0285 - Der Kampf mit den Giganten
wollte es kaum glauben, seine Haut spannte sich, und die Augen wurden groß.
Der Unheimliche mit den Dolchen in der Brust wankte auf den Chinesen zu.
Er ging schwerfällig, die sonstige Geschmeidigkeit war ihm abhanden gekommen, die Arme waren schwer wie Blei, als er nach weiteren Dolchen suchte.
Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Die beiden Treffer hatten ihn geschwächt, und Suko wollte endlich alles bereinigen. Er ließ ihn kommen.
Bevor es dem Ninja gelang, die Dolche aus den Scheiden zu ziehen, schlug Suko zu. Einen flirrenden Halbkreis beschrieb die Schwertklinge, bevor sie voll traf.
Den Messer-Ninja traf das gleiche Schicksal wie seinen Vorgänger. Nur torkelte sein Torso nicht weiter, er brach dort zusammen, wo er seinen Schädel verloren hatte. Aus…
Suko atmete tief ein. Er wollte es kaum glauben, daß er es hinter sich gebracht hatte, drehte sich um und schaute zu den sechs Horror-Fans hin, die sich auf den Rängen verteilt hatten. Die jungen Leute standen dort wie angewachsen. Starr und mit weit aufgerissenen Augen hatten sie den Kampf beobachtet. Vielleicht war ihnen noch gar nicht bewußt geworden, daß sie der ersten großen Gefahr entronnen waren, denn als Suko die Hand hob und zu ihnen hinüberwinkte, erntete er keine Reaktion.
Zwischen ihnen lag Hauke. Ob dieser junge Mann tot war, konnte Suko nicht erkennen. Er würde auch keine Zeit haben, um danach zu fragen, denn sein innerer Alarmwecker meldete sich. Und der sagte ihm, daß er es noch längst nicht geschafft hatte.
Shimada lebte weiterhin. Er hatte nur nicht eingegriffen, aus welchen Gründen auch immer, aber er war da.
Suko sah ihn nicht, er hörte ihn nur.
Stampfende Schritte näherten sich ihm, und Suko fühlte es kalt den Rücken hinabrinnen. Seine Haut im Nacken zog sich zusammen. Er blieb starr stehen und hörte in seinem Rücken die fordernde, höhnische, befehlende und lauernde Stimme. »Dreh dich um, Chinese!« Suko gehorchte.
***
Er stand vor ihm und schaute ihn an!
Eingehüllt in seine schwarze Ninja-Kleidung, die nur die obere Gesichtspartie freiließ, so daß Suko die gnadenlosen Augen genau erkennen konnte. Blau und kalt.
Er mußte sich stark zusammenreißen, um keine Schwäche zu zeigen.
Shimada hielt keine Waffe in der Hand, das hatte er nicht nötig, denn er war ein König in dieser Dimension. Durch eine knappe Geste gab er Suko zu verstehen, sich ihm zu nähern.
Der Chinese zögerte einen Moment, erregte dadurch den Unwillen des Shimada, und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich dem Unheimlichen zu nähern.
Sein erbeutetes Schwert hielt er dabei so, daß die Spitze genau auf Shimada zeigte, aber das machte dem anderen nichts aus. Er breitete nur seine Arme aus und dokumentierte mit dieser Geste, daß er sich vor der Waffe nicht fürchtete.
Suko hatte mit dem Schwert zwei Shimada-Schergen umgebracht.
Gegen den Super-Dämon selbst würde ihm die Klinge kaum helfen, das wußte er. Deshalb ließ er sie sinken.
Dagegen hatte Shimada etwas. »Nein!« sagte er mit dumpfer Stimme.
»So haben wir nicht gewettet, Chinese. Du sollst alles erleben, und du sollst merken, daß ich durch dich nicht zu töten bin. Ich gebe dir jetzt einen Befehl. Stoß zu!«
Scharfe Worte, die Suko genau verstanden hatte, und Shimada ließ ein Lachen folgen, als er zusätzlich und gewissermaßen als Aufforderung noch seine Arme ausbreitete, so daß die breite Brust deckungslos vor den Augen des Chinesen lag. »Los, tu es!«
Suko hatte Hemmungen. Vielleicht dachte er daran, daß er alles verloren hatte, wenn er es jetzt tat. Noch konnte er hoffen, doch Shimada wollte ihm beweisen, wie mächtig er war. »Stoß zu!«
Der Befehl war mehr ein Schrei, und Suko konnte nicht mehr anders. Er mußte handeln und tat es. Mit einem gewaltigen Satz sprang er vor. Sein Beuteschwert hielt er in der rechten Hand. Er senkte den Arm, so daß die Waffe zu seinem Körper im rechten Winkel stand. Dann wuchtete er den Arm vor, ein Schrei drang aus seinem Mund, und im nächsten Augenblick stieß er die Klinge mit aller Kraft in den Körper hinein.
Es war ein mörderischer Rammstoß, so hart, daß die Klinge nicht nur in den Körper hineinraste, sondern am Rücken wieder herauskam, denn das konnte Suko erkennen, als sich Shimada drehte und er dabei die Bewegung mitmachte, da er mit dem Dämon durch das Schwert verbunden war. Er sah die Klinge am Rücken blitzen. Ein kurzes Stück nur, nicht länger als eine ausgestreckte Männerhand.
Kein
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