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0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

Titel: 0280 - Wir und der Mörder ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Mörder ohne Namen
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abbrechen. Sicherlich wurde ihm der Boden unter den Füßen zu heiß. Wohin sollte der Flug gehen?«
    »Mexico City, sagte das Girl.«
    »Da haben wir’s. Ausland! Ein eindeutigeres Schuldbekenntnis ist kaum zu erwarten.«
    ***
    Mit hoher Geschwindigkeit sauste unser Wagen durch das abendliche Chicago. Phil steuerte. Ich hing meinen Gedanken nach. Unseren Kollegen Nick Newman hatten wir mit einem Sonderauftrag losgeschickt.
    Als Phil auf die Bremse trat und den Wagen zum Stehen brachte, schreckte ich aus meinen Gedanken auf. Wir waren am Ziel. Meine Armbanduhr zeigte wenige Minuten vor acht an. Der Crazy Star hatte also bereits geöffnet.
    Wir stiegen aus und gingen zum Eingang, wo wie immer der riesige Neger stand, Trinkgelder einstrich, die Tür aufriß und gutmütig grinsend seine prächtigen Zähne entblößte.
    Als er uns sah, erlosch sein Lächeln. Dennoch deutete er eine Verbeugung an und zog vor uns die Tür auf. Während Phil im Innern des Nightclubs verschwand, blieb ich vor dem Neger stehen. »Wissen Sie, ob Mr. Herrick da ist?«
    »Ja, Sir. Mr. Herrick kam vor«, für einige Sekunden blickte er sinnend zu Boden, »vor… einer Stunde.«
    »Vor etwa einer Stunde?« fragte ich, und meine Stimme klang um eine Nuance schärfer.
    Der Portier nickte, wich jedoch meinem Blick aus.
    »Sie wissen doch, wer ich bin.«
    Der Neger nickte. »Sie sind ein Cop. Äh, ich wollte sagen, Sie sind von der Polizei.«
    »Ich bin ein G-man. Und Sie sollten wissen, daß man einen G-man nicht so leicht aufs Glatteis führen kann. Also, jetzt die Wahrheit! Wann ist Herrick wirklich angekommen? Vor fünf oder vor zehn Minuten? Los, Mann, ich verlange eine wahrheitsgetreue Antwort.«
    »Ich sagte es Ihnen bereits, Sir. Mr. Herrick…«
    »Soll ich Sie vielleicht wegen Mittäterschaft oder wegen Begünstigung eines Verbrechens festnehmen?«
    »Verbrechen? Wieso Verbrechen? Ich weiß nichts. Mr. Herrick hat mir nur…« Er brach mitten im Satz ab und biß sich ärgerlich auf seine Wulstlippen.
    »Ich will Ihnen sagen, was war. Als Mr. Herrick vor zehn Minuten ankam, schärfte er Ihnen ein, uns eine Lüge aufzutischen, falls wir fragen sollten. Stimmt’s?«
    Der Neger antwortete nicht, aber sein Schweigen war beredt genug.
    »Sie werden jetzt hier bleiben und sich nicht von der Stelle rühren. Lassen Sie sich nicht einfallen, Buster Herrick irgendwie zu verständigen! Ich werde sonst dafür sorgen, daß Sie Gelegenheit haben, im Zuchthaus Portier zu spielen. Dort gibt’s aber keine Trinkgelder.«
    Ohne mich weiter um den verdatterten Mann zu kümmern, betrat ich den Nachtklub. In dem mäßig besuchten Lokal hatte ich Phil schnell entdeckt. Mein Freund stand an der Bar und unterhielt sich mit dem Mixer.
    Dann drangen wir auf dem mir längst bekannten Weg ins Innere des Baues vor, ohne daß jemand versuchte, uns zurückzuhalten.
    Erwähnen muß ich, daß wir mit dem Leiter der Mordkommission verabredet hatten, Dales Tod noch nicht bekanntzugeben. Also konnte hier im Grazy Star noch niemand etwas vom Ableben des Managers wissen. Es sei denn, irgend jemand hatte seine Finger im Spiel.
    Vor Dales Büro blieben wir stehen. Phil klopfte. Nach einem kurzen Augenblick wurde die Tür geöffnet. Catherine Winter stand auf der Schwelle und sah uns sekundenlang verblüfft an. Dann hatte sie sich gefangen. Ihre Mine wurde so eisig, daß ich befürchtete, ihre Wangen setzten Rauhreif an. »Ja, bitte. Was wollen Sie denn schon wieder?«
    Ich zog meinen Hut und lächelte freundlich. »Vielleicht entsinnen Sie sich, vor einer Viertelstunde mit mir telefoniert zu haben. Ich wollte Herrick sprechen. Leider war er ausgegangen, wie Sie sagten. Jetzt ist er doch hier?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie gut für Sie, daß Sie nicht sagen, Buster Herrick sei schon vor einer Stunde gekommen und Sie hätten sich vorhin nur getäuscht, als Sie mir sagten, er wäre nicht anwesend.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Ist auch nicht nötig. Aber bitte, zeigen Sie uns jetzt Herricks Zimmer!«
    »Sein Apartment liegt im 3. Stock, zweite Tür links.«
    Bevor ich danke sagen konnte, knallte uns Bella Catalina die Tür vor der Nase zu.
    Phil grinste. »Bei der kannst du keinen Blumentopf gewinnen.«
    »Solche Primeln sind auch nicht ganz mein Fall.«
    Wir fanden die Treppe und stiefelten empor. Als wir im 3. Stock anlangten, blieben wir einen Augenblick lauschend stehen. Hinter der bezeichneten Tür plärrte ein Radio in voller Lautstärke. Wir mußten zweimal klopfen, bevor

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