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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bonney wußte, daß Zohra Grant einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war.
    ***
    Die Aufbahrungshalle war voller Menschen. Sie alle wollten John Madden das letzte Geleit geben. Der Tod hatte den energiegeladenen Mann mitten aus dem Leben herausgerissen.
    Erst vierzigjährig hatte er diese Welt bereits verlassen müssen.
    Niemand konnte es verstehen, am allerwenigsten seine Frau Amanda. Er war immer kerngesund gewesen.
    Zugegeben, er hatte viel gearbeitet als Filialleiter einer großen Londoner Bank, aber er hatte sich gesund ernährt und in seiner Freizeit viel Sport betrieben.
    Jogging, Schwimmen, Tennis… Damit wollte er sich fit halten, doch alles hatte nichts genützt, das Herz war stehengeblieben – von einem Moment zum andern.
    Beim Abendessen war es passiert. Er und seine Frau hatten am Tisch gesessen und sich über Freunde unterhalten. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er starrte Amanda an. Sein Gesicht verzerrte sich, als habe er entsetzliche Schmerzen. Sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. Dann fiel er vornüber auf den Tisch, warf das Rotweinglas um und regte sich nicht mehr.
    Ein furchtbarer Schock für Amanda Madden, die ihren Mann sehr geliebt hatte. Sie hatten eine überaus glückliche Ehe geführt.
    John Madden war ein liebevoller, taktvoller, großzügiger Gatte gewesen.
    Einen Haupttreffer hatte Amanda mit ihm gemacht, das hatten ihre Freundinnen schon vor sechzehn Jahren behauptet, als sie John heiratete. Und sie waren bis zu seinem Tod so glücklich wie am ersten Tag gewesen. Eine Seltenheit, aber auch das gibt es.
    Und nun lag er dort in diesem Sarg, der in einem Blumenmeer zu versinken drohte, war aus dem Leben geschieden und ließ Amanda allein zurück, denn ihre glückliche Ehe hatte nur einen einzigen Wermutstropfen gehabt: Sie war kinderlos geblieben.
    Allein! dachte Amanda Madden und weinte still hinter dem schwarzen Schleier, der ihr bleiches Gesicht verdeckte. Mutterseelenallein… Sie wußte nicht, wie sie damit fertigwerden sollte.
    Natürlich hatte sie Freunde, und alle waren rührend besorgt um sie, aber nichts ermüdet so rasch wie Mitleid.
    Man konnte sich nicht ständig um sie kümmern, hatte eigene Probleme, die bald wieder in den Vordergrund rücken würden. Dann würde sie ihren Freunden mit ihrem Leid zur Last werden.
    Gott im Himmel, dachte Amanda Madden. Warum bestrafst du mich so grausam? Was habe ich getan? Womit habe ich deinen Zorn auf mich gelenkt? War ich all die Jahre nicht schon genug gestraft, weil ich keine Kinder bekommen konnte? Mußtest du mich noch härter schlagen? Warum? Warum?
    Am liebsten hätte sie es laut herausgeschrien, so verzweifelt war sie.
    Die Sargträger trafen ein. Sie räumten Blumen und Kränze beiseite. »Komm«, sagte George Noris, John Maddens bester Freund, sanft zu der jungen Witwe. Er schob seine Hand unter Amandas Arm und war ihr beim Aufstehen behilflich.
    Müde und kraftlos war sie. Wenn sie nicht saß, stützte George sie ständig. George – ein wahrer Freund.
    Seit Johns Tod war er immerzu in ihrer Nähe, wenn sie ihn brauchte. Er sagte, das wäre er seinem toten Freund schuldig. Er hatte auch Beruhigungstabletten für sie besorgt, damit sie sich bei der Beerdigung nicht zu sehr aufregte und womöglich mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
    »Wie fühlst du dich, Amanda?« fragte er.
    »Elend«, hauchte sie hinter dem schwarzen Schleier.
    »Er mußte nicht leiden.«
    »Ein schwacher Trost. Bei einem alten Menschen muß man damit rechnen, aber John war vierzig…«
    »Versuche dich damit zu trösten, daß er uns in eine bessere Welt vorausgegangen ist. Eines Tages wirst du ihn wiedersehen.«
    Die Sargträger hatten Blumen und Kränze fortgeräumt und nahmen beiderseits des Sarges Aufstellung.
    »Ich möchte ihn noch einmal sehen, George«, sagte die junge Witwe leise.
    George Noris schüttelte den Kopf. »Davon rate ich dir ab. Es wird dich überfordern.«
    »Bitte, George…«, flehte Amanda Madden.
    »Warum willst du die Wunde noch mehr aufreißen?«
    »Ich muß John noch einmal sehen.«
    »Es wird dir sehr wehtun. Du wirst zusammenbrechen.«
    »Du darfst es mir nicht verwehren, George!«
    »Na schön, ich rede mit den Sargträgern«, erwiderte George Noris und ließ Amanda Madden vorsichtig los. Sie riß sich zusammen, schwankte nicht einmal. Aber sie mußte ihre ganze Kraft aufbieten, um so kerzengerade stehenzubleiben.
    Noris begab sich zu den Sargträgern. Er sprach mit

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