0285 - Der Kampf mit den Giganten
untote Ninja mit den Messern stoppte sein Reittier, kurz bevor er die Dolche schleuderte. Und diese Spanne nutzte Suko.
Er rammte mit seinem Tier das andere genau in dem Augenblick, als der Ninja die Dolche losließ. Der plötzliche, nicht erwartete Ruck brachte den Glatzkopf aus dem Rhythmus. Er wurde nach vorn gestoßen, und seine Dolche fegten in den Himmel.
Im nächsten Augenblick verschwand er vor Sukos Augen, weil der Aufprall zu stark gewesen war und ihn vom Rücken des Tieres zu Boden geschleudert hatte.
Deshalb konnte Suko auch nicht mit der Peitsche zuschlagen und ihn vernichten.
Suko hielt ebenfalls nichts auf dem Rücken des Echsenpferdes, und an der rechten Seite flankte er hinab. Aus den Augenwinkeln sah er noch die beiden Jungen, die wie angewachsen dastanden und kaum begreifen konnten, daß sie dem Schrecken entgangen waren.
Sukos Füße versanken im Sand. Er hatte keinen guten Stand, weil der Boden zu weich war. Plötzlich sah er den Schatten. Es war der Bucklige.
An den heftigen Bewegungen erkannte Suko, daß dieser Dämon seine Messer einsetzen wollte und nur noch die richtige Zielrichtung suchte.
Ein Kampfgeschrei drang aus dem Mund des Chinesen, als er über den Rücken des Echsenpferdes hinwegsetzte und plötzlich von oben her auf den buckligen Ninja zufiel. Der kam nicht schnell genug weg.
Suko prallte auf ihn, spürte an der Hüfte einen scharfen Schmerz und wußte, daß ihn einer der Dolche getroffen hatte. Er drehte sich wild um, winkelte den Arm an und rammte den Ellbogen zur Seite.
Die Spitze traf auf Widerstand, und der Ninja wurde zur Seite geschleudert.
Suko bekam etwas Zeit und wollte sich um den Messerwerfer kümmern, als der Unheimliche mit dem halben Gesicht gegen ihn anritt. Einer der Jungen drehte durch.
Es war Hauke, der sich zu dieser Wahnsinnstat veranlaßt sah und in den Sprung des Tieres hineinrannte.
»Weeeggg!« Sukos Stimme überschlug sich, aber der Junge hörte ihn nicht. Im nächsten Augenblick sah Suko schattenhaft einen wirbelnden Körper innerhalb der Staubwolke und auch die trommelnden Hufe, dann schlug der Ninja bereits zu.
Ein blitzender Reflex wurde von der Klinge erzeugt, die Suko allerdings nicht traf, weil er zur Seite hechtete, auf den Boden fiel, sich überschlug, wieder hochkam und erkannte, daß die jungen Horror-Fans die Arena fluchtartig verließen und die Treppen hinaufrannten. Dabei trugen zwei von ihnen Hauke. Suko konnte nicht erkennen, ob der Junge noch lebte.
Er fiel auf die Knie.
Wie ein gewaltiger Koloß kam ihm der Ninja mit dem halben Gesicht vor, als er auf dem Rücken des Monstertieres saß und erneut angreifen wollte. Aber nicht nur er.
Auch der Messerwerfer wollte Suko durch seine scharf geschliffenen Dolche durchbohren lassen. Ausweichen konnte Suko diesmal nicht.
Aber er besaß noch eine letzte Waffe. Seinen Stab.
Blitzschnell faßte er ihn an und rief, ohne ihn hervorzureißen, den beiden mörderischen Ninjas das magische Wort entgegen.
»Topar!«
***
Bisher war Suko nicht dazu gekommen, den Stab einzusetzen. Er hatte wirklich bis zum letzten Moment warten müssen. Der Ruf erreichte die beiden. Und sie erstarrten.
Für fünf Sekunden wurde die Zeit angehalten, und genau diese Spanne blieb Suko, seine Gegner auszuschalten.
Töten durfte er sie nicht, nur entwaffnen. Und das wollte er.
Der Chinese bewegte sich wie ein Irrwisch. Wenn er jetzt nicht das Richtige tat, waren er und die Horror-Fans verloren.
Die beiden Monster erinnerten an Denkmäler. Nichts mehr rührte sich bei ihnen. Der Messerwerfer hatte eine seltsame Haltung eingenommen.
Nach hinten war sein Körper gebogen, und diese Bewegung hatten auch seine Arme mitgemacht. Die Hände umklammerten die Griffe der Dolche. Dieser Ninja war wurfbereit gewesen, und er hätte auch getroffen. Der zweite mit dem halben Gesicht hielt sein Schwert ebenfalls zum Schlag bereit. Er hockte auf dem Rücken des monströsen Reittiers, ein wenig nach rechts gedreht, und der Arm mit der langen Schwertklinge stach wie ein Mahnmal in die Luft.
Suko nahm sich zuerst den Messerkämpfer vor. Er drehte dessen Arme zur Seite, fühlte unter den tastenden Händen die kalte Haut ohne Leben und öffnete die starren Finger.
Es war nicht einfach, zudem drängte die Zeit, und Suko hatte seine große Mühe mit ihm. Den ersten Dolch konnte er einstecken, den zweiten ebenfalls, aber er wußte nicht, wieviel Zeit ihm noch blieb, und er riskierte es deswegen auch nicht, die anderen Dolche des
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