Gedanken herrschte ein Durcheinander von Erinnerungen, Ärger und Unsicherheit, was die Zukunft bringen würde. Seine Gefühle für Valerie waren plötzlich wieder lebendig; sein Verlangen, die Verwirrung und der Schmerz, von denen er geglaubt hatte, sich in fünfjähriger harter Arbeit überwunden zu haben. Er ärgerte sich auch, daß ihm seinerzeit die Verbindung der Dillons zur Schwarzen Magie entgangen war, einer Kunst, die man nicht so schnell erlernen konnte. Nur Generationen Eingeweihter konnten jemand die Fähigkeit verleihen, einen Brief über ein paar hundert Meilen hinweg durch Telekinese zu bestellen und zu zerstören, nachdem er gelesen wurde. Eine vage Furcht beschlich ihn. Je näher er Widderburn kam, desto deutlicher wurde seine Ahnung, daß ihn dort Grauenvolles erwartete. Er bedauerte jetzt zutiefst, daß er Kate mitgenommen und in Gefahr gebracht hatte.
     

     

Kate Mallory hatte nach Beendigung ihrer Assistentenzeit keine Praxis eröffnet, weil sie näher bei ihrem Bruder Dave, ihrem einzigen noch lebenden Verwandten, sein wollte. In Riverview war kein Platz für sie gewesen. Die Leute dort dachten altmodisch und gingen ungern zu einer Ärztin.
    Sie haßte das Alleinsein, deshalb hatte sie sich auch nicht anderwärts eine Stelle gesucht. Seit jener Nacht, als Eric sie zur Mitarbeit in seinem Büro überredet hatte, wußte sie außerdem, daß sie gar keine kühle, kompetente Ärztin sein und sich um die Kinder anderer Frauen kümmern wollte. Sie wollte Eric Campion heiraten und eigene Kinder haben.
    Sie haßte seinen Beruf und sagte sich immer wieder, daß sie nicht an Geister und Dämonen glaubte. Sie spöttelte über ihre gemeinsame Arbeit, teils aus wirklicher Geringschätzung, teils weil sie ihre Gefühle nicht zeigen wollte. Während sie jetzt allein im Wagen saß, fragte sie sich, wie lange es ihr noch möglich sein würde, ihr wahres Gesicht hinter einer Maske zu verbergen. Mechanisch brachte sie ihr Make-up in Ordnung. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als ob tausend unsichtbare Augen sie beobachteten, und sie fing an, sich unruhig auf ihrem Sitz hin und her zu bewegen. Den Tränen nahe, überlegte sie gerade, ob sie Eric folgen sollte, als er im Nebel auftauchte.
    „Die Stadt liegt etwa eine dreiviertel Meile vor uns“, sagte er. „Die Straße ist aber durch einen Erdrutsch und einen umgestürzten Baum blockiert.“
    „Müssen wir zurück?“
    „Nein, wir können über den Baum klettern und den Rest des Weges zu Fuß gehen.“
    Sie wunderte sich über seinen grimmigen Gesichtsausdruck. „Du wußtest, daß die Straße gesperrt war. Du hast es zumindest geahnt. Deshalb bist du gelaufen, anstatt zu fahren.“
    Campion widersprach nicht.
    Ihr Verdacht wuchs, daß er wirklich gewußt hatte, was vor ihnen lag. Daß er Dinge voraussah, die ein normaler Mensch nicht wissen konnte, machte sie noch unsicherer. „Deine Vorahnungen bringen mich auf die Idee, du wärst eine Hexe.“
    „Hexenmeister“, seine Stimme klang genauso grimmig wie sein Gesicht. „Ein Mann ist ein Hexenmeister.“
    „Bist du einer, Eric?“
    „Ich habe Gesichter!“ Das war alles, was er zugab.
    Er öffnete die Wagentür, und sie stieg aus. Aus dem Handschuhfach holte er eine Taschenlampe. Sie trug ihr Arztköfferchen und eine Reisetasche, während er sich mit dem restlichen Gepäck belud.
    Campion fühlte sich stets unbehaglich, wenn

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