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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gegner dermaßen forderten, mußte er seine Kraftreserven mobilisieren. Außerdem aktivierte er eine stärkere Abwehrmagie.
    Das half. Dadurch bekam er seine rechte Hand frei. Er spreizte die harpunenpfeilähnlichen Silberfinger und stieß sie einem Unhold durch die Brust in das Herz.
    Wie vom Blitz getroffen brach das Monster zusammen und löste sich auf.
    Der Hüne kämpfte sich hoch. Seine höllischen Gegner klammerten sich aber weiterhin an ihn, flankierten ihn von links und rechts. Er war der Bar zugewandt und wußte plötzlich, wie er sich durchsetzen konnte.
    Erneut schoß er zwei Feuerlanzen ab. Sie fegten durch die Diskothek und trafen die Flaschen auf dem Regal. Klirrend zerplatzten sie, Alkohol spritzte nach allen Seiten davon und entzündete sich an der Hitze von Mr. Silvers Feuerblick.
    Im Nu stand die Bar in Flammen.
    Feuer müssen Ghouls fürchten. Dagegen können sie sich nicht schützen. Mit Feuer kann man sie vernichten. Logischerweise reagierten die Leichenfresser auf die grell züngelnden Flammen mit Panik.
    Sie stießen Mr. Silver zurück und ergriffen die Flucht. Aber der Ex-Dämon hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu lassen…
    ***
    Eine der Steinwände versank im Boden, und ich erblickte hinter dicken Gitterstäben Dutzende Ghouls. Meine Nackenhärchen sträubten sich bei diesem Anblick.
    Sie waren es gewesen, die die Geräusche verursachten, die ich vorhin vernommen hatte. Die Wand gab den Blick auf einen riesigen Käfig frei. Die Leichenfresser verzichteten darauf, sich in menschlicher Gestalt zu präsentieren.
    Sie zeigten sich so, wie sie wirklich aussahen – grauen- und ekelerregend. Sie streckten ihre schleimigen Arme durch das Gitter; ihre krallenbewehrten Klauen zuckten.
    Die Gier nach Menschenfleisch ließ sie heulen, und ich fragte mich, ob sie die »Freunde der Erleuchtung« verschont hätten, wenn David Newland sie in diesem Augenblick freigelassen hätte.
    »Sind das nicht prächtige Geschöpfe?« rief der Prediger begeistert aus.
    Er konnte tatsächlich nicht bei Trost sein.
    »Sie sind nicht schön anzusehen, aber sie vereinen Kraft und Grausamkeit in sich. Sie sind böse, tückisch und absolut tödlich für jeden Menschen.«
    »Auch für Sie und Ihre Freunde?« wollte ich wissen.
    Newland grinste. »Nein, uns tun sie nichts, denn wir sind ihre Verbündeten, und wir werden den Beweis erbringen, daß Ghouls zu Unrecht auf der untersten Stufe der Dämonenrangordnung stehen! Sehen Sie sich diese kleine Armee an, Tony Ballard. Sie wartet voller Ungeduld auf ihren Einsatz. Wir, die ›Freunde der Erleuchtung‹, können sie nicht mehr lange zurückhalten. In Kürze werden wir die Ghouls auf die Menschheit loslassen, und die Leichenfresser werden in London schrecklich wüten.«
    »Sie sind wahnsinnig, Newland!«
    Der Prediger, der Mann des Friedens, holte aus und gab mir eine Ohrfeige. Gefährlicher Fanatismus funkelte in seinen Augen. »O nein, Ballard, ich bin nicht wahnsinnig. Mir kam die Erleuchtung. Ich weiß endlich, auf welche Seite ich gehöre. Ich werde Sie überleben. Ich werde mich selbst überleben. Ich werde London überleben – als Dämon!«
    Das Verfluchte daran war, daß seine Rechnung durchaus aufgehen konnte. Das Ziel, das er sich und seinen Freunden gesetzt hatte, war zu erreichen. Er wäre nicht der erste Mensch gewesen, den Asmodis in den Dämonenstand erhob, weil er der Hölle einen großen Dienst erwiesen hatte.
    Es war zu befürchten, daß das klappte.
    Die dämonischen Ungeheuer drängten an das widerstandsfähige Gitter und rüttelten wild an den Stäben. Wenn es zwischen ihnen und den »Freunden der Erleuchtung« eine Art Stillhalteabkommen gab, konnte die Gier dieser vierzig oder fünfzig Ghouls nur mir gelten.
    In meiner Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Ich war kein Hellseher, aber ich glaubte trotzdem zu wissen, was David Newland vorhatte. In wenigen Augenblicken würde sich dieses Gitter öffnen, und eine Ghoulwoge würde mich überschwemmen.
    Unvorstellbares würde mit mir passieren.
    Ich war gefesselt. Wie sollte ich mich gegen diese dämonische Übermacht verteidigen? Ein grauenvolles Ende stand mir bevor.
    Mein Blick fiel auf den Colt Diamondback, der in Lookinlands Hosenbund steckte.
    Damit hätte ich sechs Ghouls töten können, denn sechs geweihte Silberkugeln befanden sich in der Trommel. Die Patrone, die ich auf dem Areal der Erdkabelfabrik abgefeuert hatte, hatte ich durch eine neue ersetzt.
    Aber waren sechs Schuß nicht lächerlich

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