0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
dröhnend.
»So wird das gemacht«, brüllte er.
Zamorra keuchte. Die Hitze raubte ihm fast den Verstand. Er sah, wie der Wandbelag förmlich weggefressen wurde. Darunter kam nackter Fels zum Vorschein, aber da war auch eine Tür. Eine Steintür, die nur von dem weichen Material geschützt worden war! Asmodis bewegte sich. Zamorra sah, wie der Teufel die Tür aufstieß. Gleichzeitig wurde sein Arm gummiförmig lang. Er packte Blake Andrews!
Und huschte mit seinem Gefangenen aus dem brennenden Raum!
Zamorra stürzte sich blindlings vorwärts. Aber er war nicht schnell genug. Noch während das Höllenfeuer erlosch, warf Asmodis die steinerne Tür wieder hinter sich zu. Sein Lachen verhallte.
Der Fürst der Finsternis war frei…
***
»Nein!« schrie Zamorra. Er warf sich gegen die Tür. Aber er war zu langsam. Er konnte nur noch eines tun; er warf Gwaiyur!
Das Zauberschwert geriet zwischen Tür und Rahmen.
Ein helles Geräusch entstand. Sekundenlang fürchtete Zamorra, das Schwert würde zerbrechen. Aber dann trat Stille ein, und das Schwert steckte immer noch heil dazwischen. Zamorra atmete tief durch und erhob sich.
Er sah sich um.
Gryf war bleich geworden.
»Er wollte uns hier einsperren und auf eigene Faust losziehen«, keuchte er. »Verdammt…«
»Er ist eben der Teufel.« Zamorra lachte freudlos. »Worauf warten wir noch? Raus aus dieser Mausefalle. Das Feuer ist zwar erloschen, aber…«
Er benutzte Gwaiyur als Hebel und öffnete die steinerne Tür wieder. Vorsichtig trat er hinaus auf den blau erleuchteten Gang.
Er sah nach rechts. Da kauerte Asmodis, über den am Boden liegenden Blake Andrews gebeugt, und wollte dem die Kehle zudrücken!
Zamorra stand passend. Er trat kräftig zu. Asmodis brüllte, überschlug sich und flog über Andrews hinweg, mußte ihn dabei loslassen. Hinter Zamorra brachen Teri, Gryf und Bob Coch in schallendes Gelächter aus, trotz der ernsten Lage, in der sie sich alle befanden. Aber die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik.
Selbst Zamorra erlaubte sich ein leichtes Grinsen. Wahrscheinlich war er der erste und einzige Mensch, dem es jemals gelungen war, den Teufel in den Hintern zu treten.
Asmodis richtete sich wieder auf. Funken stoben aus seinen Nüstern. »Du…«
Zamorra machte eine abwehrende Handbewegung. »Solange ich hier bin, wird nicht gemordet«, sagte er scharf.
»Sein Tod würde mich stärken«, schrie Asmodis wütend. »Unsere Chancen wären größer gegen den MÄCHTIGEN…«
»In diesem Fall unterscheiden sich unsere Ansichten über die Art des Vorgehens wohl gründlich«, warf Gryf jetzt ein. »Es wird ja wohl auch anders gehen, nicht wahr?«
Teri half Blake Andrews auf die Beine. Der Ölbaron warf Asmodis einen ängstlichen Blick zu. Der Teufel grinste böse. »Ich kriege dich«, flüsterte er. »Bald…«
»Schützen Sie mich«, keuchte Andrews. »Mann, Sie können sich eine goldene Nase verdienen, wenn Sie diesen Satan von mir fernhalten…«
»He!« sagte Teri. »Sie sind ja wieder auf Normaltempo! Vorhin waren Sie doch kaum in der Lage, sich zu bewegen…«
»Etwas ist in jener Gefängniszelle«, sagte Asmodis knurrend. »Es wirkt auf jeden verschieden.«
»Aber Gedanken lesen oder springen kann ich immer noch nicht«, raunte Teri leise, daß nur Zamorra und Gryf es hörten. »Das wirkt noch nach…«
»Allmählich sollten wir anfangen, etwas zu tun«, sagte Zamorra. »Weiß einer, wohin wir von hier aus müssen?«
»Mir nach«, verlangte Asmodis. Er setzte sich ohne ein weiteres Wort in Bewegung und schritt den Gang weiter entlang. Seine Schweifspitze glühte nur noch ganz schwach. Zamorra nickte Nicole und den anderen zu, umfaßte mit einer Hand den Schwertgriff und mit der anderen den Dhyarra-Kirstall und folgte dem Fürsten der Finsternis.
Asmodis bewegte sich mit so traumhafter Sicherheit, daß es Zamorra fast schon unheimlich wurde. Woher wußte der Teufel, wohin er sich bei jeder Gangbiegung zu wenden hatte? Oder nahm er Dinge wahr, die Zamorra entgingen, weil ihm die entsprechenden Sinne dafür fehlten? Immerhin war seine Para-Begabung nur schwach ausgeprägt, und seit einiger Zeit überflügelte ihn Nicole da schon… Er sah sie prüfend an, aber sie gab nicht zu erkennen, ob sie außersinnliche Wahrnehmungen hatte.
Plötzlich blieb Asmodis stehen.
»Hinter der nächsten Gangbiegung ist eine Falle«, sagte er. »Dort lauern Wesen, die ich nicht richtig erfassen kann. Wir werden kämpfen müssen.«
»Nein«,
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