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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, weideten oft Schafe. Es war auch niemand da, der einen Garten hätte pflegen können.
    Am Himmel spielten sich gespenstische Szenen ab. Wolken jagten hintereinander her. Dicke graue Bälle, vom Wind getrieben und zu seltsamen Figuren geformt.
    Hin und wieder, wenn es besonders blanke Stellen gab, dann sahen die sieben Blutsauger einen fast vollen Mond. Das war für sie natürlich ideal.
    Es gab kein Tor mehr, das den Eingang verschlossen hätte. Es war im Laufe der Zeit verfault oder herausgebrochen worden. Die sieben weißen Vampire konnten den Burghof betreten und sahen auch hier den Verfall. Unkraut überwucherte die Mauer. Aus den Fenstern war das Glas gefallen. In den leeren Löchern hockten die Vögel der See und nisteten dort.
    Ein Spiel aus Schatten und fahlem Mondlicht geisterte über die Ruine. Dazu sang der Wind in den Höhlen, Ritzen, Spalten und Öffnungen. Es regnete nicht mehr. Auch das Gewitter war weder zu hören noch zu sehen. Nicht einmal mehr ein fernes Wetterleuchten.
    Die Temperatur war stark gefallen. Das merkten die sieben Blutsauger nicht. Ihnen war es egal, ob Menschen unter Hitze stöhnten oder vor Kälte klapperten, so etwas störte sie überhaupt nicht.
    Wenn sie sich auf dem Burghof bewegten, wirkten sie wie geisterhafte Wesen, die irgend jemand hell angemalt hatte.
    Ein gespenstisches Bild, denn sie hatten sich geteilt und suchten jeder an einem bestimmten Fleck. Sehr schnell bewegten sie sich nicht. Eher schwankend und zögernd, als würde ihnen noch die nötige Kraft fehlen, um all ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Schließlich hatten sie gefunden, was sie suchten. In einem alten, halb zusammengebrochenen Schuppenbau sahen sie Hacken und Schaufeln liegen. Damit bewaffneten sie sich.
    Aus ihren blutigen Augen starrten sie diese Werkzeuge an, bevor sie sich umdrehten und durch das Hauptportal die stockfinstere Burg betraten. Auch hier hatte der Zahn der Zeit an den Mauern genagt. Fenster waren keine vorhanden, die Einrichtung war verschwunden. Wahrscheinlich hatten die Bewohner sie mitgenommen.
    Den sieben Vampiren machte es nichts aus. Sie wollten die Burg als ihr Hauptquartier benutzen und vor allen Dingen in die Verliese.
    Für diesen Weg brauchten sie die Schaufeln und Hacken.
    Die sieben Gestalten hatten schon richtig getippt. Der Weg zum Keller war durch allerlei Geröll und Schutt versperrt.
    Es würde lange dauern, bis sie ihn weggeschafft hatten. Doch sie besaßen Zeit.
    Die Menschen liefen ihnen nicht weg.
    ***
    Wir hatten eine unheimliche Nacht verbracht.
    Unheimlich, wenn ich an die Geräusche dachte. Es war nie still im Turm. Irgendwo bewegte sich und knackte immer etwas. Auch jaulte der Wind, wenn er durch die Luken fuhr und in den alten Turm hineinstrich. Es hörte sich jedesmal an, als wären zahlreiche Flötenspieler am Werk.
    Der Pater hielt sich ausgezeichnet. Seine »Krankheit« hatte er überwunden, und er schlief sogar einige Stunden.
    Auch ich nickte ein, wurde aber schnell aus dem Schlaf gerissen, wenn ich ein Geräusch vernahm, das mich störte.
    Es war ein unruhiges Schlafen, und als der Morgen graute, fühlte ich mich richtig kaputt.
    Der Tag fand auch seinen Weg in den Turm. Das hellere Licht kroch durch die Luken und malte Streifen auf die Treppe. Erst jetzt fielen mir die Augen zu, und meine Partner taten mir den Gefallen.
    Sie ließen mich noch zwei Stunden in Ruhe.
    Danach fühlte ich mich besser. Suko und Pater Ignatius standen bereits vor dem Turm. Ich gesellte mich zu ihnen und hatte kaum das Tor durchschritten, als mich der steife Wind packte und an mir zerrte.
    Es war ziemlich kühl geworden, und das freute mich nach der mörderischen Hitze, die wir in den letzten beiden Wochen erlebt hatten.
    Die Insel bot das Bild, das ich von ihr erwartete. Ein rauhes Land, karg bewachsen, viele Steine, Felsen und auch Geröll auf den Hängen.
    Über uns ein unendlicher Himmel. Ein Muster aus Weiß und Blau. Weiß waren die dicken Wolkenberge.
    Wir sprachen über den Toten. Mitnehmen wollten wir ihn nicht bis zum nächsten Ort. Er konnte später mit einem Wagen geholt werden.
    »Hat die Insel eigentlich keinen Hafen?« wollte ich von Father Ignatius wissen.
    »Ja, auf der anderen Seite.«
    »Und wie wird die Post gebracht? Habt ihr Telefon?«
    Der Pater lachte. »Es gibt hier ein Telefon. Das befindet sich in der Post. Briefe und Pakete kommen mit dem Flugzeug. Die Postmaschine landet zweimal in der Woche.«
    »So ist das.«
    Wir machten uns auf den

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