Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gemacht hatte, wurde einfach die von der Plutobasis mitgebrachte Schablone in den Robotpiloten eingegeben. Alles Weitere konnte man getrost der ebenfalls positronisch gesteuerten Ortung überlassen.
    Major Anagai war überzeugt davon, daß ihm eine ruhige Woche bevorstand.
    Doch bereits Schiller sagte, daß mit des Geschickes Mächten kein ewiger Bund zu flechten sei. Petrus Anagai, der Schiller verehrte, weil er in ihm einen verwandten Charakter zu entdecken glaubte, mußte daran denken, als die Automatwarnung bereits am Ende der ersten Stunde Ortungsalarm gab.
    Anagai führte die Hand zum Mund und klebte seinen Kaugummi mit gekonnter Bewegung unter das Kontrollpult.
    „Auswertung, bitte!" befahl er. Fast im gleichen Augenblick spie der Nachrichtentransmitter die Originalfolie der Bordpositronik aus.
    Anagai schob sie in den Dekodierer und sah mit geringem Interesse zu, wie dessen Bildschirm in Schrift und 3-d-Projektion das Auswertungsergebnis anschaulich machte.
    Gleichzeitig gab eine schnarrende Automatenstimme ihren Kommentar.
    Die Hyperortung hatte ein Springerraumschiff ausgemacht, das in einer Entfernung von nur drei Lichtminuten aus dem Linearraum gekommen war. Es handelte sich bei dem Schiff, wie von einem Springer nicht anders zu erwarten, um einen Raumfrachter.
    Offenbar lag das Ziel des Springerschiffes, vom gegenwärtigen Standpunkt aus gerechnet, im südlichen Randgebiet des Plejadenhaufens.
    Major Anagai gab den Befehl, sich dem Springer mit einem Blitzmanöver auf eine halbe Lichtsekunde Distanz zu nähern und den fremden Kapitän zum Stoppen aufzufordern.
    Kurz darauf stand das walzenförmige Raumschiff in der Sektorvergrößerung des Frontbildschirmes. Anagai las die Maße ab: dreihundert Meter Länge, einhundert Meter Durchmesser; das waren für Springerbegriffe schon ganz passable Ausmaße.
    „Geben Sie mir eine Direktverbindung!" befahl er seinem Cheffunker. „Ich will den Springer selber sprechen."
    Als das breite, rotbärtige Gesicht auf seinem Bildschirm auftauchte, holte Petrus Anagai tief Luft und sagte: „Hier Kommandant des Leichten Kreuzers ASCOT, Solares Imperium. Bitte, gleichen Sie Ihren Kurs an und identifizieren Sie sich. Es handelt sich um eine Überprüfung nach Paragraph siebenhundertdreiundvierzig bdes Gesetzes über die Ausübung terranischer Hoheitsrechte im Gebiet des Imperiums."
    Der Springer lachte dröhnend. Da dies eine für Springer typische, normale Reaktion auf Ärger über die Art der angekündigten Kontrolle war, schöpfte Anagai keineswegs den Verdacht, der Galaktische Händler wolle sich der Kontrolle entziehen.
    Erst als der aktivierte Schutzschirm der ASCOT unter einer Breitseite aus schweren Impulsgeschützen violett aufflammte, wußte Petrus Anagai, daß es diesmal nicht reibungslos ablaufen würde.
    Nun war ein Leichter Kreuzer der Städte-Klasse in erster Linie ein schnelles Aufklärungs- und Patrouillenschiff, kein Kampfschiff.
    Dementsprechend schwach waren sein Schutzschirm und seine Bewaffnung. Die ASCOT verfügte nicht einmal über eine Transformkanone, da das alte Schiff ohnehin nach Ablauf des nächsten Dienstjahres verschrottet werde sollte.
    Immerhin besaß die ASCOT nicht nur eine leistungsstarke Positronik, sondern auch eine auf schnelle Aktionen gedrillte Besatzung von hundertfünfzig Mann.
    Das zusammen machte sie jedem bewaffneten Springer-Frachter überlegen.
    Die Konverter im Schiffsinnern dröhnten ohrenbetäubend, als sie auf maximale Energieabgabe geschaltet wurden. Mit einem förmlichen Satz schoß die ASCOT hinter dem Springerschiff her, das inzwischen ebenfalls mit Höchstwerten beschleunigte.
    Petrus Anagai lächelte grimmig. Der Springerkapitän hätte es besser wissen müssen; daß er dennoch einen Fluchtversuch wagte, deutete ziemlich offenkundig auf sein schlechtes Gewissen hin.
    Innerhalb einer Viertelminute überholte die ASCOT den Frachter und stellte ihn, indem sie sich vor seinen Bug setzte. Der Springer feuerte aus allen verfügbaren Geschützen. Ab und zu wurde die Kugelzelle des Leichten Kreuzers durch die Aufschlagwucht der Energiestrahlen zum Schweigen gebracht.
    Dann erwiderte die ASCOT das Feuer. Acht mittelschwere Impulskanonen vereinigten ihre meterdicken Energiestrahlen auf einen Punkt des feindlichen Schirmfeldes. Mit einer lichtstarken Entladung brach der Schutzschirm des Springers zusammen.
    „Feuer einstellen!" schrie Anagai. Sein Befehl bedeutete für die Mannschaft des Frachters die Rettung in letzter

Weitere Kostenlose Bücher