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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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wenn sie durch die Todeszone getragen werden, stecken die Speere, die uns die Trojaner entgegenschleudern. Mit diesen greifen wir sie dann an.«
    »Pluto wird an diesem Tag die Pforten des Hades sehr weit öffnen!« sagte Poseidon mit düsterer Miene.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit, den Kampf schneller zu beenden!« erklärte Odysseus mit matter Stimme. »Zu viele gute Krieger sind schon in den Staub gesunken. Warum greift ihr, die Götter, nicht mit eurer Macht ein und helft mit, die Stadt des Priamos zu unterwerfen? Seid ihr etwa zu schwach dazu?«
    »Frevler! Was sagst du?« fauchte Pallas Athene und hob den Speer. Doch der Dreizack des Poseidon war schneller und schob die Spitze der Waffe beiseite, die auf die ungeschützte Brust des Odysseus zielte.
    »Alles ist gewissen Gesetzen unterworfen. Wisse dies, Sterblicher!« grollte der Herr der Meere. »Nach den Regeln, die Zeus uns gab, dürfen wir selbst nicht in diesen Kampf eingreifen. Der Donnerer selbst wacht darüber, daß diese Regel strikt eingehalten wird. Und Zeus ist zu mächtig, als daß wir uns seinem Willen widersetzen könnten!«
    »Auch, da die Kräfte des Orthos auf eurer Seite sind?« wagte Odysseus zu fragen. »Seid ihr als Verbündete von Pluto, Persephone und Hekate nicht stärker als Zeus?«
    »Arglistiger!« brummelte Hephästos. »Du willst nur unsere Schwäche erkunden. Niemand von uns wird sich gegen Zeus wenden. Einst versuchten es die Titanen und wurden in die Tiefe des Tartaros geschleudert. Auch die Giganten mit den Riesenkörpern und den Schlangenfüßen wurden von ihm zertrümmert, als sie es wagten, den Olympos zu erstürmen. Niemand von uns kann gegen die Donnerkeile angehen, die nur Zeus zu schwingen und zu schleudern vermag!«
    »Warum baut ihr diese Belagerungstürme nicht?« fragte Poseidon wiederr »Holz genug dürfte auf dem Ida-Berg Vorhandensein!« .
    »Agamemnon hält diese Art des Kampfes für unehrenhaft!« knurrte Odysseus. »Die freie Feldschlacht soll die Entscheidung bringen!«
    »Höre, Odysseus!« sagte Haphäistos, der Schmied der Götter. »Wir haben uns sehr lange diesen Kampf mit angesehen. Doch es wird Zeit, daß die Stadt endlich fällt. Und ich werde dir dabei helfen. Eine Kriegsmaschine werde ich für dich bauen, mit der du in Troja einziehen kannst, ohne daß dir jemand widersteht!«
    »Aber die Mauern… !« wagte Odysseus einzuwenden.
    »Auf mein Geheiß bebt die Erde!« grollte Poseidon.
    »Die Götter, welche die Stadt schirmen?« fragte Odysseus gespannt.
    »Sie werden vor dem Haupt der Gorgone auf meinem Schild zurückweichen!« behauptete Pallas Athene. »Hekate selbst sorgt dafür, daß das gräßliche Haupt Furcht in die Herzen derer senkt, die es erblicken!«
    »Niemand wird es wagen, die Gefährtin des Zeus anzugreifen, wenn sie von Plutos Zauberfeuer umflossen wird!« setzte Hera hinzu. Für einen Moment erkannte Odysseus, daß ein unirdischer grüngelber Lichtschein die Göttergestalt umfloß.
    »Nun, worauf wartet ihr dann?« fragte der Fürst von Ithaka. »Bring deine Kriegsmaschine, Hephästos. Dann wird Agamemnon gewiß nicht seine Völker in die Feldschlacht voran treiben. Wenn er sieht, daß die Götter wahrhaftig auf unserer Seite kämpfen… !«
    »Es wird noch einige Tage dauern, bis das Werk getan ist!« erklärte der Götterschmied. »Meine Gehilfen, die Zyklopen, sind schon dabei, die groben Arbeiten zu schmieden. Doch wird noch einmal der Mond wechseln, bis die Maschine zum Einsatz tauglich ist. So lange mögen die Sterblichen noch ihren Heldenmut beweisen… !«
    ***
    »Wir müssen etwas unternehmen!« sagte Apollo. »Ich spüre, daß unsere Gegner mit dem listenreichen Odysseus beratschlagen. Wenn sie ihm weitere Waffen wie jene Rüstung geben, in die sich das Kriegermädchen hüllt, dann sind sie den Trojanern bald überlegen. Zeus hat nur befohlen, daß wir selbst uns aus dem Kampf heraushalten sollen. Doch unsere Kräfte und unser Wissen dürfen wir den Sterblichen leihen!«
    »Willst du ihnen das Geheimnis deines Bogens anvertrauen, daß sie Lichtpfeile abschießen können?« fragte Aphrodite gespannt.
    »Ich schlage vor, daß wir den Helden Trojas, auf die alle Krieger sehen und die im Vordertreffen stehen, bessere Waffen in die Hand geben!« schlug Artemis vor. »Unsere Gegner schufen für Achilles die Dämonen-Rüstung. Wir brechen nicht das Gebot des Zeus, wenn wir die Führer der Trojaner ebenso ausrüsten würden. Sie könnten dann den Kampf mit Achilles wagen,

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