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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Schwert war eine Waffe, von der man nicht genau bestimmen konnte, woher sie kam.
    »Laß uns gehen, Penthesilea!« knurrte Carsten Möbius. »Ich hasse es, wenn Menschen sich bis aufs Blut bekämpfen!«
    »Du magst gehen!« knirschte die Amazonenkönigin.
    »Ich gehe mit Glauke und nehme Sandra mit!« erklärte Carsten Möbius fest. »Sie wird dein Banner nicht länger tragen!«
    »Die beiden Mädchen haben nach unserem Gesetz den Tod verdient. Sie werden ihn auch erleiden!« knarrte die Stimme der Amazone.
    »Sie werden leben, oder ich muß tun, was ich vermeiden möchte, Penthesilea!« sagte Carsten Möbius. »Du hast gesehen, daß ich den Tanz der Schwerter sehr gut verstehe. Bis jetzt habe ich dich geschont. Willst du, daß ich, um meine Freunde zu retten, ernsthaft kämpfe?«
    Penthesilea wurde kreidebleich. Wenn dieses Stahlgewitter, das sie gerade mit Mühe abgewehrt hatte, nur ein Vorgeplänkel war, was mußte dann erst kommen, wenn dieser langhaarige Krieger ohne Helm und Rüstung ernsthaft zum Angriff überging?
    Gedankenschnell sprang Penthesilea rückwärts. Carsten Möbius starrte ihr entgeistert nach.
    »Speere! Werft!« schrillte ihre Stimme. »Alle Speere auf ihn!«
    Einen Moment zögerten die Amazonen. Es war gegen ihr Ehrgefühl, diesen tapferen Krieger auf diese Art sterben zu lassen. Auch den Befehlen einer Königin sind Grenzen gesetzt.
    In diesem Moment donnerte Professor Zamorra mit dem Wagen heran. Sausend wand sich die lange Peitsche über den Rücken der Pferde, um sie zu höchster Eile anzutreiben. Der Meister des Übersinnlichen fuhr so schnell, wie es der unebene Boden erlaubte.
    Von weitem hörten Carsten Möbius und Glauke seinen Ruf. Der Junge aus dem zwanzigsten Jahrhundert handelte instinktiv. Er griff die Hand Glaukes und riß das Mädchen vorwärts, direkt auf Professor Zamorra zu.
    Hinter sich hörten sie Sandras schrillen Hilferuf. Zwei der Kriegerinnen hatten das Girl gepackt und verhinderten ihre Flucht. Zwei dicke Tränen liefen über Sandras Wangen, als sie erkannte, daß sie weiterhin eine Gefangene blieb. Doch es war keine Chance, sie zu befreien.
    Carsten und Glauke liefen im Zickzack über das sanft abfallende Gelände. Die meisten Speere verfehlten sie nur um eine Handbreit. Die Kriegerinnen warfen vorzüglich. Doch dann wurde die Distanz zu weit. Bevor sie ihre Bogen von den Schultern nehmen und tödliche Pfeile auflegen konnten, war Professor Zamorra mit dem Gespann heran.
    Geschickt riß er die Pferde herum. Die Tiere stiegen und drehten sich auf der Hinterhand, während Professor Zamorra Mühe hatte, auf dem Wagen zu bleiben.
    In vollem Lauf sprangen Carsten Möbius und Glauke auf die Plattform des Wagens, die sich ihnen nach der Drehung zuwandte. Der Junge schlug dem Meister des Übersinnlichen auf die Schultern.
    »Ab geht die Post, Zamorra!« rief er. »Nun fahr, als wenn dir Asmodis persönlich auf den Fersen wäre!« Doch diese Bemerkung hätte er sich sparen können. Mit einem wilden Ruf trieb der Parapsychologe das Gespann an.
    Hinter ihnen verklangen die wütenden Rufe der Amazonen…
    ***
    »Zamorra! Was bedeutet das Auftauchen von Zamorra?« brüllte Apollo. »Der gehört doch gar nicht in diese Zeit!«
    Der Gott mit dem Silberbogen kannte den Meister des Übersinnlichen samt Nicole, seiner Gefährtin, aus den Tagen, als Damon Asmodis besiegte und Herr der Finsternis wurde. Für jene Wesen, die sich auch selbst als Götter bezeichneten, waren Vergangenheit und Zukunft, sofern sie schon einmal von Menschen durchlebt waren, eine Einheit. Damals, als die Meeghs gegen die Straße der Götter ihre Großoffensive starteten, ahnte von den Herren des Olympos noch niemand, daß Zeus ihnen einst eine Aufgabe geben würde, die in tiefer Vergangenheit der Erde lag.
    »Vielleicht hat ihn Zeus als Beobachter gesandt!« warf Aphrodite ein. »Es ist sein gutes Recht, wenn er einen Freund rettet!«
    »Ich habe den Eindruck, daß mehr dahintersteckt!« überlegte Apollo. »Zamorra verfügt über das Amulett, das Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf.«
    »Das nützt ihm aber nur gegen die Höllendämonen in seiner Zeit und seiner Welt, die unter LUZIFERS Banner ziehen!« wandte Artemis ein. »Er kann uns, den Olympiern, damit nicht schaden. -Unseren Gegnern, die sich mit den Dämonen des Orthos verbündet haben, jedoch auch nicht. Nur gegen die Kreaturen des Orthos selbst kann das Amulett gerichtet werden!«
    »Und er kann mit Hilfe des Amuletts auch die großen

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