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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stark und dumpf. Die Blitze sah er nur als Widerschein und fahles Leuchten durch den Eingang dringen.
    Licht brauchte er nicht. Craig kannte das Innere des Turms wie seine eigene Wohnung. Schließlich hatte er lange Jahre hier gearbeitet, so daß er kein Licht benötigte.
    Zur Spitze hoch führte eine Wendeltreppe. Nach jeder zweiten Wendel besaß sie eine Plattform, auf der sich der Aufsteigende ausruhen konnte.
    Das wollte der Mann nicht. Sein direkter Weg sollte ihn in den oberen Teil des Turms führen.
    Wie oft hatte er hier gearbeitet, ohne einen Vampir zu sehen. Der Pater hatte sie immer bannen können.
    Doch die Blutsauger warteten auf ihre Stunde.
    Draußen heulte und tobte das Unwetter. Gewaltige Mengen an Wasser wurden aus den Wolken gepreßt und prasselten auf die Erde. Meer und Himmel waren eins geworden, nur hin und wieder von langen Blitzen aufgerissen, so daß jedesmal ein heller, breiter Spalt entstand.
    Auf der dritten Plattform blieb Craig Thompson stehen. Er duckte sich ein wenig und schaute sich um.
    Im Mauerwerk sah er einen hellen Fleck.
    Es war eine huschende Bewegung, geisterhaft und unheimlich, ein Schemen, mehr nicht.
    Craig Thompson rann es kalt über den Rücken. So etwas hatte er noch nie gesehen, nicht in all den langen Jahren seiner Arbeit hier im Turm.
    Ein weißer Fleck im Mauerwerk.
    Ein Gesicht…
    Thompson zuckte zurück, als sich seine unmittelbare Umgebung erhellte. Dafür sorgte keine Lampe, sondern allein das Gesicht in der Mauer. Es war so schrecklich, daß der alte Leuchtturmwärter es mit der Angst bekam und zurückwich.
    Plötzlich dachte er nicht mehr an seine Waffen, er sah nur das schreckliche Gesicht.
    Fahl und weiß leuchtete es innerhalb des Mauerwerks. Aber das war nicht alles.
    Craig Thompson sah einen weit aufgerissenen Mund, aus dessen Oberkiefer zwei lange Zähne schauten, die leicht gebogen waren und nach innen gedrehte Spitzen aufwiesen.
    Sie waren das Zeichen des Vampirs.
    Augen leuchteten in dem Kalkgesicht. Sie waren blutunterlaufen, und ebenso blutig zeigten sich die Lippen.
    Ein Bild des Schreckens, das Craig Thompson da zu sehen bekam. Das Gesicht des Blutsaugers sah aus wie eine weiß geschminkte Clownsmaske, aber es war keine Maske! Er sah genau, daß sich die blutigen Lippen bewegten. Sie schienen Worte zu formen, waren aber ebensowenig zu hören wie das Lachen des Blutsaugers.
    Einen hatte er gesehen.
    Sechs andere würden noch im Turm lauern.
    Es stimmte.
    Father Robanus hatte recht gehabt. Die sieben weißen Vampire existierten.
    Craig Thompson hatte Mühe, richtig durchzuatmen. Seine Angst steigerte sich furchtbar. Er wußte nicht mehr, was er tun sollte. Seine Waffen vergaß er. Weder das Kreuz, noch den Pfahl setzte er ein, auch das Knoblauch vergaß er. Für ihn war wichtig, aus dem Turm herauszukommen und die anderen zu warnen.
    Wie hatte der Pater noch gesagt?
    »Unternehmt nichts allein. Wartet auf meinen Freund. Bitte!«
    Dann war er gestorben.
    Das Gesicht grinste ihn an. Der Unheimliche schien genau zu wissen, wer da vor ihm stand und was der andere von ihm wollte.
    »Verflucht!« schrie Craig Thompson der Fratze entgegen. »Sei verflucht, du Blutbestie!«
    Dann drehte er sich um. Dabei schüttelte er den Kopf, und so schnell es ging, rannte er den Weg wieder zurück.
    Wie gesagt, er kannte den Turm sehr genau. Was ihm noch nie passiert war, das geschah nun. Er fand nicht jede Stufe trittsicher, verfehlte zwei hintereinander und kippte nach vorn weg. Fangen konnte er sich nicht mehr. Seine ausgestreckte Hand kratzte noch über die Wand, das war schon alles. Halt konnte er nicht mehr bekommen.
    Craig Thompson stürzte.
    Es war ein schwerer Fall, knochenerschütternd, und der Mann konnte einen Schrei nicht unterdrücken. In der Dunkelheit fiel er, überschlug sich, prallte mit Schultern, Hüften und Armen auf und wußte nicht, wo oben oder unten war.
    Irgendwann, ihm kam es wie eine Ewigkeit vor, knallte er auf eine Plattform, und dort gelang es ihm, auch Halt zu bekommen.
    An einer Eisenstange klammerte er sich fest. Er spürte das Zittern seiner Arme und hörte auch die Zähne aufeinanderschlagen.
    Die Beine zog er unter großen Mühen an. Noch mehr Mühe bereitete es ihm, auf die Füße zu kommen. Er wunderte sich selbst darüber, daß er noch gehen konnte, aber er mußte ja nach unten und aus diesem verdammten Turm verschwinden. Wenn er blieb, wurde er zur Beute.
    Vampire brauchten Blut.
    Sein Blut würde ihnen besonders

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