Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
werde… aaaahhhh!«
    Der Schrei des Ajax hatte nichts Menschliches mehr. Er taumelte wie ein Betrunkener im Zelt umher. Kein Gedanke mehr daran, sich an Odysseus zu rächen. Der Fürst von Salamis litt fürchterliche Qualen.
    »Flammen! Wie lebendige Flammen! Ich brenne… brenne… brenne!« stieß er zwischen den Schmerzensschreien aus.
    »Die Rüstung… er muß die Rüstung ausziehen!« Die Stimme Zamorras hallte vom Zelteingang. Bei den ersten Schmerzensschreien war Diomedes auf dem Absatz herumgewirbelt und zum Zeot des Odysseus gestürmt. Professor Zamorra und Carsten Möbius folgten. Der Junge hielt den Balmung eisern umklammert.
    Die anderen Griechen, die Zamorra eben noch mit ihren Speeren bedrohten, hielten sich in respektvoller Entfernung.
    Ajax, der Telemonier, raste wie ein Orkan durch das Zelt. Er riß einen Tisch um und stieß gegen einen Dreifuß, an dem ein Mischkrug hing. Irgendwann riß er ein Schwert von der Wand und begann, rasend auf das Nachtlager des Odysseus einzuschlagen.
    »Verräter. Halunke! Ich strafe dich, daß du mich betrügen wolltest! - Ja, ihr Trojaner. Was seid ihr gegen die Kraft des Ajax. Ich besiege euch alle… alle…!«
    »Wahnsinn! Er ist wahnsinnig geworden!« stieß Professor Zamorra hervor. »Je länger er die Rüstung trägt, um so mehr verwirrt sich sein Geist. Und wer sich jetzt in seine Nähe wagt, um ihm die Rüstung auszuziehen, den erschlägt er in seinem Wahn!«
    »Wessen Geist sich verwirrt, der ist nicht zu retten!« sagte Diomedes dumpf. »Es sind die Erynnien, die Rachegöttinnen, die ihn verfolgen. Für ihn gibt es nur eine Art, den letzten Frieden zu finden!«
    »Der Wahnsinn wird vergehen, wenn er die Rüstung des Achilles nicht mehr trägt. Ich habe ihn gewarnt!« sagte Odysseus fest. Doch Diomedes wollte nicht hören.
    »Helft mir… helft mir!« krächzte Ajax zwischen den Schmerzensschreien. »Es brennt… es brennt… wie die Feuer des Hades. Wer ist mein wahrer Freund und hilft mir…?!«
    Da kam Bewegung in Diomedes. Carsten Möbius wurde der Balmung aus der Hand gerissen.
    »Hier… hier steht dein wahrer Freund, Ajax!« rief Diomedes und hielt dem Tobenden die blanke Klinge hin.
    »Danke… danke, Diomedes…!« kam die Stimme des Telamoniers schmerzerfüllt. Dann stolperte er heran und stürzte sich in die von Diomedes mit beiden Händen vorangehaltene Schwertklinge.
    Der Balmung schien wie mit Feuer übergossen, als er durch die Dämonen-Rüstung und den Körper des Ajax drang. Im Rücken kam die Spitze wieder heraus.
    Nur Diomedes sah, daß schlagartig der Schmerz aus dem Gesicht des Ajax schwand und sich tiefer Frieden über seine Züge senkte. Professor Zamorra und Carsten Möbius sprangen hinzu und fingen den toten Griechen auf. Als Diomedes den Balmung herauszog, schloß sich die Dämonen-Rüstung wieder. Es war, als wenn das Schwert nie hindurch gegangen wäre. Auf des Ajax Gewandung zeigten sich auch keine Spuren von Blut.
    Dennoch war der Fürst von Salamis tot.
    Angewidert ließ Diomedes das Schwert fallen.
    »Zauberei! Schwärzeste Magie!« sagte er mit krächzender Stimme. »Ich bin ein Krieger. Ich will damit nichts zu tun haben. Ihr seid nicht im Dienst der Götter -euch hat Pluton, der Herr der Unterwelt, selbst in unsere Reihen geschickt, um uns zu vernichten. Wir waren einmal Freunde, Zamorra und du hast mir in den Schlachten einige Male das Leben gerettet. Darum sei dir diese Nacht noch Schutz vor meinen Waffen. Sieht dich der nächste Tag noch in unserem Lager, dann hüte dich vor meinem Speer und meinem Schwert. Auch, wenn euch geheime Künste offenbar sind. Ich würde es mit Zerberus, dem Höllenhund selbst aufnehmen, wenn er mich angreift!«
    Ohne noch einen Blick auf den toten Ajax zu werfen wandte sich Diomedes um und verließ mit klirrender Rüstung das Zelt. Betroffen folgten ihm die Männer, die das gräßliche Ende des Telamoniers miterlebt hatten.
    Odysseus war mit Professor Zamorra, Carsten Möbius und dem entseelten Körper des Ajax alleine.
    »Er wird zu Angamemnon gehen und ihm alles berichten!« sagte Odysseus hastig. Der Listenreiche wußte, daß jetzt keine unnützen Worte mehr zu verlieren waren.
    »Hilf mir, Ajax die Rüstung auszuziehen!« bat Zamorra. »Du findest sie am Morgen in deinem Zelt vor. Wir werden dorthin gehen, woher wir kamen, wenn wir unseren Freund aus Troja befreit haben !«
    »Vergiß nicht, um was ich dich gebeten habe!« sagte Odysseus mit ausdrucksloser Miene während er die Knieriemen

Weitere Kostenlose Bücher