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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewöhnlichen Menschen.
    Waren es keine gewöhnlichen Menschen?
    Auf diese Frage erhielt der Ex-Dämon umgehend die Antwort, denn die drei Kerle verwandelten sich in widerliche Ghouls!
    ***
    »Los, aussteigen!« befahl Todd Donat.
    »Sie sollten sich besser aufs Eisverkaufen beschränken«, sagte ich spitz. »Als Verbrecher nimmt Sie nämlich keiner ernst.«
    »Ich bin kein Verbrecher!« stellte Donat richtig.
    »Sie bedrohen mich mit einer Waffe, schlagen mich bewußtlos, entführen mich und berauben mich meiner Freiheit. Sagen Sie’s ihm, daß das alles schwere Verbrechen sind, Lookinland.«
    Der Rechtsanwalt zuckte mit den Schultern. »Wir tun, was wir für richtig halten, Ballard.«
    »Und das Gesetz?«
    »Darauf pfeifen wir. Wir haben unsere eigenen Gesetze.«
    »Sie meinen die ›Freunde der Erleuchtung‹.«
    »Richtig.«
    »Um was für eine Erleuchtung handelt es sich hierbei? Daß sich Verbrechen doch auszahlen?«
    »Das wird Ihnen jemand anders erklären«, sagte Lookinland, und da ich immer noch im Wagen saß, wurde er handgreiflich. Er packte mich und zerrte mich aus dem Fahrzeug.
    Er hatte allen Grund, sauer auf mich zu sein. Ich hatte ihm mit meinen Fäusten ganz schön zugesetzt. Die Spuren waren jetzt noch in seinem Gesicht zu erkennen. Das freute mich.
    Sie führten mich in den Keller des alten Hauses. Wir gelangten in einen schummerigen großen Raum mit steinernen Wänden. Ich mußte mich in einem der ältesten Häuser von Soho befinden.
    Obwohl Todd Donat, Peter Lookinland und ich allein hier unten waren und im Moment stillstanden, war der große Raum von gespenstischen Geräuschen erfüllt.
    Ich hörte ein Schaben und Kratzen, gedämpftes Brummen und Knurren. Was befand sich jenseits dieser Mauern?
    Ein schrilles Knirschen drang an mein Ohr und lenkte meine Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung. Aus der Steinwand löste sich eine Drehtür, und eine Sekunde später sah ich einen Mann, der mir bekannt war: David Newland, den Prediger der
    »Freunde der Erleuchtung«.
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Der Mann des Friedens, wie er sich selbst genannt hatte, freute sich über die kritische Situation, in der ich mich befand.
    Sie hatten nicht die Absicht, mich laufen zu lassen, das stand fest.
    Sie hatten Zohra Grant aus irgendeinem Grund ermordet, und ich war ihnen mit meiner Schnüffelei lästig geworden.
    Für Kerle ohne Gewissen ist es kein Problem, sich einen lästigen Zeitgenossen vom Hals zu schaffen. Man kann ihn erschießen, erstechen, erschlagen, erwürgen, ihm einen Stein um den Hals hängen und in die Themse werfen…
    Der Phantasie waren diesbezüglich keine Grenzen gesetzt.
    Der Prediger blieb zwei Schritte vor mir stehen. Todd Donat und Peter Lookinland achteten darauf, daß ich mich nicht auf den mageren Mann stürzte.
    »Willkommen in unserem Haus, Mister Ballard«, sagte David Newland.
    »Wem gehört das Gebäude? Ihnen?«
    »Den ›Freunden der Erleuchtung‹.«
    »Es ist ein Schlupfwinkel für gewissenlose Verbrecher, den die Polizei irgendwann ausheben wird. Das wird der Tag eurer Erleuchtung sein – wenn ihr hinter schwedische Gardinen wandert!«
    Der Prediger schüttelte den Kopf. »Dazu wird es nicht kommen.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Wir werden kräftig unterstützt.«
    »Von wem? Was ist das für ein komischer Verein, die ›Freunde der Erleuchtung‹?«
    David Newland warf sich stolz in seine schmale Brust. »Es war an einem tristen Januarabend, ich war allein zu Hause und mit mir und der Welt unzufrieden. Etwas Großes wollte ich leisten, aber ich wußte nicht, was. Ich wollte mir gewissermaßen ein Denkmal setzen, das mich überlebt. Oder ist es gar nicht möglich, daß ein Mensch sich selbst überlebt?«
    Er sprach mit glänzenden Augen, seine Stimme klang fanatisch, und ich war davon überzeugt, daß er verrückt war. Hielt er sich für eine Art Messias? Welche Botschaft hatte er der Menschheit zu bringen?
    Garantiert keine gute, denn seine Hände waren mit Zohra Grants Blut besudelt. David Newland konnte nur ein Messias der Hölle sein. Hatte sie Einfluß auf ihn genommen?
    »Lange dachte ich über dieses Problem nach«, erzählte der Prediger weiter, »und plötzlich kam mir die Erleuchtung. Ja, ein Mensch kann sich selbst überleben. Aber er muß bereit sein, jedes Opfer dafür zu bringen. Er darf vor nichts zurückschrecken.«
    »Vor nichts!« sagte ich hart. »Nicht einmal vor einem Mord!«
    »Sehr richtig, Tony Ballard. Nicht einmal

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