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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nach ihren Schritten?
    Angies Herz klopfte aufgeregt gegen die Rippen. Sie redete sich ein, ihr würde Gefahr drohen, und sie dachte, daß es doch vernünftiger gewesen wäre, die Nacht bei Tante Maggie zu verbringen.
    Oder sie hätte sich wenigstens wieder ein Taxi leisten sollen. Ein Mädchen nachts allein auf der Straße… Wird es nicht von manchen Männern als Freiwild angesehen?
    Obwohl Angie schnell ging, holte der Mann auf. Angie begann zu laufen. Die nackte Angst stand ihr ins hübsche Gesicht geschrieben. Sie schwor sich, nie wieder allein um diese Zeit zu Fuß nach Hause zu gehen.
    Du bist viel zu leichtsinnig, dachte sie. Tag für Tag berichten die Zeitungen von den schlimmsten Verbrechen, die zumeist nachts verübt werden. Sollte dir das nicht eine Warnung sein?
    Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Seite. Gott, war sie denn noch nicht bald zu Hause? Blitzartig überlegte sie, ob sie sich verstecken sollte.
    In einer finsteren Einfahrt standen Holzkisten. Dazwischen war Platz. Schon stand Angies Entschluß fest. Sie eilte auf die Kisten zu und verbarg sich keuchend dahinter.
    Es vergingen nur wenige Augenblicke. Dann tauchte im Grau des Nebels die Gestalt eines gedrungenen Mannes auf. Angie hielt den Atem an. Sie biß sich auf die Unterlippe.
    Der Mann, der ihre Schritte nun nicht mehr hörte, hatte sein Tempo verlangsamt. Nun blieb er stehen. Angies Herz klopfte hoch oben im Hals. Mit großen Augen beobachtete sie den Unbekannten.
    Ein kalter Schweißfilm lag auf ihrem Gesicht, das starr vor Furcht geworden war. Was sie vermutet hatte, stimmte. Der Mann war tatsächlich hinter ihr her.
    Nun stand er dort und war unschlüssig.
    Geh weiter, dachte Angie zitternd. Geh um Himmels willen weiter. Laß mich in Ruhe. Was willst du denn von mir?
    Sie erinnerte sich an eine Gewalttat, die vor nicht allzu langer Zeit einiges Aufsehen erregt hatte. Auf einer U-Bahn-Toilette hatte ein Mann mit einer Axt eine Frau überfallen und niedergeschlagen…
    Warum fallen einem solche Dinge ausgerechnet in solchen Situationen ein? ärgerte sich Angie. Fürchte ich mich nicht schon genug?
    Müssen solche Gedanken meine Angst noch hochpeitschen?
    Sie fühlte sich mit einemmal nicht mehr sicher genug in ihrem finsteren Versteck. Noch tiefer wollte sie sich in der Lücke verbergen. Dabei stieß sie gegen eine der Kisten – und verriet sich prompt mit einem rumpelnden Geräusch.
    Der Unbekannte fuhr herum.
    Und jetzt kam er auf Angie Lampert zu.
    Er hatte ein flaches, nichtssagendes Gesicht. Angie beobachtete ihn zwischen zwei Kisten hindurch. Er blieb vor dem Stapel stehen.
    Als er sie entdeckte, verzog sich sein bleiches Gesicht zu einem breiten, grausamen Grinsen.
    Der Mann mit der Axt? schoß es Angie durch den Kopf. Ist er es?
    Die Polizei hat ihn noch nicht erwischt.
    Sie schaute auf seine Hände, entdeckte keine Axt, atmete dennoch nicht erleichtert auf, denn im selben Moment passierte etwas Fürchterliches…
    ***
    Der Unbekannte verwandelte sich. Seine Augenhöhlen sanken tief ein, die bernsteinfarbenen Augen schienen auf eine geheimnisvolle Weise zu glühen. Das Gesicht zerfloß förmlich, die Haut fing an zu glänzen und wurde schleimig, und als das Monster sein Maul öffnete, blickte Angie in einen blutroten Rachen und sah gelbe, dreieckige Zähne.
    Sie wußte nicht, daß sie einen Ghoul vor sich hatte.
    Ghouls, das sind widerwärtige Leichenfresser, die zumeist auf Friedhöfen hausen. Es gibt aber auch Ghouls, denen die Toten nicht genügen. Sie suchen sich lebende Opfer…
    Ghouls, die niedrigste Dämonenart, sogar von den Mitgliedern der schwarzen Macht gering geschätzt! Mit solch einem Horror-Wesen hatte es Angie Lampert zu tun.
    Aber sie traute ihren Augen nicht, zweifelte an ihrem Verstand.
    Das gibt es nicht! dachte sie. Du mußt verrückt geworden sein!
    Der Ghoul stieß ein gieriges Fauchen aus. Er war hungrig und wollte seinen Hunger stillen. Rasch trat er näher. Mit seinen krallenbewehrten Pranken fegte er die Kisten zur Seite.
    Er legte sein Opfer frei. Angie wollte schreien, doch die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Als die Hand des Ghouls sie ergreifen wollte, stieß sie ihm eine Kiste entgegen.
    Er machte einen Schritt zur Seite und knurrte gereizt. Angie federte hoch. Mit einem weiten Satz sprang sie an dem Monster vorbei. Der Ghoul warf sich hinter ihr her; seine Klauen erwischten Angies Blouson, das häßliche Geräusch von zerreißendem Stoff durchschnitt die Nacht, doch Angie blieb nicht

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